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DFB-Casting beim Confed Cup: Wer hat das Zeug für die WM?

Katharina Wiedenmann

Update 06/06/2017 um 20:01 GMT+2 Uhr

Mit einem der jüngsten DFB-Kader der vergangenen Jahre startet Bundestrainer Jogi Löw im Test gegen Dänemark (20.45 Uhr im Liveticker) seinen Sommer der Experimente. Beim Confed Cup sucht der Bundestrainer Verstärkungen für die WM 2018. Die Frage lautet: Welcher der jungen Spieler kann das WM-Casting für sich nutzen? Eurosport.de blickt auf die einzelnen Mannschaftsteile und bewertet die Chancen.

DFB-Team im Training

Fotocredit: Getty Images

Tor:

Hinter Welttorhüter Manuel Neuer geht es im deutschen Tor nur um den Status der Nummer zwei. Für den Confed Cup hat der Bundestrainer die Wahl zwischen Kevin Trapp (Paris Saint-Germain), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Bernd Leno (Bayer Leverkusen).
Alle drei können mit ihren aktuellen Vereinen Champions-League-Erfahrung vorweisen, der einzige DFB-Debütant wäre Trapp. Löw sprach dem 26-Jährigen dennoch sein Vertrauen aus: "Er hat Champions League gespielt und war schon einmal bei uns. Wir vertrauen ihm."
Ter Stegen und Leno durften sich bereits mehrfach als Neuer-Ersatz beweisen, daher hat PSG-Keeper Trapp für den Confed Cup durchaus Einsatzchancen. Bei der WM heißt es jedoch für alle wieder hinten anstehen.

Abwehr:

In der Defensive machen Jérôme Boateng und Mats Hummels nach anstrengenden Turnieren Urlaub. Somit hat Shkodran Mustafi (FC Arsenal) die aussichtsreichsten Chancen, sich nachhalitg für Russland ins Gespräch zu bringen. Bundestrainer Löw sagte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Dänemark (20:45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de):
Mustafi kam aufgrund dessen, dass bei den Turnieren oft Hummels und Boateng gespielt haben, nicht so häufig zum Einsatz. Ich glaube, dass er unserer jungen und unerfahrenen Mannschaft gut tut, denn er kann auch Führungsaufgaben übernehmen.
Der 25-Jährige könnte mit Niklas Süle (1899 Hoffenheim) eine zweikampfstarke Innenverteidigung bilden. Auch Antonio Rüdiger (AS Rom) ist ein echte Alternative für Russland.
Die sonst gesetzten Außenverteidiger Joshua Kimmich (FC Bayern/rechts) und Jonas Hector (1. FC Köln/links) dürften für einige Spiele für die unerfahrenen Benjamin Henrichs (Bayer Leverkusen) bzw. Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) Platz machen.
"Es soll so sein, dass alle Spieler, die dabei sind, möglichst viel Einsatzzeit bekommen. Ich möchte je nach Situation in den Spielen beim Confed Cup unterschiedliche Spieler von Anfang an bringen. Man wird im Anschluss sehen, welche jungen Spieler die Fähigkeit besitzen, Verantwortung zu übernehmen", erklärte Löw seine Herangehensweise für den Confed Cup.

Defensives Mittelfeld:

Neben Emre Can (FC Liverpool) und Sebastian Rudy (Hoffenheim), die schon einige Male bei der Nationalmannschaft dabei waren, stehen Löw im defensiven Mittelfeld auch die Debütanten Kerem Demirbay (Hoffenheim) und Diego Demme (RB Leipzig) zur Verfügung.
Demme war die wohl größte Überraschung bei der Nominierung für den Confed Cup, mit Leipzig gelang ihm aber eine herausragende Saison. "Er ist ein kleiner Gattuso. Er geht giftig in die Zweikämpfe und ist laufstark. Im zentralen Mittelfeld ist er im Spiel gegen den Ball stark", lobte Löw den 25-Jährigen.
Demirbay und Demme werden beim Confed Cup zu ihren Einsätzen kommen, für die WM im kommenden Jahr sind sie aber maximal Ergänzungsspieler.
picture

Diego Demme

Fotocredit: Imago

Offensives Mittelfeld:

Der älteste Debütant im Kader ist Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach). Der 28-Jährige überzeugte Löw mit seiner Spielweise: "Er passt hervorragend in unsere Philosophie vom technischen Fußball und von Spielkultur. Er ist eine Führungspersönlichkeit."
Daher dürfte der Bundesliga-Routinier beim Confed Cup vermehrt zum Einsatz kommen. Führungsqualitäten erwartet der Bundestrainer auch von Julian Draxler (Paris Saint-Germain):
Wir haben zwei bis drei Spieler dabei, die schon über mehr Turniererfahrung verfügen: Das sind Shkodran Mustafi, Julian Draxler und Emre Can. Ich denke, es wird sich herauskristallisieren, wer während des Confed Cups auch auf dem Platz Führungsaufgaben übernimmt.
Der 23-jährige Weltmeister ist mit seinen 28 Länderspielen der Erfahrenste im jungen Kader von Löw und soll die Neulinge im DFB-Team anführen.
Julian Brandt (Leverkusen), Leon Goretzka (Schalke 04) und Debütant Amin Younes (Ajax Amsterdam) streiten sich um die weiteren Plätze im offensiven Mittelfeld.
An Younes schätzt Löw die Tempodribblings: "Er hat eine ganz große Gabe, seine Fähigkeit in Eins-gegen-Eins-Duellen. Unsere Mannschaft lebt von wahnsinnig guten und schnellen Kombinationen, da gibt er dem Spiel eine Prise Überraschung."
Brandt überzeugte bei seinen bisherigen Auftritten in der DFB-Elf mit guten Leistungen. Der 21-Jährige hat aus dem jungen Trio die besten Chancen, auch für die WM.

Sturm:

Ganz vorne kommt es zum Duell "Jung gegen Alt". Timo Werner, Jahrgang 1996, und Sandro Wagner, Jahrgang 1987, spielen um den Platz in der Sturmspitze. Leipzigs Werner debütierte schon im März gegen England, ohne wirklich überzeugen zu können. Mit 21 Treffern war der 21-Jährige in der abgelaufenen Bundesliga-Saison aber der beste deutsche Torschütze. In Dänemark fehlt Werner allerdings mit einer Magen-Darm-Grippe, er reist später zum Team nach.
Wagner überzeugte den Bundestrainer vor allem durch seine offene und direkte Art. Er bringe eine andere Note ins Spiel, so Löw. Die Spielweise der deutschen Mannschaft spricht eher für Werner, sollte man aber einen etwas anderen Stürmertyp brauchen, wäre Wagner eine Alternative. Ansonsten ist der geschonte Mario Gomez weiter das Maß aller Dinge.
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