Drei Dinge, die bei Manchester United gegen den FC Bayern auffielen: Harry Kane und seine starke Rückkehr

Der FC Bayern München schließt die Gruppenphase der Champions League mit einem 1:0 (0:0)-Sieg bei Manchester United ab und zeigt die richtige Reaktion auf das 1:5-Debakel in Frankfurt. Stürmer Harry Kane traf zwar wieder nicht ins Tor, hat aber trotzdem einen großen Auftritt. Ganz im Gegensatz zu den Red Devils, die im bisher wichtigsten Spiel der Saison eine beschämende Vorstellung abliefern.

Tuchel hat Mitleid mit Manchester und ten Hag

Quelle: UEFA

16 Punkte aus sechs Spielen, souveräner Gruppensieger und in der Vorrunde seit 40 Partien ungeschlagen - der FC Bayern München setzte seiner beeindruckenden Serie in der Königsklasse am Dienstag in Manchester die Krone auf.
Während die Bayern im Achtelfinale auf einen Gruppenzweiten treffen und das Rückspiel in der Allianz Arena austragen dürfen, verabschiedet sich United als Gruppenletzter hinter dem FC Kopenhagen und Galatasaray ganz aus Europa.
Drei Dinge, die im Old Trafford auffielen.

1. Kanes beeindruckende Rückkehr auf die Insel

Ein Ausflug ins Old Trafford ist für Harry Kane an und für sich nichts Besonderes. In 19 Jahren bei Tottenham kommt man hin und wieder schon mal vorbei am Sir Matt Busby Way in Stretford/Manchester.
Der Auftritt am Dienstag war aber doch "special" für den 30-Jährigen. Erstmals seit seinem Abschied von der Insel spielte Kane wieder in einem englischen Stadion. Und man sah von Anpfiff an, dass sich der Rückkehrer viel vorgenommen hatte.
Kane ging gewohnt weite Wege, legte aber im OT eine Extra-Schippe drauf. Höhepunkt war ein 50-Meter-Sprint bis in den eigenen Strafraum, um Uniteds Alejandro Garnacho nach einem Ballverlust von Coman einzuholen. Als Garnacho wenig später Coman in die Bande schubste und damit eine kleine Rudelbildung auslöste, stellte Kane Manchesters Kapitän Bruno Fernandes zur Rede.
"Wir haben viel mehr Power, viel mehr Energie gezeigt als in Frankfurt und hatten das Spiel von Beginn an unter Kontrolle", sagte Kane bei "Prime Video": "Es hat sich etwas seltsam angefühlt, hier mit Bayern zu spielen. Aber letztlich war es für mich ein weiteres Spiel, dass ich mit Bayern München gewinnen wollte. Das ist uns gelungen. Wir haben insgesamt eine sehr gute Gruppenphase gespielt."
Zwar blieb Kane im dritten Pflichtspiel in Folge ohne Tor, an der entscheidenden Szene war er dennoch maßgeblich beteiligt: Sein Zucker-Zuspiel auf Coman vollendete der Franzose zum Siegtreffer (71.).
Als Bonbon gab es für Kane anerkennenden Applaus der Fans von Manchester United. Respekt vor der Leistung des Siegers ist nichts Ungewöhnliches in englischen Sportstadien. Als Teamkapitän der Nationalmannschaft wird Kane ohnehin (fast) überall auf der Insel verehrt.
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Voller Einsatz für die Bayern: Harry Kane knöpft sich Bruno Fernandes vor

Fotocredit: Getty Images

2. Bayern besteht Charaktertest - doch vorne klemmt's

Beim 1:5 in Frankfurt stand der FC Bayern kollektiv neben sich. Nach einer laut Trainer Tuchel "intensiven Analyse" waren die Münchner im Theatre of Dreams sofort auf Betriebstemperatur. Joshua Kimmich räumte Rasmus Höjlund schon nach fünf Sekunden mit einem Bodycheck aus dem Weg.
Körpersprache, Zweikampfhärte, Laufbereitschaft - die Münchner vollzogen drei Tage nach dem Debakel von Frankfurt eine 180-Grad-Wende. Noussair Mazraoui, am Samstag nach katastrophaler Leistung zur Pause ausgewechselt, gewann in der ersten Halbzeit 100 Prozent seiner Zweikämpfe.
Die stark kritisierten Innenverteidiger Dayot Upamecano und Min-Jae Kim lieferten eine fehlerfreie Vorstellung ab und das Kimmich/Leon Goretzka behielt jederzeit die Oberhand im Zentrum.
"Verbissenheit, Energie und Wille waren auf einem komplett anderen Niveau. Wir waren sehr kernig uns deshalb hat es Spaß gemacht zu coachen", sagte Tuchel.
"Wir haben die richtige Reaktion gezeigt auf das Frankfurt-Spiel und alles gegeben. Es war ein verdienter Sieg. Der Trainer war stolz und hat uns in der Kabine gratuliert für unsere Leistung", sagte Kapitän Manuel Neuer bei "Prime Video".
Allerdings schaffte es der FC Bayern auch in Manchester nicht, die gegnerische Abwehr nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Bis zum Strafraum sah das alles vernünftig und zielstrebig aus, beim finalen Pass trafen die Münchner aber oft die falsche Entscheidung oder spielten schlichtweg zu ungenau.
In den letzten drei Pflichtspielen erzielten die Bayern nur zwei Tore. Ungewöhnlich für eine Mannschaft, die im Schnitt dreimal trifft.

3. Trabi gegen Formel-1-Auto

Die Ausgangslage war klar: Nur ein Sieg hätte die Red Devils noch ins Achtelfinale der Königsklasse hieven können - bei einem gleichzeitigen Unentschieden zwischen Kopenhagen und Galatasaray. Die Schützenhilfe musste United gar nicht erst in Anspruch nehmen.
Mutlos, planlos, harmlos sind noch schmeichelhafte Attribute für diese Nicht-Leistung der Mannschaft von Trainer Erik ten Hag. Kein einzige echte Torchance erspielte sich United in 95 Minuten. Die Flügelspieler Garnacho und 95-Millionen-Euro-Einkauf Antony können Übersteiger, aber den Ball nicht stoppen.
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Ten Hag: "Können uns jetzt auf die Premier League konzentrieren"

Quelle: UEFA

"Prime Video"-Experte Matthias Sammer fällt ein vernichtendes Urteil: "Die können so viel Geld rausblasen, wie sie wollen. Mit Sinn und Verstand scheint das nicht der Fall gewesen zu sein. Wenn man das Mittelfeld sieht, ist das Trabi gegen Formel-1-Auto von der Geschwindigkeit her. Die Mannschaft hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles gegeben, sie sind aber individuell viel schlechter besetzt. Sie sind nicht besser, als das, was sie gegen die Bayern gezeigt haben. Alles andere ist dummes Zeug."
Ten Hag hatte eine andere Sicht der Dinge. "Wir haben gut gespielt und hart gekämpft, leider aber unsere Chancen nicht genutzt", sagte der Niederländer. Eine etwas eigenwillige Interpretation eines hilflosen Auftritts in einem Must-win-game, der ManUnited wenigstens etwas positives Renommee verschafft hätte.
So aber müssen am Sir Matt Busby Way die Scherben einer jetzt schon verkorksten Saison zusammengekehrt werden. Wieder einmal.
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Quelle: Perform

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