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3 Dinge, die bei Liverpool - Rom auffielen: Salah-Irrsinn, Firminomale Reds, unbeugsame Römer

Carsten Arndt

Update 25/04/2018 um 12:40 GMT+2 Uhr

Der FC Liverpool stößt in einer denkwürdigen Partie mit einem 5:2-Erfolg gegen den AS Rom die Tür zum Finale der Champions League weit auf. Mohamed Salah spielt mal wieder wie vom anderen Stern, doch auch der Rest von Liverpools magischem Dreieck läuft zur Hochform auf. Dass die Roma am Ende dennoch nicht abgeschrieben werden darf, grenzt an ein Wunder. Was uns beim Sieg der Reds auffiel.

La joie de Roberto Firmino par-dessus Mohamed Salah lors de Liverpool - AS Rome en demi-finale aller de la Ligue des champions

Fotocredit: Getty Images

Salah-Irrsinn

Immer wieder hob Mohamed Salah entschuldigend die Hände. Als ob er nichts dafür könne, wie gut er sei.
Der Ägypter war am Dienstagabend an der stimmungsvollen Anfield Road mal wieder der alles überragende Mann. Das Problem: Er spielte gegen seinen Ex-Klub AS Rom, was seinen verhaltenen Jubel erklärt.
Weit weniger rücksichtsvoll war er zuvor immer wieder durch die Abwehrreihen gepflügt. In bester Arjen-Robben-Manier hatte der Offensivspieler mit einem Traumtor mit links in den Winkel die große Salah-Show eröffnet (36).
Kurz vor der Halbzeit legte er in Co-Produktion mit Roberto Firmino per Lupfer das 2:0 nach (45.). Als er in der 75. Minute beim Stand von 5:0 den Platz verließ, hatte der 25-Jährige noch zu zwei weiteren Toren assistiert.
43 Tore hat er nun in dieser Saison in 47 Pflichtspielen in allen Wettbewerben erzielt und damit zumindest bis zum Mittwochabend Cristiano Ronaldo (42) verdrängt. Dazu kommen 13 Vorlagen. Unglaubliche Zahlen. Salahs Bilanz am Ende der Partie: 46 Ballaktionen, fünf Chancen vorbereitet, vier Torschüsse, zwei Tore, zwei Vorlagen.
Bezeichnend: Nachdem Klopp seinen besten Mann ausgewechselt hatte, verlor Liverpool plötzlich den Faden und fing sich durch Edin Dzeko (81.) und Diego Perotti (85.) noch zwei unnötige Gegentreffer ein.
"Mein Gefühl war, dass die Auswechslung ein bisschen früh war. Ohne ihn fehlte die Entlastung", analysierte der ehemalige Dortmund-Profi Patrick Owomoyela bei "Sky":
Unterbewusst kann so ein Wechsel dazu führen, dass die Mannschaft denkt, das Ding ist gegessen.
War es aber noch nicht. Und die Roma wittert noch mal Morgenluft.

Firminomale Reds

Jürgen Klopp und sein Heavy-Metal-Fußball, gegen die Roma bekamen die Fans aus aller Welt wieder feinstes Spektakel geboten. Das lag zum Großteil an Liverpools magischem Dreieck Salah, Firmino und Sadio Mané. Alle fünf Treffer gingen auf das Konto des Trios.
In der Geschichte der Champions League gelangen nur zwei Spielern zwei Tore und zwei Vorlagen in einer Halbfinal-Partie. Der eine heißt Mohamed Salah, der andere Roberto Firmino.
Schon jetzt ist der Dreizack der Reds das gefährlichste Trio in der Geschichte der Königsklasse. Noch nie erzielten drei Spieler eines Klubs mindestens acht Tore in einer Spielzeit (Firmino 10, Salah 10, Mané 8).
Dazu führen mit James Milner (8), Firmino (6) und Salah (5) gleich drei Klopp-Schützlinge die Liste der erfolgreichsten Vorlagengeber an. Klopp schwärmte im Anschluss an das Spiel:
Die Jungs haben ein geiles Spiel gemacht. Die Bälle, die wir in die Spitze gespielt haben, waren einfach nicht zu verteidigen. Was meine Spieler für Laufwege haben, ist einfach genial.
Die Statistiken und jeder neutrale Fußball-Fan geben ihm recht.
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Liverpool feiert Mo Salah

Fotocredit: Getty Images

Unbeugsame Römer

Dass Salah dermaßen zügellos wirbeln durfte, lag nicht nur an seiner außerordentlichen Klasse. Insbesondere in der zweiten Hälfte hatte der Ägypter immer wieder mehrere Meter Platz.
Die Entscheidung von Romas Trainer Eusebio di Francesco, defensiv mit einer Dreierkette im 3-4-2-1 zu beginnen, erwies sich im Nachhinein als Fehler, der Liverpool in die Karten spielte.
In der Hoffnung, das Mittelfeld-Zentrum zu stärken, um so Liverpools Pressingmaschine zu entkommen, gaben die Römer zu viel Platz auf der Außenbahn preis. So erging es bereits Pep Guardiola und Manchester City im Viertelfinale. Auch Jürgen Klopp zeigte sich überrascht ob des Systems, dass di Francesco in dieser Saison zuvor lediglich zwei Mal spielen ließ.
Dass die Römer nach dem zwischenzeitlichen 0:5 am Ende doch noch auf das Finale hoffen dürfen, ist eigentlich grotesk. "Die letzten zehn Minuten trüben natürlich unsere Laune", erklärte Klopp nach der Partie bei "Sky".
Auch Torhüter Loris Karius war trotz des Sieges nicht unbedingt bester Laune:
Diese zwei Gegentore haben schon einen faden Beigeschmack, weil wir bis dahin so überlegen waren. Wir standen zu tief und hatten keine Entlastung mehr. Rom ist heimstark und wird im Rückspiel noch einmal alles versuchen.
Nun geht es für die Reds in der kommenden Woche nach Rom. Dorthin, wo ein gewisser FC Barcelona nach 1:4-Führung aus dem Hinspiel mit 0:3 unterging und die Segel streichen musste.
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