Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Champions League: PSG schlägt Leipzig dank Neymar

Philipp Mosthaf

Update 24/11/2020 um 23:38 GMT+1 Uhr

RB Leipzig kassierte am vier Gruppenspieltag der Champions League eine 0:1 (0:1)-Niederlage bei Paris Saint-Germain. Neymar erzielte in der 11. Minute per Foulelfmeter das entscheidende Tor. Damit schob sich Paris in der Tabelle der Gruppe H mit nunmehr sechs Zählern an den punktgleichen Leipzigern vorbei auf Platz zwei. Tabellenführer ist Manchester United, das 4:1 (3:0) gegen Basaksehir gewann.

PSG im Duell gegen RB Leipzig

Fotocredit: Getty Images

Nach zwei Niederlagen aus drei Spielen stand PSG im Rückspiel gegen RB Leipzig gewaltig unter Druck. Daher entschied sich Trainer Thomas Tuchel für die wieder gesunden, aber nicht fitten Neymar und Kylian Mbappé im Sturm und bot die gesamte Offensivpower auf - Moise Kean und Mauro Icardi mussten auf die Bank.
RBL-Trainer Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum 2:1-Hinspielsieg nur eine Änderung vor: Yussuf Poulsen ersetzte Willi Orban. Zudem gab es einen Taktikwechsel zurück zur Viererkette in der Abwehr.
Im von Thomas Tuchel ausgerufenen "Endspiel um die Gruppe" sahen die Beteiligten von Beginn an ein sehr offenes Spiel, in dem sich RBL keineswegs versteckte, jedoch früh in Rückstand geriet: Ein von Peter Gulasci kurz ausgeführter Abstoß kam postwendend zurück und resultierte in einem fragwürdigen Elfmeter, ein Kontakt von Marcel Sabitzer an Ángel Di Maria konnte man nicht sehen. Neymar schob die Kugel in die rechte Ecke (11.). Marcel Sabitzer hätte im direkten Gegenzug ausgleichen können, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei (12.). Das war es dann auch mit den Offensivaktionen für eine lange Zeit.
Leipzig konnte sich fast nichts vorwerfen im ersten Durchgang. Die Sachsen hielten Mbappé, Di Maria und Neymar in Schach und weit weg vom Strafraum. In Ansätzen sahen die Offensivbemühungen sehr gut aus, doch am Strafraum fehlte die letzte Präzision. Lediglich Amadou Haidara konnte Keylor Navas mit einem abgefälschten Schuss prüfen, ehe Emil Forsberg die beste Chance hatte (45.+1).
Dem Schweden gehört auch gleich nach Wiederbeginn die erste nennenswerte Chance, doch eine Hereingabe traf Forsberg nur mit dem Schienbein (49.). Auf der anderen Seite zeigte Paris keinerlei Interesse am Offensivspiel. Die Hausherren verschanzten sich in der eigenen Hälfte und ließen Leipzig schalten und walten. Zwischenzeitlich hatte der Bundesligist 70 Prozent Ballbesitz, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.
PSG entschied sich früh im zweiten Durchgang, nur noch defensiv am Spiel teilzunehmen. Doch damit hatten die Franzosen Erfolg, denn Leipzig fand kein Durchkommen. Zum einen spielten die Pariser mit acht Mann um den eigenen Strafraum, zum anderen spielte der Bundesligist zu behäbig.
Die Sachsen müssen sich vorwerfen gegen ein äußerst destruktives und passives Paris nicht mindestens einen Zähler mitgenommen zu haben. Die Franzosen präsentierten sich weit unter ihrer Form, fanden offensiv nicht statt und schafften dennoch den Sieg in diesem immens wichtigen Spiel der Gruppe H.

Die Stimmen:

Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer RB Leipzig): "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben unglaublich viel Mentalität gezeigt, wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Dann ist dann schon sehr bitter, wenn du dich für solch eine Leistung beim letztjährigen Finalisten nicht belohnst. Es ist mühsam über den Elfmeter zu sprechen, der Schiedsrichter hat so entschieden. Wenn der VAR nicht eingreift und es kein Elfmeter war, dann ist es umso trauriger. Ich bin trotz der Niederlage sehr stolz auf die Leistung."
Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Wir waren die bessere Mannschaft über 90 Minuten. Der Elfmeter ist ein absoluter Witz, keine Ahnung, wo der Videoschiedsrichter war. Auf Champions-League-Niveau ist das traurig, eine klare Schwalbe, null Kontakt. Paris hatte keine Chance. Wir hatten viele gute Ballgewinne. Es ärgert mich, dass wir durch den Elfmeter verloren haben."
Christopher Nkunku (RB Leipzig): "Es ist sehr schwierig, weil wir die bessere Mannschaft auf dem Platz waren. Nun müssen wir uns auf die kommenden beiden Spiele vorbereiten und diese gewinnen. Ich war beim Elfmeter nicht weit weg, ich habe die Aktion aber nicht gesehen. Dennoch hätten wir in dieser Situation besser agieren sollen."
Thomas Tuchel (Trainer Paris St. Germain): "Wir spielen mit Spielern, die jenseits von dessen sind, was man physisch von ihnen erwarten kann. Deshalb hangeln wir uns alle drei Tage zu einem Spiel, haben hier Druck auf dem Kessel, dass wir durch die Gruppe kommen wollen. Ich freue mich wahnsinnig über das Ergebnis. Wir haben gekämpft, wir hatten das nötige Quäntchen Glück. Wir haben kein Grund uns zu entschuldigen. Wir haben keine Großchance zugelassen. Ich weiß, was die Junge abliefern. Da kann man nicht das Gleiche erwarten, als würden die Jungs normal trainieren. Viele spielen mit Schmerzmitteln."

Der Tweet zum Spiel:

Neymar sorgte in der 11. Minute durch den verwandelten Foulelfmeter für das wichtige Führungstor für PSG. Ansonsten war vom Brasilianer nichts zu sehen. Dieser Elfmeter war so unnötig wie fragwürdig. Upamecano unterlief ein grober Fehlpass, Di Maria suchte anschließend den Kontakt und nahm diesen von Sabitzer dankend an. Selbst aus mehreren Blickwinkeln war jedoch nichts zu erkennen.

Das fiel auf: Superstars von der Rolle

Die Superstars weit unter Form: Kurze Sommerpause, dann Corona, dann Platzverweis, dann verletzt - Kylian Mbappé und Neymar präsentierten sich bei ihrem Comeback weit unter ihrer Normalform. Von den beiden teuersten Profis der Welt war nichts zu sehen. Mabppé verlor ungewohnt viele Laufduelle, die er aufgrund seiner Schnelligkeit problemlos für sich entscheiden würde. Ansonsten verließen sich die Stars auf ihre Abwehrleute. Neymar war meist durch sein Geplänkel und theatralischen Einlagen während des Spiels auffällig. Aufgrund ihrer Wichtigkeit ließ Thomas Tuchel die beiden bis zur 90. Minute auf dem Platz.

Die Statistik: 5

Solch ein defensives und destruktives Paris hat der Fußballfan seit Jahren nicht mehr gesehen. Die Hauptstädter agierten bei Ballbesitz Leipzig mit fünf Abwehrspielern im eigenen Strafraum. Danilo Pereira ließ sich zwischen die beiden Innenverteidiger fallen und nahm Poulsen in Manndeckung.

Extra Time - Der Eurosport-Podcast:

picture

Achtung, Mou! Guardiola buhlt offenbar um Spurs-Star

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung