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BVB-Coach Thomas Tuchel hat ein Problem: Wohin mit Neuzugang Gonzalo Castro?

Sven Busch

Update 10/08/2015 um 08:30 GMT+2 Uhr

Durchstarten wollte er, zurück in die Nationalmannschaft, vielleicht sogar zur EM nach Frankreich - und jetzt? BVB-Nezugang Gonzalo Castro ist ratlos. Der vermeintliche Schlüsselspieler in der Dortmunder Schaltzentrale hat derzeit nur einen Stammplatz als zwölfter Mann. Was ist da schiefgelaufen?

BVB-Neuzugang Gonzalo Castro sucht noch seine Idealposition unter Trainer Thomas Tuchel

Fotocredit: Imago

Zum Glück gibt es das Angeln. Da hat Gonzalo Castro Geduld gelernt, die er jetzt braucht.
Bei seinem neuen Arbeitgeber in Dortmund läuft es (noch) nicht so, wie er sich das vorgestellt hat, als er im Sommer einen Vierjahresvertrag unterschrieb. Als vermeintlicher Nachfolger von Ilkay Gündogan, als Balancegeber, als Ballverteiler, als Stratege, ach was als Leitfigur der neuen Ära Thomas Tuchel.
Start mit Hindernissen
Deshalb wagte er auch den Schritt zum BVB nach 16 Jahren bei Bayer Leverkusen. Castro wollte allen zeigen, was er kann und sich mit Hilfe der erhofften Dortmunder Renaissance zudem wieder für die Nationalmannschaft empfehlen.
Ein machbarer Plan, doch alles kam ganz anders. Der Gündogan-Wechsel platzte, und Tuchel hatte auf einmal ein Castro-Problem.
Wohin mit dem facettenreichen Mittelfeldspieler? Wirklich offene Stellen im BVB-System gibt es derzeit keine.
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Gonzalo Castro hofft auf eine erneute Berufung zur Nationalmannschaft

Fotocredit: Imago

Freie Stelle gesucht
Als Partner für Gündogan hat sich der Coach scheinbar auf den jungen Julian Weigl festgelegt. Auch Sven Bender liegt auf der defensiveren Sechser-Position knapp vor Castro.
Auf der rechten Außenbahn streiten sich vor allem Jonas Hofmann und der Japaner Shinji Kagawa um den Platz in der Anfangsformation. Und in der offensiven Zentrale hinter Sturmsolist Pierre-Emerick Aubameyang hat sich Tuchel im 4-2-3-1 bisher für Marco Reus oder Henrikh Mkhitaryan entschieden.
Selbst die Rolle als rechter Außenverteidiger, die der Hoffnungsträger aus Leverkusen jahrelang erfolgreich ausgefüllt hat, ist weg. Lukasz Piszczek ist rechts hinten unumstritten.
Für Castro bleibt der Status als erster Einwechselspieler. Vorerst.
Der polyvalente Hoffnungsträger
"Konkurrenzkampf ist immer gut“, betonte der Sohn spanischer Einwanderer. "Ich freue mich, dass Ilkay geblieben ist. Er macht uns besser." Von Frustschieben hält er nicht viel. Castro stellt sich der Herausforderung.
Jahrelang musste er sich anhören, Vielseitigkeit und Flexiblität seien Gift für seine Karriere. Er müsse sich auf eine Position festlegen, riet ihm sogar sein ehemaliger Trainer in Leverkusen, Klaus Augenthaler, der ihn zum Verteidiger umschulte.
Castro ließ sich nicht beirren und machte sich bei Bayer als unverzichtbarer Facharbeiter für mehrere Bereiche verdient. 370 Pflichtspiele (30 Tore, 68 Assists) absolvierte er für das Werksteam - als Sechser, als Achter, als Zehner oder rechts in der Defensive.
Jetzt soll ihm genau diese Vielseitigkeit zum Durchbruch bei der Borussia und zum Comeback in der Nationalmannschaft verhelfen. 2007 bestritt Castro das letzte seiner bisher fünf Länderspiele.
Und was kommt jetzt?
Die Platzreife für Dortmund und das DFB-Team hat Castro allemal. Nie war Polyvalenz im modernen Fußball wichtiger als heute. Der spielintelligente Allrounder kann Räume öffnen oder schließen, je nach Bedarf.
Im Pokal beim Drittligisten Chemnitzer FC war für ihn nach 63 Minuten Schluss. Sichtlich unzufrieden verließ er nach dem mühelosen 2:0 den Platz, aber wenigstens durfte er wieder mal von Beginn an spielen. Castro braucht Geduld.
Die Sehnsucht nach hochqualifizierten Lückenfüllern ist groß – beim BVB und in der Mannschaft von Joachim Löw.
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