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Real Madrid - Atlético Madrid: 3 Erkenntnisse für den FC Bayern München

Florian Bogner

Update 09/04/2017 um 17:28 GMT+2 Uhr

Real Madrid gibt gegen Atlético Madrid in LaLiga den Sieg aus der Hand. Pepe wird dabei vorne wie indirekt hinten zur Schlüsselfigur. Offensiv profitiert Real beim 1:1 (0:0) erneut von der exorbitanten Standardstärke. Im Mittelfeld zeigt Atlético wiederum dem FC Bayern München auf, wo der Gegner vom Mittwoch im Champions-League-Viertelfinale verwundbar ist.

Cristiano Ronaldo (Real Madrid vs. Atlético Madrid)

Fotocredit: Imago

Reals Waffe: Standard - Kopfball - Tor!

Das Real-Tor fiel wie nach einer Blaupause. Man setze nach Freistoßflanke Toni Kroos einfach "Spieler X" als Torschützen ein. Dieses Mal: Pepe. 1:0 für Real nach 52 engen Minuten, Pepes wuchtiger Kopfball nach ruhender Hereingabe von rechts ließ Atlético-Keeper Jan Oblak keine Chance.
Brutal konsequent: Für Real Madrid war's bereits das 24. Kopfballtor im 30. Ligaspiel. Und für Kroos die elfte Torvorlage. Im Weltfußball ist derzeit kein Team so wie Real in der Lage, quasi aus dem Nichts per Kopfball nach Standard erfolgreich zu sein. Mit Cristiano Ronaldo, Benzema, Bale, Pepe, Casemiro und Sergio Ramos verfügen die Madrilenen auch über ein halbes Dutzend brandgefährlicher Zielspieler für Kroos und sein Linksfuß-Pendant Luka Modric.
Ein kleiner Vorteil könnte jedoch sein, dass Pepe (gewann 80 Prozent seiner Zweikämpfe) sich nach seinem Tor gegen Atlético noch verletzte und ausfällt. Auch hier war Kroos beteiligt: Beide warfen sich in einen Schuss, Pepe bekam Kroos' Knie in die Seite und musste mit Schmerzen im Brustbereich runter (67.). Diagnose: Rippenbrüche!
Ohne Pepe sah Real hinten anfällig aus, beim Zuspiel von Ángel Correa auf 1:1-Torschütze Antoine Griezmann (85.) stimmte der Abstand zwischen Pepe-Ersatz Nacho und Außenverteidiger Carvajal nicht. Da Pepe nun auch gegen die Bayern fehlen wird, schmerzt der Ausfall von Raphael Varane doppelt.
Lektion für Bayern: Aufgepasst vor Reals Kopfball-Monstern - aber mit Nacho in der Abwehr geht was.
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Real Madrid's Portuguese defender Pepe (3L) celebrates a goal with teammates

Fotocredit: AFP

Klappt immer: Härte gegen Real

Real Madrid steht nicht im Verdacht, selbst zu zimperlich zu Werke zu gehen. Gegen Atlético merkte man den Real-Stars aber schon den Respekt vor der Grundhärte des Lokalrivalen an. So ging Atlético lange in den engen, direkten Duellen meist als Sieger hervor, hatte ein Zweikampf-Plus (54:46 Prozent) und unterband so gefährliche Aktionen der Hausherren.
Teils mit unfairen Mitteln, klar. Das gehört bei Atlético immer dazu, sorgt aber für zusätzlichen Respekt. Richtig zitterten die Real-Fans Mitte der zweiten Halbzeit, als Stefan Savic sich Cristiano Ronaldo in den Weg stellte, beide Knie aufeinandertrafen und sich der Superstar eine Weile am Boden wälzte - ging aber für ihn weiter.
Apropos Ronaldo: Der mag in der Champions League zwar erst bei für ihn indiskutablen zwei Saisontoren stehen - an Form hapert's derzeit aber nicht. Gegen Atlético ging Torgefahr aus dem Spiel eigentlich nur von ihm aus: Sei es bei eigenen Abschlüssen (15., 31.) , sei es zweimal als starker Vorbereiter für Karim Benzema (28., 48.). Nur rein ging der Ball nicht.
Lektion für Bayern: Die Real-Stars müssen einen im Rücken spüren - unnötige Freistöße sollte man aber nicht riskieren (siehe erster Punkt).
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Real Madrid vs. Atlético Madrid

Fotocredit: AFP

Lücken hinter Casemiro

Atlético Madrid zeigte auf: Real Madrid ist hinten durchaus anfällig. Immer dann, wenn die Außenverteidiger im 4-3-3 extrem nach vorne rücken und Toni Kroos/Luka Modric in den Spielaufbau involviert sind, tun sich Lücken in den Halbräumen vor den Innenverteidigern auf, die Casemiro alleine nicht stopfen kann.
Atlético bemühte sich deshalb, bei Ballgewinn schnell umzuschalten, schleunigst diese Räume hinter Modric und Kroos zu besetzen und den Ball dann auch genau dort hinzuspielen. Ronaldo und Bale stellten sich zwar generell tiefer, waren als Abfangjäger bei Atléticos Umschaltspiel aber keine große Hilfe. Modric spielte zwar offensiv besser als in den letzten Wochen, ließ sich aber auch einige Male in der eigenen Hälfte düpieren.
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Atletico Madrid's French forward Antoine Griezmann (R) scores a goal

Fotocredit: AFP

Nach der Real-Führung hätte das nach 60 Minuten beinahe schon zum Ausgleich geführt, als Casemiro Yannick Carrasco nur hinterher hechelte, Fernando Torres dann aber an Keylor Navas scheiterte. In der Schlussphase glückte es dann besser.
Von Innenverteidiger Savic in Ruhe aufgebaut, zog sich Atléticos Angriff zum Ausgleich durchs Herz des Real-Mittelfelds, ehe Correa im Zielraum freigespielt war und Griezmann perfekt bedienen konnte.
Keylor Navas hat so in 31 Pflichtspielen erst fünfmal zu Null gespielt - in der Champions League nie.
Lektion für Bayern: Thiago muss als Wandler zwischen den Linien genau dort ins Spiel gebracht werden.
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