Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

FC Bayern - Salzburg: Arbeitssieg in Unterzahl beschert den Münchnern Achtelfinale und Gruppensieg

Martin Lehmann

Update 26/11/2020 um 01:33 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern steht im Achtelfinale der Champions League. Die Münchner gewannen mit 3:1 (1:0) gegen den FC Salzburg. Robert Lewandowski (42.) hatte die Bayern nach einem zähen Beginn in Front gebracht, ein Eigentor von Maximilian Wöber (52.) und Leroy Sanés Treffer bauten die Führung aus. In der 66. Minute flog Marc Roca vom Platz, Mergim Berisha (73.) sorgte für den Salzburger-Ehrentreffer.

FC Bayern jubelt über Sieg gegen Salzburg

Fotocredit: Getty Images

Bayern-Trainer Hansi Flick musste mit Alphonso Davies, Joshua Kimmich, Niklas Süle, Tanguy Nianzou Kouassi und Bouna Sarr auf gleich fünf Abwehrspieler verzichten. Weil auch Lucas Hernández wegen einer Beckenprellung nicht in der Startelf stand, stellte sich die Hintermannschaft der Bayern fast von selbst auf. So kam der 20-jährige Chris Richards links hinten zu seinem Champions-League-Debüt, über welches sich im Mittelfeldzentrum auch Marc Roca freuen durfte.
Nach dem erwartet druckvollen Start der Bayern inklusive eines ersten Warnschusses von Serge Gnabry (10.) gaben die Münchener gegen mutig agierende Gäste die Spielkontrolle phasenweise ab und ermöglichten Österreichs Serienmeister eine Reihe an guten Tormöglichkeiten.
Ausgehend von einem Fehlpass David Alabas in die Füße von Sékou Koita scheiterte Salzburgs Supertalent Dominik Szoboszlai zunächst am stark reagierenden Manuel Neuer. Der Ungar kam erneut an den Ball und bediente mit viel Übersicht Enock Mwepu, aber der 22-Jährige brachte freistehend aus elf Metern nur einen harmlosen Kullerball zustande (15.). Nur eine Minute später flankte Szoboszlai gefühlvoll auf den Kopf von Mergim Berisha, der – noch leicht bedrängt von Alaba – aus sieben Metern knapp links vorbeiköpfte (16.).
Die wohl dickste Chance zur möglichen Gästeführung vergab der an diesem Abend im Abschluss äußerst unglücklich agierende Szoboszlai. Nach tollem Zuspiel von Berisha tauchte der Ungar frei vor Neuer auf, schaufelte das Spielgerät aus elf Metern aber kläglich übers Tor (35.).
Es kam kurz darauf, wie es kommen musste. Bayern ließ sich nach langer Zeit mal wieder gefährlich vor des Gegners Tor blicken und schlug in Person von Robert Lewandowski eiskalt zu. Einen Schuss von Thomas Müller wehrte Salzburg-Keeper Cican Stankovic unzureichend zur Seite ab, wo Lewandowski parat stand und zur schmeichelhaften 1:0-Pausenführung abstaubte (42.).
Nach dem Seitenwechsel war die Flick-Elf um schnelle Klarheit bemüht – ein Vorhaben, das gelingen sollte. Kingsley Coman tänzelte zunächst Mohamed Camara am Strafraumrand aus und zog aus 16 Metern flach ab. Maximilian Wöber wollte retten, fälschte den Ball stattdessen aber ebenso unglücklich wie unhaltbar ins eigene Tor ab (52.).
Die Bayern kontrollierten das Spiel im zweiten Durchgang deutlich besser und leisteten sich in der Vorwärtsbewegung kaum mehr Ballverluste. Für den einzigen echten Wermutstropfen sorgte nach 66 Minuten Marc Roca, der nach wiederholt harten Einsteigen gegen Junuzovic mit Gelb-Rot vom Feld musste (66.).
In Unterzahl brauchten die Hausherren keine zwei Minuten, um auf 3:0 zu erhöhen. Coman fand mit einem gefühlvollen Chip aus der linken Strafraumhälfte den eingewechselte Leroy Sané, der aus kurzer Distanz rechts unten einköpfte (68.).
Tapfere Salzburger wollten sich immer noch nicht geschlagen und kamen kurz darauf zum Ehrentreffer. Eine flache Hereingabe von Rasmus Kristensen schob Berisha unter Neuer hindurch zum 1:3 ein (73.). Der erst 18-jährige Luka Sucic hätte die Angelegenheit kurz vor Schluss beinahe nochmal spannend gemacht, legte den Ball aus spitzem Winkel aber hauchzart am Pfosten vorbei (84.).
Durch das Remis von Atlético Madrid im Parallelspiel gegen Lokomotive Moskau ziehen die Bayern bereits nach dem 4. Spieltag als Gruppensieger ins Achtelfinale ein.

Die Stimmen:

Manuel Neuer (FC Bayern): "Ich bin froh, dass wir schon heute als Gruppensieger durch sind. Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir haben wieder gegen starke Salzburger gespielt. Wir hatten ein paar Probleme im Passspiel und dadurch zu viele Ballverluste."
Hansi Flick (FC Bayern): "Wir haben uns den Weg in der ersten Halbzeit schwierig gemacht, weil wir viele leichte Ballverluste hatten. In der zweiten Hälfte war es dann besser. Mit der Effizienz bin ich zufrieden und hinten haben wir einen Weltklasse Torhüter stehen."
Mergim Berisha (Salzburg): "Es wäre auf jeden Fall mehr möglich gewesen, denn wir haben wieder guten Fußball gezeigt. Leider haben wir die Chancen, die wir hatten, nicht genutzt. Aber darauf können wir aufbauen, wir haben gut mitgehalten."
Zlatko Junuzovic (FC Salzburg): "Es war wieder vieles möglich in diesem Spiel. Wir standen hinten gut und haben wenig zugelassen. Da war heute wieder mehr drin."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Debütant Richards - erst nervös, dann souverän

Bayern-Debütant Richards lieferte ein Champions-League-Debüt mit Licht und Schatten. Der junge Engländer hatte im ersten Durchgang nachvollziehbare Abstimmungsprobleme mit seinen Kollegen und leistete sich in der Vorwärtsbewegung einige teure Ballverluste, die mitunter zu gefährlichen Salzburger Kontern führten. Salzburg nutzte Bayerns vermeintliche Schwachstelle konsequent aus und trug einen Großteil seiner Angriffe über Bayerns linke Abwehrseite vor.
In Hälfte zwei steigerte sich Richards dann deutlich und besann sich auf die einfachen Sachen. Der 20-Jährige spielte nach dem Seitenwechsel unauffällig, aber deutlich souveräner und ließ über seine linke Seite kaum mehr etwas anbrennen.

Die Statistik: 15

Der FC Bayern eilt in der Champions League weiter von Sieg zu Sieg, die drei Punkte gegen Salzburg bedeuteten den 15. Königsklassen-Erfolg in Serie. Die letzte Niederlage kassierten die Münchener am 13. März 2019 beim Achtelfinal-Aus gegen Liverpool (1:3).
Das könnte Dich auch interessieren: Kahn stellt Boateng neuen Vertrag in Aussicht
picture

Maradonas bewegte Karriere als Spieler: Gott sei mit uns

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen