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Borussia Dortmund - Tuchel sehnt sich nach der großen Bühne: "Im Rampenlicht sind wir hellwach"

Tobias Bach

Update 13/02/2017 um 23:09 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund sehnt inmitten hektischer Wochen die Ruhe nach dem Sturm herbei. Die Diskussionen über randalierende Fans, internes Knirschen und sportliche Schwankungen haben den BVB Kraft und Konzentration gekostet. Das konnte man am Samstag gegen Darmstadt nur zu gut sehen. Die Hoffnung liegt vor dem Achtelfinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon in der Magie der Champions League.

Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus von Borussia Dortmund im Spiel gegen Real Madrid

Fotocredit: Imago

"Im Rampenlicht sind wir hellwach und spielen am Limit", versprach Trainer Thomas Tuchel im Trainingspulli vor dem Duell mit dem portugiesischen Rekordmeister am Dienstagabend (20.45 Uhr im Liveticker) im Estadio da Luz. Mit dieser Gewissheit fiel es dem BVB-Coach auch gleich leichter der versammelten Journalistenschar zu versprechen, dass er von der Unruhe im Verein kaum etwas mitbekommt: "In der Mitte des Sturms ist es oft am ruhigsten."
Seine Mannschaft plagt quasi das Gegenteil von Lampenfieber: Sie liebt den großen Auftritt, besonders auf ihrer Lieblingsbühne, während die kleineren Säle schon mal quälend zäh bespielt werden. Wie zuletzt bei Tabellenschlusslicht Darmstadt 98 - das 1:2 in der Bundesliga war eine Blamage.
"Gnadenlos durchgefallen", hat Tuchel vernichtend über seine junge Mannschaft geurteilt. Man müsse sich eventuell daran gewöhnen, dass dies der BVB der Saison 2016/17 sei, sagte er sinngemäß. Und: Das müsse vielleicht auch intern "mal durchsickern". Das ließ sich problemlos als schmucklos verpackte Kritik an der Vereinsführung interpretieren.

Große Bühne, große Leistung?

Doch nun gehen wieder die strahlenden Scheinwerfer an, der Rasen ist gepflegt: Es ist Königsklasse. "Wir trauen uns eine große Leistung zu. Wir haben bewiesen, wozu wir in der Lage sind", sagte Tuchel. Seine Spieler sind jedenfalls heiß. "Allein mit der Hymne der Champions League wird das etwas komplett anderes", sagte Torhüter Roman Bürki ganz passend: "Wir haben die Möglichkeit, es gleich wieder gutzumachen."
Und Kapitän Marcel Schmelzer sagte kurz vor dem Abflug: "Das ist ein ganz anderer Wettbewerb, es überwiegt die Vorfreude. Wir haben die Sachen angesprochen, die in Darmstadt falsch gelaufen sind. Wir wissen, was wir verbockt haben und müssen in Lissabon ganz anders spielen als am Wochenende."
Akzeptiert hat der BVB am Montag den Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses. Im Heimspiel am kommenden Samstag gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr im Liveticker) bleibt die 25.000 Fans fassende Südtribüne im Signal Iduna Park gesperrt.
Wie tadellos sich der BVB bisher im Europapokal präsentiert, spricht dafür, dass sich ein Totalausfall wie in Darmstadt nicht wiederholen wird. Denn die Rampensau-Seite der Schwarz-Gelben glitzert. Da waren: Der Gruppensieg vor Titelträger Real Madrid, das torreichste Spiel der Champions-League-Geschichte gegen Legia Warschau (8:4), ein 6:0 in Polen und zwei (wenngleich nicht restlos überzeugende) Siege gegen Benficas Stadtrivalen Sporting.

Rückkehrer geben Hoffnung

Mut macht auch, dass am Sonntag Lukasz Piszczek und Schmelzer, die in Darmstadt angeschlagen gefehlt hatten, wieder auf dem Trainingsplatz standen und die Reise mitantreten konnten. Ousmane Dembélé (Trauerfall in der Familie), der inzwischen das Herz des BVB-Spiels ist, und Gonzalo Castro könnten ebenfalls in die Startelf zurückkehren. Mario Götze musste dagegen wegen seiner muskulären Probleme zu Hause bleiben.
Die Aufgabe ist eine der leichteren und dennoch knifflig. Benfica ist Meister der vergangenen drei Jahre, versammelt ähnlich wie die Borussia viel Talent im Kader und gewann die Generalprobe trotz Unterzahl gegen den FC Arouca locker mit 3:0.
Dortmund und Benfica trafen sich erst zweimal: Im Landesmeister-Achtelfinale 1963 gewann der BVB nach einem 1:2 in Lissabon das Rückspiel 5:0. In der laufenden Saison hat kein Team mit weniger Punkten (8) das Achtelfinale erreicht als Benfica.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

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