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FC Bayern | Uli Hoeneß vor dem Abflug nach Piräus im Angriffsmodus

Tobias Hlusiak

Update 22/10/2019 um 15:34 GMT+2 Uhr

Unter großer Anspannung geht Bayern München in die letzte Champions-League-Reise von Uli Hoeneß als Präsident. Der lederte vor dem Abflug nochmal los. Von einer Krise wollte er im Zusammenhang mit den durchwachsenen Leistungen des Rekordmeisters in den vergangenen Wochen nichts wissen. Auch die komplizierte Situation von Thomas Müller erklärte Hoeneß auf seine ganz eigene Weise.

Uli Hoeneß - FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Uli Hoeneß wirkte angespannt - und ging sofort in den Angriffsmodus über. "Auf so einen Käse gibt's keine Antwort. Wir sind einen Punkt hinter dem Ersten. Wollen Sie uns eine Krise einreden?", blaffte er vor dem Abflug zu seiner letzten Dienstreise als Präsident von Bayern München in der Champions League einen Reporter an.
Krise? "Von einer Krise", behauptete neben Hoeneß auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic, "kann keine Rede sein".
Bester Laune reiste der deutsche Rekordmeister freilich nicht zum dritten Gruppenspiel in der Königsklasse am Dienstag (21:00 Uhr im Liveticker) bei Olympiakos Piräus: Da ist der schmerzhafte Ausfall von Abwehrchef Niklas Süle, der nach Meinung von Hoeneß in dieser Saison nicht mehr spielen wird und demzufolge auch die EM im Sommer "ad acta" legen muss; da sind aber auch die vielen Probleme, die der FC Bayern in der Bundesliga offenbart.
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Niklas Süle verletzte sich gegen den FC Augsburg schwer am Knie

Fotocredit: Imago

Hoeneß fühlt sich in teure Transfers "reingehetzt"

Das 1:2 gegen die TSG Hoffenheim und das 2:2 gegen den FC Augsburg sind für Hoeneß freilich kein Anlass, den Notstand auszurufen. "Im Verein ist totale Ruhe", behauptete er und versicherte: "Ich sehe kein Problem, diese Unruhe wird wieder von außen hereingetragen."
Dies, ergänzte er, gelte auch für "das Thema Thomas Müller". Er wurde deutlich:
Vor Monaten hat man uns reingehetzt in teure Transfers. Dann kommt der Coutinho und dann heißt es: Warum spielt der Müller nicht? Es war doch klar, wenn der kommt, dass es für den Thomas schwierig wird.
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Mittlerweile ein gewohntes Bild: Thomas Müller (mitte) auf der Bank

Fotocredit: Getty Images

Wenig später stellte Hoeneß klar: „Keiner möchte Müller schädigen. Keiner möchte ihn loswerden.

Kritik an Leistung gegen schwächere Teams

Dass der FC Bayern im Herbst 2019 noch viel Luft nach oben hat, wollte aber auch Hoeneß nicht bestreiten. Die Mannschaft spiele "nicht schlecht", aber auch "nicht konsequent genug", bemängelte er, "sie muss geiler sein auf Tore". Das Verwerten der Chancen sei "eine Frage der Einstellung", analysierte Hoeneß: Gerade gegen "vermeintlich schwächere Gegner ist die Konzentration der Mannschaft unterentwickelt, aber auch gegen schwächere Teams muss man eben die Punkte holen".
In der Champions League haben sich die Münchner bislang schadlos gehalten: Ein 3:0 gegen Roter Stern Belgrad, dann das fulminante 7:2 bei Tottenham Hotspur. Diese Gala scheint bereits Jahre zurückzuliegen - obwohl das Spiel erst vor drei Wochen stattfand. Und trotz aller Warnungen nicht zuletzt von Kovac ließen sich die Bayern blenden von dieser Sternstunde gegen kriselnde Spurs, die längst nur noch der Schatten eines Champions-League-Finalisten sind.

Kovac erwartet schweres Spiel in Piräus

Salihamidzic sieht die Leistung gegen Tottenham dennoch als "Benchmark", an diesem "hervorragenden" Spiel "müssen wir uns orientieren", forderte er. Mit Hoeneß ist er sich in der Sache weitgehend einig, was generell die Einstellung angeht: "Wir müssen", sagte er vor dem Abflug nach Athen, "konzentrierter und entschlossener hinten und vorne spielen." Was die Causa Müller angeht, hat er eine klare Meinung:
Jeder muss seine persönlichen Interessen hintanstellen. Es zählt nur die Mannschaft, es zählt nur der Verein. Alles andere ist nebensächlich.
Das Spiel im Hexenkessel von Piräus wird somit zu einer Art Charaktertest - und einer Art Neubeginn: Nach dem Ausfall von Süle muss Trainer Niko Kovac umbauen. Für zentrale defensive Aufgaben steht freilich ausreichend Personal bereit: Benjamin Pavard, Lucas Hernandez, Jerome Boateng sowie Javi Martinez.
"Wir werden in Piräus ein sehr schweres Spiel haben", sagte Trainer Kovac dennoch: "Die Euphorie, die Stimmung - wir müssen gewappnet sein und dürfen nicht wieder dieselben Fehler machen."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Olympiakos Piräus: Jose Sa - Elabdellaoui, Semedo, Meriah, Tsimikas - Guilherme, Bouchalakis, Camara - Daniel Podence, Guerrero, Masouras. - Trainer: Martins
FC Bayern München: Neuer - Kimmich, Pavard, Hernandez, Alaba - Thiago, Martinez - Gnabry, Coutinho, Coman - Lewandowski. - Trainer: Kovac
Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)
(mit SID)
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