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Real Madrid wirft Manchester City im Elfmeterschießen raus und trifft auf Bayern: Die 1000 Leben der Königlichen

Thomas Gaber

Update 18/04/2024 um 18:17 GMT+2 Uhr

Real Madrid musste im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Manchester City mit Mann und Maus verteidigen, setzte sich aber am Ende in der Elfmeter-Lotterie durch. Die Königlichen demonstrierten im Etihad Stadium einmal mehr ihre enorme Leidensfähigkeit und Nerven aus Stahl in den Schlüsselmomenten. Diese Kombination macht Real auch im Halbfinal-Klassiker gegen die Bayern unberechenbar.

Ancelotti zur Real-Taktik: "Einziger Weg, um am Leben zu bleiben"

Toni Kroos konnte nicht mehr mithelfen. Nach 78 Minuten war Schluss für den Taktgeber im Mittelfeld, für ihn kam mit Luka Modric der andere "Elder Statesman" von Real Madrid. So musste Kroos im Nervenspiel vom Punkt tatenlos zusehen.

"Es ist unerträglich, von draußen leidest du noch viel mehr. Aber am Ende ist es gutgegangen, wir haben ja Antonio", sagte der fünfmalige Champions-League-Gewinner. Kroos' Vereins- und Nationalmannschaftskollege Rüdiger verwandelte den entscheidenden Elfmeter zum 4:3 für die Königlichen und Kroos wusste vorher, dass es klappen würde.

"Antonio war der einzige Spieler von uns, dem ich in dieser Situation wirklich vertraut habe", scherzte Kroos. Rüdiger steht stellvertretend für das Weiterkommen von Real in einem Spiel, das Madrid eigentlich nicht als Sieger beenden konnte. Citys Dominanz war erdrückend, doch die Gäste schafften es mit Disziplin, Geschick und auch etwas Glück, sich ins Elfmeterschießen zu retten.

Rüdiger kam dabei eine Schlüsselrolle zu. Wie bereits beim 3:3 im Hinspiel legte er Erling Haaland 90 Minuten lang an die Kette, ehe der Norweger entnervt ausgewechselt wurde. "Dass das geschehen ist, ist ein großer Verdienst von Antonio", stellte Kroos bei "DAZN" klar.

Unverwüstbarkeit und Nerven aus Stahl


Rüdiger demonstrierte im Infight mit Haaland nicht nur extreme Leidensfähigkeit, sondern hatte im entscheidenden Moment auch die "Eier", den Ball unhaltbar für City-Torhüter Ederson ins linke untere Ecke zu schweißen.

Nicht die spielerische Eleganz des "weißen Balletts" und nicht das gnadenlose Zustechen von Topstürmern wie einst Cristiano Ronaldo oder Karim Benzema machen Real Madrid auch für Halbfinalgegner Bayern München so gefährlich. Es ist vielmehr die Kombination aus Unverwüstbarkeit und Nerven aus Stahl, gepaart mit einem fast krankhaften Optimismus, selbst scheinbar aussichtslose Spiele zu gewinnen.

"Madrid ist verrückt! Es gibt keine andere Erklärung für das, was im Etihad geschah, als die Mystik, die den König von Europa umgibt, der in der Lage ist, das ständige Ankämpfen des Champions zu überleben. Versuchen Sie nicht, das zu verstehen. Es ist Real Madrid", schrieb die Zeitung "Marca".

Das Konkurrenzblatt "AS" stellte die "emotionale, fast magische Seite" von Real heraus, "die das Team im Europapokal unwiderstehlich macht. Madrid stirbt nie!"

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Königliche Party in Manchester mit Jude Bellingham

Fotocredit: Getty Images


Ancelotti: "Man sollte uns nie für tot erklären"


Selbst der so besonnene Carlo Ancelotti stimmte ein in den Mythos der ewig Lebenden. "Alle dachten, wir wären tot, aber man sollte uns nie für tot erklären. Wir haben schon oft gesehen, dass Real Madrid etwas zustande bringt, was uns niemand zugetraut hat. Das ist dieses Wappen, das dich dazu bringt, solche Dinge auf die Beine zu stellen. Wir waren davon überzeugt, dass wir weiterkommen würden", sagte Reals Trainer.

Reals Triumph über den Titelverteidiger erinnert stark an die Saison 2021/22, als die Königlichen in jeder K.o.-Runde vor dem Aus standen und dank ihrer 1000 Leben doch jedes Mal weiterkamen.

Im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain verlor Real das Hinspiel 0:1 und drehte im Rückspiel einen 0:1-Pausenrückstand noch in einen 3:1-Sieg. Im Viertelfinale lag Madrid nach dem 3:1 beim FC Chelsea im zweiten Aufeinandertreffen 0:3 zurück, rettete sich durch einen späten Treffer in die Verlängerung und machte dort das entscheidende zweite Tor.

Das Halbfinalduell mit City setzte dem Ganzen die Krone auf. Nach dem 4:3 im Hinspiel führten die Skyblues in Madrid bis zur 90. Minute 1:0, ehe Rodrygo mit einem Doppelschlag (90./91.) die Verlängerung erzwang, in der dann Benzema das 3:1 markierte.


Ferdinand adelt Bellingham: Typ Lieblings-Schwiegersohn


"Das sind alles magische Nächte, die nur Real Madrid abliefern kann", sagte Verteidiger Nacho am späten Mittwochabend in Manchester. "Wir haben extrem gelitten, aber wir haben gezeigt, dass wir spektakulär verteidigen können. Auch wenn du 100 Minuten eigentlich nur hinterherläufst und dazwischen grätschst, hat es Spaß gemacht."

Jude Bellingham war der Ansicht, dass es "unsere Pflicht ist, als Spieler von Real Madrid immer bis zur letzten Sekunde zu kämpfen." "Dieser Verein gibt dir so viel, da musst du auch was zurückgeben", sagte der Engländer bei "TNT Sports".

"TNT"-Experte Rio Ferdinand war angesichts Bellinghams reifer Leistung hin und weg: "Wie alt bist du? 20? Unglaublich. Jude ist der Typ Mann, den man sich wünscht, wenn die eigene Tochter jemanden mit nach Hause bringt."

Für Real Madrid zählt jetzt nur noch eins: Den Henkelpott erneut nach Hause bringen - zum 15. Mal. "Bayern, Dortmund und Paris haben alle das gleiche Ziel wie wir. Aber wir wollen es noch ein bisschen mehr", tönte Vinicius jr.

Wie groß die Gier tatsächlich ist, wird sich in den Spielen gegen den FC Bayern (30. April und 8. Mai) zeigen.

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Guardiola konsterniert: "Wir haben wirklich alles getan"




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