Neymar und Di María führen PSG ins Champions-League-Finale

Paris St.-Germain hat durch einen hochverdienten 3:0 (2:0)-Sieg über den deutschen Vertreter RB Leipzig im Halbfinale in Lissabon das Endspiel der Champions League erreicht. Marquinhos (13.) Ángel Di María (42.) und der ehemalige Münchner Juan Bernat (56.) trafen für den französischen Meister, der nun am Sonntag auf den Sieger der Partie zwischen dem FC Bayern und Olympique Lyon trifft.

Ángel Di María mit Neymar (PSG vs. Leipzig)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

RB Leipzig begann die ersten Spielminuten mutig und kontrollierte die Begegnung fünf Minuten, anschließend verlor der deutsche Vertreter die Spielkontrolle komplett.
Paris St. Germain eröffnete ihre stets gefährliche Offensive mit Neymar, der nach einem perfekt getimten Zuspiel von Kylian Mbappé am Pfosten scheiterte (6.).
PSG blieb die spielbestimmende Mannschaft, schnürte Leipzig an den eigenen Strafraum und ging nach einem Freistoß von Ángel Di María durch einen Marquinhos-Kopfball (13.) in Führung.
Leipzig wirkte geschockt und leistete sich Fehler: Kevin Kampl verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, wenige Pässe später scheiterte Mbappé (17.) frei vor dem Tor an Péter Gulácsi.
Die einzigen nennenswerten RB-Chancen in der ersten Halbzeit hatten Marcel Sabitzer (23.) und Yussuf Poulsen (25.): Sabitzer schlenzte einen Freistoß in die Mauer der Pariser, Poulsen kam nach einem guten Angriff über Konrad Laimer im Strafraum zum Schuss, verpasste das Tor aber knapp.
Anschließend spielte in der ersten Halbzeit nur noch PSG, Neymar schoss einen Freistoß vor der rechten Seitenauslinie an den Pfosten (38.), ehe Thomas Tuchels Truppe die Vielzahl an Chancen zum 2:0 ausnutzte: Gulácsi leistete sich im Spielaufbau einen kostbaren Fehlpass, Leandro Paredes reagierte geistesgegenwärtig und spielte den Ball halbhoch in den Strafraum, wo Neymar die Kugel sensationell per Hacke auf Di María (42.) verlängerte, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste.
Kurz vor der Pause hätte Neymar (45.) sogar auf 3:0 erhöhen können, der Brasilianer schob die Kugel nach Vorarbeit von Mbappé knapp am Tor vorbei.
Leipzig kam gut aus der Kabine und gerade die Einwechslung von Emil Forsberg sorgte für frischen Wind, große Torchancen blieb allerdings aus.
In einer Phase, in der PSG das Ergebnis verwaltete, schenkte Nordi Mukiele das Spiel mit einem Ausrutscher in der Vorwärtsbewegung endgültig ab, Juan Bernat stand bei einer Flanke von Di María gegen unsortierte Leipziger komplett frei und traf per Kopf zum 3:0 (58.).
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Leipzig gab sich nicht auf, konnte aber kaum gute Torchancen kreieren. Der eingewechselte Patrik Schick (82.) hatte in der Schlussphase noch die beste Chance, seinen Abschluss aus 13 Metern blockte Thiago Silva in höchster Not aber mit dem Gesicht.
Paris war dem vierten Tor deutlich näher als Leipzig dem Ehrentreffer. Mbappé (70., 72.) scheiterte innerhalb von wenigen Minuten doppelt an Gulácsi, Di María (80.) und Paredes (72., 80.) probierten ihr Glück aus der Distanz, Leipzigs Schlussmann blieb aber auch hier Sieger. So zieht PSG hochverdient das erste Mal in ihrer Vereinsgeschichte in das Finale der Champions League ein, der Gegner wird morgen zwischen dem FC Bayern und Olympiue Lyon ermittelt.

Stimmen des Spiels:

Markus Krösche (Sportdirektor RB Leipzig): "Paris hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht und hat seine Chancen gut genutzt. Ich bin stolz darauf, dass wir es bis ins Halbfinale geschafft haben, aber heute war PSG einfach besser. Wir haben insgesamt zu viele Fehler gemacht, daraus werden wir lernen. Insgesamt können wir schon zufrieden sein, weil wir auch auf hohem Niveau mithalten können und unser Spiel umsetzen können. Wir nehmen aus der Niederlage unheimlich viel mit und greifen in der kommenden Saison wieder an.
Julian Nagelsmann (RB Leipzig): "Der Gegner war heute schlichtweg besser als wir, das muss man auch mal anerkennen. In unserer besten Phase kassieren wir ein Standardgegentor, die zweiten und dritten Treffer sind Geschenke, die wir verteilen. Ich will aber niemanden kritisieren, wenn man Fußball spielen will in der Spieleröffnung passieren auch mal Fehler. Es gibt immer Dinge, die man anders machen kann, aber Paris war heute unheimlich variabel in der Spieleröffnung. Wir können stolz darauf sein, dass wir bis ins Halbfinale gekommen sind, aber natürlich wären wir gerne noch einen oder zwei Schritte weiter gegangen.“
Thilo Kehrer (Paris St.-Germain): "Natürlich feiern wir jetzt etwas, wir sind sehr stolz auf unsere Leistung und freuen uns einfach, im Finale der Champions League zu stehen. Wir sind als Mannschaft sehr gut zusammengerückt und sind ein eingeschweißter Haufen. Heute haben wir das auch auf dem Platz gezeigt, dann ist unsere individuelle Klasse noch besser als sonst. Es war kein einfaches Spiel, in der zweiten Halbzeit haben wir uns das Leben etwas schwer gemacht. Wir wussten, dass Leipzig Druck machen wird, aber im Endeffekt war der Sieg nicht gefährdet.“

Das fiel auf: Leipziger Passivität

RB ist dafür bekannt, attraktiven und offensiven Fußball zu spielen. Das hat man gerade in der ersten Halbzeit zu selten gesehen, Leipzig überließ PSG den Ball und wollte Paris' Schwachstelle (Ballbesitz orientiertes Spiel) ausnutzen, statt auf die eigenen Stärken zu setzen. So reagierte Nagelsmanns Truppe weitestgehend auf PSG und kam nie in einen Spielfluss. Paris zeigte, dass sie sehr wohl attraktiven und gefährlichen Fußball mit viel Ballbesitz spielen können und entschied die Partie noch in der ersten Halbzeit.

Der Tweet des Spiels:

Die Statistik: 34

Paris hat im 34. Champions-League-Spiel in Folge mindestens einen Treffer erzielt. Damit stellt die Truppe von Tuchel einen Europapokal-Hauptrunden-Rekord ein, nur Real Madrid hatte zwischen 2011 und 2014 eine solche Serie aufgestellt.
Das könnte Dich auch interessieren: Klopp: Warum ich heute besser bin als vor zehn Jahren
picture

"Bayern vernichtet seine Gegner": BVB-Boss Watzke adelt den großen Rivalen

Quelle: Perform

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung