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FC Bayern im Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom: Es braucht Geduld, Jamal Musiala und Harry Kane

Thomas Gaber

Update 05/03/2024 um 14:51 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München muss im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom (21:00 Uhr im Liveticker) ein 0:1 wettmachen. Der Gegner wird sehr defensiv erwartet und erfahrungsgemäß sind italienische Mannschaften schwer zu bespielen. Damit hatten die Münchner in der Rückrunde arge Probleme. Doch auf ein Geduldspiel sollten sie sich laut Trainer Thomas Tuchel nicht einlassen.

Tuchel erklärt Plan gegen Lazio: "Geduld ja und nein"

Ein Blick in die Bücher verheißt nichts Gutes für den FC Bayern. In den letzten zehn Jahren schieden die Münchner acht Mal in der K.o.-Phase der Champions League nach einer Hinspiel-Niederlage aus. Nur 2014/15 gelang das Weiterkommen durch ein 6:1 im Viertelfinale gegen den FC Porto (Hinspiel 1:3). Einziges Missgeschick damals: Trainer Pep Guardiola platzte beim Jubeln die Hosennaht auf.
Am Dienstagabend haben die Münchner die nächste Gelegenheit, diese schauderliche Statistik aufzuhübschen: Gegen Lazio Rom (21:00 Uhr im Liveticker) gilt es ein 0:1 aufzuholen, um nicht frühzeitig eine ganze Saison ad acta legen zu müssen. Ein kompliziertes Unterfangen gegen einen voraussichtlich sehr defensiv eingestellten Gegner.
"Die Hürde ist sehr hoch. Wir müssen mindestens zwei Tore schießen gegen eine italienische Mannschaft, gegen eine Sarri-Mannschaft", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz am Montag. Lazio-Coach Maurizio Sarri wird als Defensivstratege gleichermaßen bewundert und getadelt. Attraktiv ist sein Stil jedenfalls nicht.
Das braucht es in der Allianz Arena aus Sicht der Römer aber auch nicht. Ein Fünfer-Abwehrriegel, davor ein kompaktes Vierer-Mittelfeld und Ciro Immobile als schneller Konterstürmer - schon stehen die Bayern vor Problemen. In der Rückrunde hatten sie bisweilen große Schwierigkeiten, disziplinierte Abwehrblöcke zu durchbrechen, vor allem in den Heimspielen.

Tuchel stellt klar: Wir haben keine Zeit zu verlieren

Müssen sich die Münchner infolgedessen auf ein Geduldspiel einstellen? Tuchel will strikt dagegen vorgehen.
"Wir brauchen Geduld, wenn es darum geht, nicht frustriert zu werden, wenn Dinge ein bisschen länger dauern. Aber die große Überschrift ist: Wir haben keine Zeit zu verlieren! Wir können nicht warten, bis wir den ersten Angriff spielen. Wir können nicht warten, bis wir den ersten Ball in die Spitze spielen. Wir können nicht nochmal überlegen, auf die andere Seite verlagern, wenn es die Möglichkeit gibt, in den gegnerischen Strafraum zu kommen", sagte er.
Geduld ja, aber bitte nicht die falsche. "Wenn es darum geht, Ballbesitz zu generieren, können wir nicht geduldig sein. Die Zeit ist auf der Seite von Lazio. Wir müssen mit kühlem Kopf spielen, aber gleichzeitig emotional aufs Tempo drücken. Wir müssen von Beginn an erkennen lassen, dass wir auf Tore spielen und uns nicht Zeit lassen bis zur 75. Minute. Das kann natürlich passieren, aber unser Verhalten muss ein anderes sein."

Bayern braucht Sanés Power und Musialas Spielwitz

Vertikales Spiel in Verbindung mit Tempo, Biss in vielen offensiv geführten Zweikämpfen und ein Mix aus Wucht und Gier im Torabschluss sind die Schlüssel, um Lazios Abwehrriegel zu knacken. Zudem, so Tuchel, benötige es bei eigenem Ballbesitz "eine gute Absicherung" und sämtliche Komponenten für ein erfolgreiches Spiel "auf höchstem Niveau über 90 Minuten".
Aller Voraussicht nach kann Tuchel wieder auf seinen Lieblingsschüler Leroy Sané zurückgreifen. "Er ist noch nicht schmerzfrei, hat die Trainingseinheiten aber voll absolviert", verkündete Tuchel. Sané ist mit seinem Mix aus Technik, Schnelligkeit und Tordrang unabdingbar für das Spiel des FC Bayern, wenn es darum geht, den Gegner permanent unter Druck zu setzen.
Gleiches gilt für Jamal Musiala, der immer dann für Wow-Effekte sorgen kann, wenn die Mannschaft im Angriff mit ihrem Latein am Ende ist. Jüngster Beweis: Musialas geniales Solo samt Abschluss zum zwischenzeitlichen 2:1 in Freiburg.

Tuchel vertraut Kane zu 100 Prozent

Für Tore ist beim FC Bayern in erster Linie Harry Kane zuständig. In 32 Pflichtspielen traf der 95-Millionen-Euro-Einkauf 31 Mal, auch wenn die Quote mit fünf Treffern in den letzten neun Partien etwas nach unten ging und der Engländer einige Großchancen liegen ließ.
Doch Tuchel vertraut seinem Mittelstürmer ohne Einschränkungen: "Wir können uns zu 100 Prozent auf ihn verlassen. Es gibt keinen Zweifel an dem, was er macht und wie er sich verhält. Er ist sehr fokussiert und hat viel Selbstvertrauen. Es ist eine Freude, ihn in der Mannschaft zu haben und ein Geschenk, sein Trainer zu sein. Er wird seine Leistung gegen Lazio bringen. Das tut er immer, vor allem dann, wenn der Druck hoch ist."
Kane wartet noch immer auf seinen ersten Titel im Vereinsfußball. Gegen Lazio kann er mit Toren diesen Traum zumindest noch eine weitere K.o.-Runde in der Königsklasse aufrechterhalten.
Dass dies gegen die Biancocelesti möglich ist, zeigt ein zweiter Blick in die Bücher. Lazio kassierte in dieser Saison in 16 Auswärtsspielen bereits 30 Gegentore. Ein Lichtblick für alle Bayern-Fans.
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