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Jadon Sancho weckt beim BVB böse Erinnerungen

Marc Hlusiak

Update 23/10/2019 um 17:53 GMT+2 Uhr

Nach seiner Suspendierung für das Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) wird Jadon Sancho in der Champions League gegen Inter Mailand wieder zum BVB-Kader gehören – und mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Startelf stehen. Ein Spiel, das der Youngster dazu nutzen muss, Fans und Verantwortliche davon zu überzeugen, dass er mit dem Kopf noch komplett beim BVB ist.

Jadon Sancho - Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Im wichtigen Champions-League-Auswärtsspiel bei Inter Mailand (Mittwoch, 21:00 Uhr im Eurosport-Liveticker) wird man beim BVB nicht auf Jadon Sancho verzichten. Zum einen, weil er sportlich trotz zuletzt schwächerer Form auch in dieser Saison zu den absoluten Leistungsträgern beim BVB gehört (3 Tore, 6 Assists in 7 Spielen). Zum anderen, weil der junge Engländer nach seiner Suspendierung für das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) besonders heiß auf das Spiel im Giuseppe-Meazza-Stadion sein dürfte.
"Er ist wieder da und wir wollen nicht mehr darüber sprechen", wiegelte Trainer Lucien Favre die Nachfrage eines Journalisten auf der Pressekonferenz am Dienstag ab. Julian Weigl, der ebenfalls auf dem Podium Platz nahm, ließ sich etwas mehr aus der Nase ziehen:
Wir haben die Sache mit Jadon intern geregelt. Der Umgang mit ihm war ganz normal. Die Suspendierung hat ihn sicherlich geärgert. Am nächsten Tag war er aber ganz normal beim Training und hat Gas gegeben. Das erwarten wir auch von ihm. Er ist bereit für das Spiel gegen Inter.

Ist Sancho mit dem Kopf noch in Dortmund?

Von einer saftigen Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro berichtet die "Bild", der BVB gab kein Statement zur Höhe der zu zahlenden Buße ab. Dass sie den 19-Jährigen, der rund 24 Stunden später als vereinbart von der Länderspielreise zurückkehrte, gewurmt hat, steht jedoch fest.
"Jadon ist sehr schnell groß geworden und testet ab und zu vielleicht auch die Grenzen aus - und dann sind wir dafür da, dann auch die Grenzen wieder zu setzen", erklärte Sportdirektor Michael Zorc am Samstagabend bei "Sky“. Eigentlich sei Sancho aber ein "anständiger und guter Junge“, der "absolut professionelles Verhalten" hier und da noch lernen müsse.
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Weigl: "Das erwarten wir von Sancho"

Spätestens seit den Querelen um Pierre-Emerick Aubameyang (kam mehrfach zu spät, reiste unabgesprochen zu Party-Nächten im Privatjet durch Europa) und Ousmane Dembélé (trat in Trainingsstreik und erzwang so seinen Wechsel zum FC Barcelona) ist man beim BVB sensibilisiert für Undiszipliniertheiten der eigenen Spieler und greift dementsprechend hart durch.

Sancho kein zweiter Dembélé

Zorc machte im "kicker" deutlich:
Wir haben eine Verantwortung für die gesamte Mannschaft, für den Klub, aber in erster Linie in diesem Fall für die Hygiene der Mannschaft - und deshalb war diese Entscheidung für uns richtig und alternativlos.
Sancho fiel bis dato jedoch vergleichsweise selten mit Disziplinlosigkeiten auf. In der Saison 2017/2018 verbannte ihn der damalige Coach Peter Stöger für ein Spiel in die U23, nachdem er mehrfach zu spät zum Training erschienen war. Befürchtungen, der 19-Jährige könnte in die Fußstapfen Aubameyangs und Dembélés, sind daher unangebracht.
Dennoch spürt man bei Schwarz-Gelb, dass Sancho Gefahr läuft, den Fokus zu verlieren. Der Hype um den 19-Jährigen ist riesig. Als Shootingstar der Bundesliga gehört er schon jetzt zu den begehrtesten Teenagern der Fußballwelt. Ob Real Madrid, FC Barcelona, FC Liverpool oder Manchester United: In den vergangenen Wochen wurde der Dortmunder mit so gut wie jedem großen Verein in Verbindung gebracht.

Alle Augen auf Sancho

In Dortmund läuft sein Vertrag noch bis zum Juni 2022. Bis dahin wird ihn die Borussia aber kaum halten können. "Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass Jadon sicherlich keine fünf Jahre mehr hier spielen wird", gab Zorc unverblümt zu.
Noch darf sich der BVB aber an den besonderen Fähigkeiten des Tempodribblers erfreuen. Am Mittwochabend, wenn im altehrwürdigen San Siro gegen Inter Mailand die Champions-League-Hymne erklingt, werden die Augen der Fans und Verantwortlichen in besonderem Maße auf ihn schauen.
In Abwesenheit von Marco Reus (grippaler Infekt) und Paco Alcácer (verletzt) ist Sancho als Leistungsträger gefordert und muss Verantwortung übernehmen. So banal es klingt: Sancho muss den Frust über die Suspendierung hinter sich lassen und die Antwort auf dem Platz geben. So, wie es ihm in der Vergangenheit schon so häufig gelang.
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Einsicht bei Sancho? Das sagt Favre zur Suspendierung

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