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Drei Dinge, die bei Bayern-Rostow auffielen: Kimmich kommt, starkes Duo, Ancelotti-Rotation läuft

Florian Bogner

Update 14/09/2016 um 07:26 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München startet mit einem 5:0 (2:0) über den FK Rostow recht kommod in die neue Champions-League-Saison und stellt mit dem 13. Heimsieg in Serie einen neuen Rekord auf. Carlo Ancelotti wirft dabei die Rotationsmaschine an, Doppelpacker Joshua Kimmich macht sich wichtig und das Innenverteidiger-Duo bestehend aus Mats Hummels und Javi Martínez bleibt unüberwindbar. Was uns auffiel.

Joshua Kimmich trifft doppelt für Bayern

Fotocredit: Imago

Vom FC Bayern berichtet Florian Bogner

Kimmich macht sich wichtig

Man fragt sich ja schon beim Staraufgebot des FC Bayern: Wo soll Joshua Kimmich eigentlich spielen? In Liga und Supercup bisher nur als Joker gebracht, kam der 21-Jährige in den bisherigen zwei Pokalspielen immerhin in der Startelf zum Einsatz und machte seine Sache jeweils gut. Am Dienstag sogar: sehr, sehr gut.
Gegen Rostow war der als rechter Achter aufgebotene Kimmich mit Abstand der auffälligste Bayern-Spieler. Der Nationalspieler hatte in der ersten Halbzeit zwar wieder seinen obligatorischen einen Fehlpass in petto, war offensiv aber auch an einer Vielzahl von Bayern-Aktionen direkt beteiligt.
So beschwor er zwischen der 18. und 23. Minute gleich vier Chancen (oder zumindest Halbchancen) herauf – was so etwas wie der Startschuss für die Bayern war.
Mit fortlaufender Uhr bewegte sich Kimmich im Raum auch besser und verstand es, im richtigen Moment von der Absicherung für Rechtsverteidiger Rafinha zum Zielspieler in Strafraumnähe zu rücken, oder – wie beim 3:0 (53.) - seinem ersten Champions-League-Tor - gleich bis in den Fünfmeterraum durchzustarten.
Kimmich erklärte:
Man bekommt mehr Selbstvertrauen, wenn mal einer reingeht. Ich bin ja normal nicht so der Torjäger. Aber Robert muss sich jetzt keine Sorgen machen, dass ich ihn ablöse.
Mit dem Kopfballtor zum 4:0 (60.) krönte Kimmich seine starke Leistung und meldete für die kommenden Aufgaben weitere Ansprüche an.
Von Trainer Ancelotti gab's ein Extra-Lob:
Er hat sehr gut gespielt. Er ist in einer sehr guter Verfassung und sehr fokussiert.

Starke Innenverteidigung

Dass Mats Hummels auch mal dahin geht, wo es weh tut, sah man in Minute 40: Da bekam der Neuzugang des FC Bayern München in seinem ersten Champions-League-Spiel in Rot im gegnerischen Strafraum einen gegnerischen Fuß auf die Kauleiste, spuckte ein bisschen Blut, spielte dann aber zunächst weiter. Guter Hummels.
Ancelotti meinte:
Mats hat einen Schlag abbekommen. Ich wollte kein Risiko eingehen und habe ihn in der zweiten Halbzeit ausgewechselt, um ihm eine Pause zu geben.
Wie der FC Bayern nach dem Spiel mitteilte, zog sich Hummels eine leichte Schädelprellung zu. Der Innenverteidiger fuhr nach der Auswechslung in der 50. Minute - noch während das Spiel lief - zur Untersuchung in die Praxis auf dem Vereinsgelände.
Gut war auch sein Nebenmann Javi Martínez. Wann immer durch das etwas luftige Defensivverhalten der Vorderleute gegen Sardar Azmoun oder Dmitri Poloz in Eins-gegen-Eins-Situationen gezwungen, lösten die beiden Innenverteidiger die ihnen gestellten Aufgaben ruhig und souverän.
So auch im Spiel nach vorne: weit über 90 Prozent ihrer Pässe brachten beide an den Mann, verzichteten aber gegen tief stehende Russen auch größtenteils auf den sonst gerne mal gespielten langen Ball.
Sicher – Rostow war kein echter Maßstab, keine Benchmark für die Ansprüche der Bayern. De facto hat das Duo Martínez/Hummels aber in 320 gemeinsamen Minuten als Innenverteidigung kein Gegentor zugelassen.
Kommt Jérôme Boateng demnächst von seiner Muskelverletzung zurück, muss einer der beiden weichen – das erste echte Luxusproblem für Ancelotti.
Wobei: Hummels musste nach 50 Minuten dann doch runter, machte dabei die Scheibenwischergeste, sah offenbar nach dem Zusammenprall verschwommen, hatte Symptome einer leichten Gehirnerschütterung. Ob und wie lange der Weltmeister ausfällt, stand am Abend noch nicht fest.

Carlo-Rotation gestartet

Mutig vom neuen Bayern-Trainer, mit Philipp Lahm (32), Xabi Alonso (34) und Franck Ribéry (33) zum Champions-League-Auftakt die drei markantesten rhythmusgebenden Elemente des FC Bayern auf die Bank zu setzen. In den ersten 25 Minuten suchten die Bayern auch prompt ihren Takt, im Zentrum mussten sich Kimmich, Arturo Vidal und Thiago Alcántara erst finden, Rafinha rechts den Lahm in sich entdecken.
Ancelotti machte damit aber gleich einmal deutlich: Bei mir kommen alle zum Zuge, alle müssen ran, alle müssen liefern – damit der Sprit auch reicht. Immerhin absolvierten die Bayern am Dienstag ihr zweites von sieben Spielen innerhalb von 22 Tagen, da muss man haushalten, vor allem die älteren Semester.
Interessant: Die vollen 540 Saisonminuten standen nur Keeper Manuel Neuer und Goalgetter Robert Lewandowski (der per Elfmeter zum 1:0 bereits sein achtes Tor im fünften Saisonspiel erzielte) auf dem Platz. Insgesamt setzte Ancelotti schon 19 Spieler ein – und hat mit Boateng, Holger Badstuber und Arjen Robben noch drei Stars in der Hinterhand.
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