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Real Madrid - FC Bayern: Ohne Gareth Bale, aber mit viel Bock gegen München

Daniel Rathjen

Update 17/04/2017 um 15:32 GMT+2 Uhr

Real Madrid geht als Favorit ins Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Bayern München und nimmt die Rolle gerne an. Mit Respekt, aber auch mit viel Selbstbewusstsein blicken die "Königlichen" nach vorne, auch wenn Trainer Zinedine Zidane sein Team etwas umbauen muss. Angreifer Gareth Bale steht aufgrund einer Wadenverletzung nicht zur Verfügung.

Cristiano Ronaldo gegen Philipp Lahm (FC Bayern München vs. Real Madrid)

Fotocredit: Eurosport

Die Frage grenzte schon an Majestätsbeleidigung.
Bei der Pressekonferenz am Dienstag in Madrid, einen Tag vor dem brisanten Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League, wollte ein Journalist von Zinédine Zidane wissen, ob er gegen den FC Bayern nicht lieber defensiver agieren wolle.
Die trockene Antwort des Real-Trainers: "Wir spielen auf Sieg."
Warum auch nicht? Sein Team hat den Vorteil eines 2:1-Vorsprungs aus dem Hinspiel auf seiner Seite, im legendären Santiago Bernabéu zudem die eigenen Fans im Rücken. Auch Zidane weiß: Bei einem oder gar zwei weiteren Toren wären der schwarzen Bestie aus Deutschland, der "Bestia Negra" wie die Spanier die Bayern gerne nennen, die Krallen gestutzt und Zähne gezogen.
Natürlich wies der Franzose trotzdem darauf hin, dass es "von der ersten bis zur letzten Minute" ein schweres Spiel für sein Team werden würde und machte deshalb im gleichen Atemzug die eigenen Fans heiß.
Alle wissen, wie wichtig das Spiel ist. Unsere Fans brauchen wir bei so einer Partie noch mehr als sonst und mit voller Energie. Dann ist es, als hätten wir einen extra Spieler.
Es ist so oder so eine Highlight-Woche für Real - nach Bayern kommt am Sonntag der FC Barcelona zum Liga-Showdown nach Madrid. Drei Punkte Vorsprung hat Spitzenreiter Real auf Barca noch. Noch ist "El Clásico" allerdings nur im Hinterkopf.
Fakt ist, dass Zidane auf Gareth Bale zunächst nicht bauen kann. Der Waliser hat Schmerzen in der Wade und muss passen. Wie lange er ausfällt, ist noch nicht klar.
Klarer ist dagegen, dass Bales Fehlen höchstwahrscheinlich eine Systemumstellung zur Folge haben wird. Es ist nämlich davon auszugehen, dass der Angreifer vom derzeit glänzend aufgelegten Isco vertreten wird. Am Wochenende hatte sich dieser mit zwei Toren beim 3:2 gegen Sporting Gijon geradezu aufgedrängt. Das (Luxus-)Problem: Isco ist eher ein Spielgestalter im zentralen Mittelfeld als Stürmer.

Systemumstellung für Isco

Zidane wollte sich partout nicht zu seinen taktischen Plänen äußern, möglich ist aber, dass er sein 4-3-3 gegen Bayern in ein 4-4-2 mit Raute umwandelt. Casemiro wäre der Abräumer im defensiven Mittelfeld, davor könnte Isco in Kombination mit Toni Kroos und Luka Modric die Strippen ziehen. Cristiano Ronaldo würde in diesem Fall als zweiter Stürmer neben Karim Benzema auflaufen.
Was zunächst ungewohnt erscheinen mag, ist mittlerweile eine gute Option. Denn auch im Strafraum fühlt sich Ronaldo, der mit 100 Europapokal-Toren so viel wie kein anderer Spieler zuvor auf dem Konto hat, wohl. Seine Vollstreckerqualitäten kommen dort ebenfalls stark zur Geltung.
Ronaldo, mittlerweile 32 Jahre alt, hat buchstäblich einen Schritt nach vorn gemacht. Die zwei Tore gegen Bayern im Hinspiel schoss "CR7" per Direktabnahme im Sechzehner - eine Methode, mit der er in dieser Saison 61 Prozent seiner Treffer erzielt hat. Das ist der Höchstwert in seiner Karriere. Früher schoss er lieber aus der Distanz.
Sein Pendant auf der Bayern-Seite, Robert Lewandowski, bereitet Zidane ebenfalls keine schlaflosen Nächte. "Lewandowski ist natürlich außerordentlich gut und wichtig für den FC Bayern. Aber alle Spieler sind gut. Wir wollen uns auf uns fokussieren."
Die Münchner beschwören vor solchen Duellen gerne ihre "Mia-san-Mia"-Mentalität. Doch auch ihnen dürfte klar sein, dass die Real-Brust derzeit sehr, sehr breit ist.
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