FC Bayern vor Duell mit Inter Mailand: Verletztenmisere - na und?! Warum Kompany und Co. optimistisch bleiben
Der FC Bayern sieht sich ausgerechnet zur Crunch Time der Saison mit erheblicher Personalnot konfrontiert. Nachdem bereits die halbe Defensivabteilung mit teils schwerwiegenden Verletzungen im Münchner Lazarett vorstellig wurde, musste jüngst mit Jamal Musiala auch ein namhafter Offensivmann einen Rückschlag verkraften. Doch Trainer Vincent Kompany hat "keinen Bock auf Gejammer!" Zurecht.
Kompany: "Habe keinen Bock auf Gejammer"
Quelle: Perform
Als Jamal Musiala sich auf dem Augsburger Rasen niederließ und immer wieder vielsagend den Kopf schüttelte, wusste Trainer Vincent Kompany wahrscheinlich schon, was die Stunde geschlagen hatte.
"Ich bin kein Arzt, ich will auch nicht zu weit vorausschauen. Aber es sieht so aus, dass er wahrscheinlich ausfällt", erklärte der Belgier im Nachgang an den 3:1-Erfolg auf der Pressekonferenz. Gewissheit herrschte bereits wenige Stunden danach. Die Diagnose: Muskelbündelriss. Die prognostizierte Ausfallzeit: Acht Wochen. Die nächste Hiobsbotschaft für die Münchner, die in den vergangenen Wochen etliche personelle Schreckensmeldungen verkraften mussten.
Alphonso Davies (Kreuzbandriss), Dayot Upamecano (freie Gelenke im Knie), Hiroki Ito (Mittelfußbruch) laborieren an schwerwiegenden Verletzungen, zudem musste Kompany zuletzt auf Manuel Neuer (Wade), Aleksandar Pavlovic (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Kingsley Coman (Fußreizung) verzichten.
Und jetzt zu allem Überfluss auch noch Musiala, der kreative Kopf, der Ausnahmekönner. Ausgerechnet vor den entscheidenden Wochen, die mit den Champions-League-Krachern gegen Inter Mailand (Dienstag, 21 Uhr im Liveticker) und dem Bundesliga-Duell mit Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr im Liveticker) eingeläutet werden, gehen dem deutschen Rekordmeister die Spieler aus. Grund genug, um Trübsal zu blasen. Sollte man zumindest meinen.
Müller wird wichtig
"Es ist schon krass, was wir momentan für Verletzungen haben", sagte Ersatzkapitän Joshua Kimmich nach dem Spiel in Augsburg am "DAZN"-Mikrofon, ehe er sofort in den (Zweck)-Optimismus-Modus schaltete: "Jeder im Kader merkt, dass er gebraucht wird. Jeder muss hart arbeiten, auf seine Chance warten und jeder bekommt diese Chance."
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Bayern-Urgestein Thomas Müller (li.) jubelt mit Harry Kane (re.)
Fotocredit: Imago
Allen voran Thomas Müller, um den sich zuletzt aufgrund seiner endenden Ära beim FC Bayern alles gedreht hatte, dürfte nach Musialas Ausfall im Zentrum gesetzt sein. Ein Umstand, der bei Stürmer Harry Kane keine Sorgenfalten auslöst.
"Thomas und ich haben schon viele Spiele zusammengespielt. Wir haben eine sehr gute Verbindung auf dem Platz", sagte der Engländer mit Blick auf Müller, der mutmaßlich in den kommenden Wochen häufiger als zuletzt an Kanes Seite auftauchen wird.
Kompany: "keinen Bock auf gejammer!"
Grundsätzlich scheinen die Protagonisten eher Energie statt Mattheit aus der Verletztenmisere zu ziehen, rund um die Säbener Straße hat sich eine gewisse "Jetzt erst recht"-Haltung breitgemacht. Insbesondere bei Kompany.
"Ich habe keinen Bock auf Gejammere", gab sich die Bayern-Übungsleiter auf der Pressekonferenz vor dem Inter-Spiel kämpferisch: "Ich will die Ziele nicht ändern, weil wir Verletzungspech haben."
Kompany ergänzte: "Wir dürfen nicht zu viel zurückschauen, sondern müssen davon ausgehen, dass die Jungs, die morgen dabei sind, die entsprechende Leistung zeigen." Davon geht auch Konrad Laimer aus: "Wir suchen keine Ausreden, sondern müssen noch enger zusammenrücken als Mannschaft. Wir müssen das zusammen auffangen. Ich bin der Überzeugung, dass wir immer noch genügend Qualität haben", pflichtete der Österreicher seinem Trainer bei.
Müller schwört die Fans ein
Tatsächlich ist Zusammenstehen oberstes Gebot. Das weiß auch Müller, der in dieser wichtigen Phase auf ein (in Anbetracht der Umstände nachvollziehbares) Nachtreten gegen seinen Herzensverein verzichtete und stattdessen die Fans auf die kommenden Aufgaben einschwor.
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Thomas Müller verlässt den FC Bayern
Fotocredit: Getty Images
"Wir haben Respekt vor Inter, aber wir wissen, dass wir sie schlagen können", schrieb er in seinem Newsletter. Die ansprechenden Leistungen im Achtelfinale gegen Ligarivale Bayer Leverkusen hätten den Münchnern laut Müller "viel Selbstvertrauen gegeben."
Worauf es gegen die Nerazzurri ankommt? "Geduld und Aggressivität." Die Bayern hätten nach der titellosen vergangenen Saison etwas geradezurücken: "Wir gehören an die Spitze der Bundesliga, basta!"
Verabschieden möchte sich die Klub-Ikone aber freilich mit dem prestigeträchtigsten aller Pokale - dem Henkelpott für den Gewinn der Königsklasse. Und das auch noch vor heimischem Publikum. Mit einem Sieg gegen Inter könne man "die Tür in Richtung Finale dahoam so richtig aufstoßen. Das ist es, was wirklich zählt und was uns als Mannschaft und mich am meisten beschäftigt."
Was wäre das für eine Geschichte, sollte Müller auf seine letzten Tage im FCB-Dress noch einmal zu einer entscheidenden Figur avancieren und dazu beitragen, dass das Finale dahoam 2.0 Realität wird? Man bleibt jedenfalls optimistisch - einen größeren Ansporn könnte es ja auch kaum geben.
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Guardiola verteidigt Foden: "Die Qualität ist da"
Quelle: Perform
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