Drei Dinge, die bei Eintracht Frankfurt gegen Galatasaray auffielen: Burkardts Knoten platzt, bittere Heimkehr für Sané

Eintracht Frankfurt feiert am ersten Spieltag der Ligaphase der UEFA Champions League einen 5:1 (3:1)-Heimerfolg gegen Galatasaray Istanbul. Mit zwei Toren wurde der bis dahin noch torlose Neuzugang Jonathan Burkardt zum Mann des Spiels, während Leroy Sané und Ilkay Gündogan eine bittere Rückkehr erlebten. Die Defensive der Eintracht hat allerdings Luft nach oben. Drei Dinge, die auffielen.

Eintracht-Coach Toppmöller: "Für diese Momente leben wir"

Quelle: Perform

Erster Champions-League-Spieltag, erster Sieg und direkt die Tabellenführung in der Königsklasse übernommen - Eintracht Frankfurt beschenkt sich beim 5:1 (3:1)-Kantersieg gegen Galatasaray mit dem perfekten Europapokal-Abend.
Stürmer Jonathan Burkardt wird mit zwei Treffern zum Matchwinner und weckt Erinnerungen an eine deutsche Stürmer-Legende.
Nur in der Defensive hat die SGE Nachbesserungsbedarf, wie Trainer Dino Toppmöller einräumt.
Für Leroy Sané und Ilkay Gündogan wird die Rückkehr nach Deutschland dagegen eine unschöne Erfahrung.
Drei Dinge, die uns bei Eintracht Frankfurt gegen Galatasaray auffielen:

1. Burkardt lässt den Knoten platzen

Die "Frankfurter Rundschau" nannte ihn das "Sorgenkind" der Eintracht, die "Bild"-Zeitung den "Null-Tore-Stürmer" - gegen Istanbul ließ Jonathan Burkardt die Kritiker mit einem Doppelpack verstummen.
Der Nationalspieler, im Sommer für 21 Millionen Euro von Mainz 05 gekommen, blieb bei seinen ersten drei Auftritten torlos und hinter den Erwartungen der Öffentlichkeit zurück.
Im ersten Champions-League-Spiel seiner Karriere aber ließ Burkardt den Knoten platzen. Gleich zweimal nickte der 25-Jährige den Ball über die Torlinie (45.+4, 66.), bereitete zudem das 2:1 (45.+2) durch Can Uzun vor und sorgte somit praktisch im Alleingang für die Entscheidung. Die Auszeichnung zum Man of the Match war da nur folgerichtig.
picture

Verhaltener Jubel beim Doppelpacker: Jonathan Burkardt war der Man of the Match

Fotocredit: Getty Images

Doch damit nicht genug: Burkardt ist der erste Deutsche seit Rudi Völler, dem beim Königsklassen-Debüt ein Tor und eine Vorlage gelingen. Darauf bei "DAZN" angesprochen, konnte der Stürmer das Geschehene noch nicht ganz fassen:
"Ich bin sehr glücklich, es ist der Verdienst von allen heute. Es ist ein unglaublicher Start für die Mannschaft und mich. Einfach perfekt. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben."
Es sei "brutal wichtig" für den Neuzugang, "dieses erste Tor geschossen zu haben, wir sind total überzeugt von ihm", lobte auch Trainer Toppmöller.
Am Wochenende will Burkardt gegen Union Berlin (Sonntag, 15:30 Uhr im Liveticker) in der Bundesliga nachlegen - genug Selbstvertrauen hat er auf jeden Fall getankt.

2. Frankfurts Abwehr hat Luft nach oben

Bei einem 5:1-Sieg in der Champions League muss vieles gepasst haben. Wenn man einen Wermutstropfen beim Frankfurter Kantersieg finden will, dann in der Abwehr.
Die Viererkette aus Nnamdi Collins, Robin Koch, Arthur Theate und Nathaniel Brown offenbarte vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder erhebliche Lücken.
So auch beim Gegentor, als Leroy Sané ungestört in Richtung Strafraum dribbeln durfte, Collins wegrutschte und Yunus Akgün gegen Kevin-Trapp-Nachfolger Michael Zetterer einschob (8.).
picture

Frankfurts Abwehr wackelte vor allem im ersten Durchgang ein ums andere Mal

Fotocredit: Getty Images

Die SGE hatte es ein wenig der Glücksgöttin Fortuna zu verdanken, dass Baris Yilmaz nach einem Freistoß völlig freistehend das 2:0 für die Gäste vergab. Vor allem Theate irrte ein ums andere Mal im Strafraum umher und verlor dabei seinen Gegenspieler aus den Augen.
Die gute Nachricht für Toppmöller: Alle vier Defensiv-Akteure steigerten sich mit anhaltender Spieldauer, auch wenn von einer Istanbuler Schlussoffensive wahrlich nicht allzu viel zu sehen war.

3. Von wegen Gala-Gala: Sanés und Gündogans bittere Heimkehr

Mit einer Transfer-Offensive, die dem FC Liverpool Konkurrenz machte, hatte Galatasaray Istanbul zum Großangriff auf die Champions League gerufen. In diesem Zuge verpflichtete der Verein aus der türkischen Metropole nicht nur Leroy Sané vom FC Bayern, sondern auch den früheren Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan.
Vor allem für Sané sollte die Rückkehr auf deutschen Boden nach seinem Abgang beim Rekordmeister zum Triumphzug werden. Eine Mission, die am Donnerstagabend krachend scheiterte.
Dabei startete die Partie für Sané und seine Mitspieler optimal: Nach gerade einmal acht Minuten bereitete der deutsche Nationalspieler den Führungstreffer durch Akgün vor. Auch Gündogan stellte nach der Partie fest: "Bis zum 1:1 waren wir die klar bessere Mannschaft, hatten Chancen, das zweite Tor zu machen."
Das aber blieb aus - und es folgte ein Debakel, mit dem auch die zahlreichen türkischen Anhänger in Frankfurt nicht gerechnet hatten. Beinahe tölpelhaft mutete die Defensiv-Arbeit bei den Gegentoren an, nicht umsonst ärgerte sich Gündogan am "DAZN"-Mikrofon: "Gefühlt haben wir bei jedem Gegentor die Frankfurter eingeladen. Das haben wir uns selbst eingeschenkt."
picture

Frust nach dem Abpfiff bei Leroy Sané (M) und Ilkay Gündogan (R)

Fotocredit: Getty Images

Die Flinte ins Korn wollte der gebürtige Gelsenkirchener dennoch nicht werfen: "Wir haben noch sieben weitere Spiele. Mein erster Eindruck ist nach wie vor, dass wir eine qualitativ sehr gute Mannschaft haben, Spieler, die individuell auf einem sehr hohen Niveau spielen können. Wir müssen es noch gemeinsam als Mannschaft auf den Platz bringen, daran hakt es noch."
Zunächst aber ist der Istanbuler Höhenflug jäh gestoppt worden. Nach dem ersten Spieltag finden sich Sané, Gündogan und Co. auf Rang 35 wieder - nur Atalanta Bergamo steht noch schlechter da.
Das könnte Dich auch interessieren: Barça bezwingt Newcastle bei Woltemades Europa-Debüt
picture

SotipptderBoss: Bayern gewinnt auch gegen Hoffenheim

Quelle: Eurosport


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung