Bayer Leverkusen hofft auf das Wunder ohne Florian Wirtz gegen den FC Bayern: Xabi Alonso geht "All In"
Der FC Bayern ist vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen mit einem 3:0-Sieg im Rücken so gut wie durch. Dennoch gibt man sich bei der Werkself kämpferisch - Trainer Xabi Alonso, der nach seiner Defensiv-Taktik in München reichlich Kritik einstecken musste, kündigte an, "All In" gehen zu wollen. Doch wie soll das ohne Superstar Florian Wirtz eigentlich gehen?
Alonso trotz Hinspiel-Hypothek: "Nur Bayern kann etwas verlieren"
Quelle: Perform
Noch bevor Xabi Alonso seine Stars im Schatten der Arena auf das "Wunder von Leverkusen" einschwor, lüftete Bayer ein schmerzhaftes Geheimnis.
Ausgerechnet Florian Wirtz, derjenige, der immer wieder Wundersames vollbringt und den FC Bayern auf dem Weg zum "Titel dahoam" doch noch stoppen sollte, fällt aus.
Innenbandverletzung, mehrere Wochen Pause - so lautete die Hiobsbotschaft, die am Montag die Hoffnung all derer massiv dämpfte, die nach der 0:3-Klatsche in München auf ein Comeback des Double-Gewinners setzen.
"Fast ein Wunder" benötige Leverkusen, betonte Bayer-Coach Alonso, um im Dauerduell mit den Münchnern am Dienstag (21:00 Uhr im Liveticker) die Champions-League-Träume irgendwie am Leben zu erhalten. Doch wie soll das ohne den unverzichtbaren Ausnahmekönner in einer nahezu aussichtslosen Situation gelingen?
Bayer und Bayern patzen gegen Underdogs
"It's not over until it's over", hatte Alonso vor dem Wirtz-Schock kämpferisch betont. Heißt: Es ist erst vorbei, wenn es wirklich vorbei ist. Am Montag formulierte er es noch einmal anders: "Ich gehe All In, das wird ein Spiel für die Leidenschaft, für das Herz", sagte Alonso.
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Spieler von Bayer 04 Leverkusen stehen bei dem verletzten Florian Wirtz
Fotocredit: Imago
Fast alles aber spricht vor dem Achtelfinal-Rückspiel für die Bayern.
Die Konkurrenten verpatzten zwar beide am Wochenende ihre Generalproben, die Leverkusener traf es gegen Bremen (0:2) aber ungleich härter. Wirtz hatte eigentlich geschont werden sollen, kam dann aufgrund des desolaten Auftritts aber doch - und verließ letztlich nach einem bösen Foul von Mitchell Weiser an Krücken das Stadion.
Die Heimlichtuerei um die Schwere der Verletzung beendeten die Bayer-Verantwortlichen erst kurz vor dem Abschlusstraining am Montag.
Der Ausfall treffe Leverkusen "natürlich in dieser Phase der Saison, aber wir werden ihn mit einem starken Team auffangen", sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.
"Solche Spieler kannst du nicht 1 zu 1 ersetzen. Das muss man über das Kollektiv schaffen oder mit einer etwas anderen Spielidee", sagte auch Bayern Münchens Trainer Vincent Kompany, der durch den Ausfall des Ausnahemspielers ein anderes Leverkusen erwarte.
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Kompany lobt Goretzka-Entwicklung: "War nicht einfach"
Quelle: Perform
Xabi hofft auf "etwas Episches"
Das Ziel sei, auch für den verletzten Jungstar zu gewinnen, betonte Alonso, "damit er noch einmal Champions League spielen kann in dieser Saison". Die Situation sei zwar "schwierig", aber daraus entstehe "ab und zu etwas Episches".
Bei Bayer gehen sie davon aus, dass der Nationalspieler, der auch das Nations-League-Viertelfinale der Nationalmannschaft gegen Italien verpassen wird, im Saison-Endspurt wieder zur Verfügung steht. Klar ist, dass Wirtz gegen die Bayern kaum zu ersetzen ist.
FC Bayern erwartet "heißen Ritt"
Die Münchner übten sich dennoch in Zurückhaltung. "Es werden beide Mannschaften mit dem Messer zwischen den Zähnen auflaufen", kündigte Thomas Müller an. Wer nicht bis in die Haarspitzen motiviert sei "und alle Messer dabei hat, die irgendwie regulär zu benutzen sind, der ist da dann falsch!"
Sportvorstand Max Eberl warnte vor einem "heißen Ritt". Aber: In keinem der bislang 27 Fälle gaben die Bayern einen Drei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel noch aus der Hand.
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Xabi Alonso kassierte mit Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag erst die zweite Liga-Niederlage der Saison
Fotocredit: Getty Images
Ermutigende Beispiele werden trotzdem hervorgekramt. Das Finale 2005 etwa, als Alonso mit dem FC Liverpool gegen die AC Mailand das vielleicht größte Königsklassen-Comeback der Geschichte hinlegte und in weniger als zehn Minuten einen 0:3-Rückstand wettmachte.
Oder Leverkusens größte Europapokal-Stunde im Jahr 1988: Nach einem 0:3 im Final-Hinspiel bei Espanyol Barcelona sicherte sich Bayer nach einer wundersamen Aufholjagd im Elfmeterschießen den Titel im UEFA-Cup.
Leverkusener Zweckoptimismus
Müller betonte, dass das 3:0 für die Bayern "ein sehr gutes" und kein "gefährliches" Ergebnis sei. Dazu seien die Münchner, die den Acht-Punkte-Vorsprung auf Bayer in der Liga trotz des Rückschlags wahrten, in dieser Saison nach Niederlagen immer "mit Feuer im Bauch ins nächste Spiel gegangen", ergänzte Torjäger Harry Kane angesichts der Pleite gegen Bochum (2:3), "und das brauchen wir auch am Dienstag."
Die Stimmen aus dem Leverkusener Lager klangen dagegen nach reichlich Zweckoptimismus.
Der erste Schritt sei, "daran zu glauben", betonte Alonso, der sich aufgrund einiger Entscheidungen im Hinspiel Kritik gefallen lassen musste: "Wenn man nicht glaubt, gibt es keine Chance - aber wir wollen eine Chance." Im Fußball, so betonte er, seien "schon viele Wunder geschehen". Ohne Wirtz scheint es aber fast unmöglich.
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(mit SID)
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