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Nationalmannschaft | Süle, Rüdiger und Ginter sind jetzt gefordert

Daniel Rathjen

Update 20/03/2019 um 10:43 GMT+1 Uhr

Lange waren Jérôme Boateng und Mats Hummels das Maß aller Innenverteidiger-Dinge in Deutschland. Das ist vorbei. Sie wurden aussortiert. In die neue Ära geht Bundestrainer Joachim Löw mit der Hoffnung, dass ein Abwehr-Trio die hinterlassene Lücke stopft. Seine Hoffnungen ruhen auf: Niklas Süle, Antonio Rüdiger und Matthias Ginter.

Joachim Löw (l.) mit Niklas Süle

Fotocredit: Getty Images

Joachim Löw ließ sich nach dem heftig diskutierten Umbruch in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag noch nicht genau in die Karten gucken.
Der Bundestrainer wird zum Auftakt des Länderspieljahres gegen Serbien in Wolfsburg am Mittwoch (20:45 Uhr im Liveticker) aber wahrscheinlich keine weiteren großen Experimente wagen.

Süle, Rüdiger und Ginter jetzt im Fokus

Klar ist jedoch: Es ist eine "neue Zeitrechnung" in der Nationalmannschaft mit "einem gewissen Risiko", wie Löw es selbst nannte, angebrochen. Ohne Jérôme Boateng und Mats Hummels, die viele Jahre als das Nonplusultra in der Innenverteidigung galten, ist vor allem die Situation in der Abwehrkette spannend.
"Diese Drei können die Stabilisatoren der neuen Defensive sein", sagte Löw und meinte: Niklas Süle (FC Bayern München), Antonio Rüdiger (FC Chelsea) und Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach).
Es ist ein kleiner Fingerzeig, dass für Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen) und Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain) zunächst die Rolle des Herausforderers bleibt - wenngleich Kehrer auch rechts eine Option ist.

Süle besticht mit seltener Kombination

Für "Boss" Süle ist es der nächste Karriereschritt in seinem bislang ohnehin schon rasant verlaufenen Werdegang. Der gebürtige Frankfurter besticht mit einer durchaus seltenen Kombination.
Er ist zum einen ein "Ochse", also ein großer, stämmiger und robuster Kerl, und zum anderen verfügt er über einen äußerst bemerkenswerten Antritt, hat das Tempo, um auch gegen pfeilschnelle Stürmer zu bestehen.
"Er ist ein Junge, der zuhört, der aufmerksam ist, der leistungsbereit ist und sich quälen kann", sagte Ex-Bayern-Coach Jupp Heynckes einmal über den 23-Jährigen und schlussfolgerte:
Wenn Niklas so weitermacht, wird er ein Weltklassespieler.

Rüdiger sammelt internationale Erfahrung

Wenngleich ihm hier und da auch vermeidbare Fehler unterliefen - vor allem im Stellungsspiel - hat er alle Voraussetzungen, um die Defensivkette, die entweder als Dreier- oder Viererkette, formiert wird. Beide Systeme beherrscht Süle.
Das gilt natürlich auch für Rüdiger, der entsprechende Erfahrungen bei Chelsea gesammelt hat. Der 26-Jährige ist einer, der vom neuen Freiraum profitiert. Im Interview mit der "Welt" sagte er zuletzt:
Nun ist ein Prozess im Gang. Es verändert sich was. Mal schauen. Ich bin bereit für mehr. Und ich will mehr. Ich habe mir bislang alles erarbeitet und will auch in Zukunft nichts vom Bundestrainer geschenkt haben.

So will Löw spielen lassen

Was dieser auch weiterhin sehen will, ist ein dynamisches, aber kontrolliertes Aufbauspiel. Löw erläutert:
Was das Spiel von hinten heraus betrifft, gibt es keine neue Idee. Ich möchte keine langen Bälle, sondern das Spiel aus der Abwehr heraus. Die Spieler, die nun da sind, müssen das erfüllen.
In den vier Spielen in der Nations League habe man gesehen, wenn sein Team in der Defensive gut organisiert war, habe es "keine Probleme gehabt". Es gelte nun, das eigene Spiel nach Ballverlusten und bei Standards zu verbessern - und in der Offensive nach Ballgewinn schnell umschalten.
Die Gefahren werden ihm durchaus bewusst sein - seine neue Abwehr wird sehr jung sein. Sie muss schnell zusammenfinden und lernen. Dass die Öffentlichkeit nach einer Rückkehr von Boateng oder Hummels schreit, möchte Löw sicher gerne vermeiden.
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