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FC Bayern: Jupp Heynckes sucht Superelf - Robert Lewandowski plus X

Florian Bogner

Update 03/04/2018 um 10:03 GMT+2 Uhr

Jupp Heynckes kann zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League mit dem FC Bayern München beim FC Sevilla fast aus dem Vollen schöpfen. Heynckes' Luxusproblem in den entscheidenden Saisonwochen: Wie bilde ich meine Top-Top-Topelf? Favoriten wie der formstarke James Rodríguez kristallisieren sich heraus, doch es gibt auch prominente Härtefälle.

FC Bayern: Niklas Süle, Javi Martínez, Franck Ribéry

Fotocredit: Imago

So ganz stimmt das ja nicht, das mit dem ersten Duell zwischen FC Sevilla und FC Bayern München.
1992 war der FC Bayern schon mal in Andalusien zu Gast, wenn auch nicht zu einem Punktspiel: Lothar Matthäus und Diego Armando Maradona hatten damals anlässlich des Comebacks des Argentiniers ein Freundschaftsspiel vereinbart.
Bayern kam mit der A-Mannschaft, verlor 1:3, danach feierten Matthäus und Maradona nach Aussage des deutschen Rekordnationalspielers bis fünf Uhr früh. Maradona am Ende oberkörperfrei.
Ganz so ausgelassen wird's am Dienstag (20:45 Uhr im Liveticker) nach dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League sicher nicht.
Mit Anbruch des Aprils ist Bayern aber zumindest im Vollgas-Modus angekommen, auf der Höhe. Für diese letzten Saisonwochen arbeiten sie das ganze restliche Jahr. Drei Titel sind noch möglich. Oder halt "nur" die Meisterschale als Trostpflaster:
"Jetzt beginnen die Wochen, für die man die ganzen Vorbereitungen absolviert", sagte Thomas Müller auf dem Weg nach Sevilla:
Im April geht's um alles und wir wollen bis zum Ende dabei sein.

Heynckes hat die Qual der Wahl

Zunächst wartet da aber der FC Sevilla. "Wir haben den allergrößsten Respekt vor Sevilla. Das ist ein absoluter Top-Gegner, auch wenn er nicht in aller Munde ist wie andere Mannschaften", sagte Heynckes in Spanien. Und:
Ich wünsche mir kein Ergebnis – ich wünsche mir einen Sieg.
Fragt sich, mit welcher Startelf die Bayern das Abenteuer Sevilla angehen werden. Heynckes hat die Qual der Wahl, wobei sich Qual hier eher von Qualität ableitet.
Champions League: Wer kommt ins Halbfinale?
Mit Manuel Neuer und Kingsley Coman fehlen Heynckes zwar zwei potenzielle Startelf-Spieler, alle anderen Profis sind jedoch in Spanien dabei, 21 an der Zahl. In Schritt eins muss Heynckes erstmal zwei Spieler (neben dem dritten Keeper Christian Früchtl) aussortieren, die er auf die Tribüne setzt; im zweiten Schritt aus 18 dann elf machen.
"Ich werde das so machen, wie ich das für richtig halte und so wie ich das immer gemacht habe", sagte Heynckes. Und falls man das noch nicht verstanden hatte, sagte er:
Ich werde am Tag vor dem Spiel nichts zur Aufstellung sagen, das mache ich nie.
Tendenzen lassen sich dennoch gut ableiten.
Ohne nachzudenken gesetzt ist für die Top-Top-Topspieler der Champions League normalerweise neben dem in München gebliebenen Kapitän Manuel Neuer nur einer: Robert Lewandowski.
Dazu dürfen sich zumindest Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger, David Alaba gegenüber und Abwehrchef Mats Hummels als zu 99 Prozent gesetzt sehen.

Heynckes adelt Martínez

So gut wie immer wird Heynckes zudem auf Innenverteidiger Jérôme Boateng und Abräumer Javi Martínez zurückgreifen; in ihrer aktuellen Form dürfen sich auch Thomas Müller und James Rodríguez in Sevilla hohe Startelfchancen ausrechnen.
"Wenn Martínez fit ist und das Vertrauen spürt, gibt es kaum einen Besseren als ihn", sagte Heynckes.
Apropos Durchziehen bis zum Ende: Das wollen auch die aktuell zum Sommer vertraglosen Franck Ribéry und Arjen Robben. Vertragsgespräche folgen aber erst in zwei bis drei Wochen, bis dahin zählt nur das Geschehen auf dem Platz.
"Ich konzentriere mich jetzt nur auf die Spiele, das ist das allerwichtigste", sagte Robben am Montag:
Vertragsverlängerung oder neuer Trainer – das zählt jetzt nicht im Moment. Das ist das Champions-League-Viertelfinale und alle Energie fließt da rein.
In Abwesenheit von Coman ist die Wahrscheinlichkeit zumindest sehr hoch, dass Heynckes links Ribéry setzt; oder eben Robben rechts, wobei er dann James nominell nach links verschieben müsste, was dem Kolumbianer einiger Stärken beraubt.
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James Rodríguez und Robert Lewandowsi vom FC Bayern

Fotocredit: Imago

Vidal nur auf der Bank?

Als Härtefälle, auch aufgrund einiger Blessuren, dürfen sich aktuell Thiago Alcántara und Arturo Vidal sehen - sie müssen auf taktische Kniffe ihres Trainers hoffen, der gerade in einem Hinspiel auswärts möglicherweise nicht die vollständig ausgebaute Offensivkapelle (wie gegen Dortmund) auf die Bühne beordern wird.
Sprich: James, Müller oder am wahrscheinlichsten den in der Länderspielpause ebenfalls angeschlagenen Robben für Thiago oder Vidal herausnehmen.
Vidal ist zumindest wieder fit. "Arturo hat ganz normal trainiert, ich denke, dass er morgen zur Verfügung steht", sagte Heynckes am Montag.
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Arturo Vidal

Fotocredit: SID

Niklas Süle ist derweil zwar nahe an seinen Nationalmannschaftskollegen Hummels und Boateng dran, wird aber vor allem im Rotationsprinzip auf nationaler Ebene eingesetzt. Auch Corentin Tolisso, immerhin Bayerns teuerster Transfer aller Zeiten, ist im Mittelfeld nicht ganz erste Wahl.
Klar das Nachsehen gegenüber ihren Konkurrenten haben derweil Sebastian Rudy im Mittelfeld sowie Juan Bernat und Rafinha auf den Außenverteidigerpositionen, wobei Letzterer immerhin häufiger in der Heynckes'schen Rotation berücksichtigt wird als noch im Triple-Jahr 2012/13.
Und im Sturmzentrum nimmt Sandro Wagner bekanntermaßen jede Einsatzminute mit Handkuss, die er von Robert Lewandowski abstauben kann; taugt zudem als später "Brecher", sollte Bayern mal hinten liegen.
Kehrt dann auch noch bald Neuer und in der Schlussphase der Saison oder eventuell sogar noch Coman zurück, hat Heynckes weitere Luxusprobleme. Bei richtiger Dosierung und Rotation winkt jedoch eine Oberkörperfrei-Party am 26. Mai in Kiew. Wenngleich auch ohne Maradona.

Die mögliche Bayern-Startelf in Sevilla:

Ulreich – Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba – Martínez – Vidal (Thiago), James – Müller, Ribéry – Lewandowski
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