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DFB-Pokal: Werder Bremen zieht gegen Bayer Leverkusen ins Halbfinale ein

Christopher Köster

Update 09/02/2016 um 21:48 GMT+1 Uhr

Werder Bremen hat ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Im DFB-Pokal setzten sich die Norddeutschen im Viertelfinale mit 3:1 (2:1) bei Bayer Leverkusen durch. Die Tore für Werder erzielten Santiago Garcia (31.), Claudio Pizarro (FE/42.) und Florian Grillitsch (82.). Den Führungstreffer für die "Werkself" schoss Chicharito (FE/22.). Abwehrspieler Wendell (41.) sah wegen einer Notbremse die Rote Karte.

Claudio Pizarro (Werder Bremen)

Fotocredit: Imago

Die Lehren:

Bremen stand von Beginn an sehr kompakt in der eigenen Hälfte und ließ Leverkusen wenig Raum. Nach einer Viertelstunde wagten sich die Gäste mehr und mehr nach vorne und machten ihre Sache gut. Durch schnelle, direkte Kombinationen kamen sie immer wieder gefährlich vor das Leverkusener Tor. Das 2:1 zur Halbzeit ging mehr als in Ordnung.
Bayers Leistung im zweiten Durchgang war wieder Beweis dafür, dass viele Mannschaften in Unterzahl stärker agieren als zuvor. Tolles Angriffspressing, schöne Kombinationen im Mittelfeld, sodass Werder kaum mehr aus der eigenen Hälfte herauskam. Doch gefährliche Chancen konnte sich Bayer nur schwer herausspielen. Rudi Völler sprach es nach dem Spiel klar an: wenn man nur eine Halbzeit gut Fußball spielt, kann man ein Pokal-Viertelfinale nicht gewinnen.

Die Stimmen zum Spiel:

Claudio Pizarro (Werder Bremen): "Wir haben sehr gut gestanden in der Defensive und wurden dann auch vorne immer besser. Wir haben als Einheit toll reagiert nach dem Rückstand und stehen nun verdient im Halbfinale."
Viktor Skripnik (Trainer Werder Bremen): "Ich habe immer gesagt: die Mannschaft kann Fußball spielen, wenn alles passt. Heute hat sie das gezeigt. Wir waren bei jedem Zweikampf präsent und wenn du so zusammenhältst wie wir heute, kannst du ein riesiges Niveau erreichen. Das hat mich begeistert."
Levin Öztunali (Werder Bremen): "Alle Spieler haben Gas gegeben, jeder hat für den Anderen gekämpft. Es war ein rundum gelungener Abend. Claudio erzählt uns immer, wie geil es ist, in Berlin zu spielen und den Pokal zu gewinnen. Dafür geben wir nun alles."
Bernd Leno (Bayer Leverkusen): "Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir hatten alle den Traum, ins Pokalfinale einzuziehen. Es war nicht unmöglich, das Spiel noch zu drehen. Wir haben eine tolle Körpersprache gezeigt in der zweiten Hälfte. Doch nach dem 1:3 war das Spiel entschieden."
Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen): "Es herrscht eine riesengroße Enttäuschung bei allen. Wir haben es schlecht gemacht heute. Wir waren uns zu sicher, dass wir das Spiel gegen die Werderaner schon irgendwie über die Bühne schaukeln. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verschlafen."

Das fiel auf:

Die alten Männer und der Fußball - es immer noch gut. Claudio Pizarro (37) und Clemens Fritz (35) sind zusammen 72 Jahre alt, haben vor kurzem das älteste Bundesliga-Tor geschossen und zeigten auch in Leverkusen ihre Klasse. Fritz als kluger und umsichtiger Ballverteiler im Mittelfeld, Pizarro als Unruheherd in der Spitze. Der Peruaner zeigte die nötige Abgeklärtheit, um den wichtigen Elfmeter in diesem K.o.-Spiel zu verwandeln. Dreieinhalb Monate können beide noch gemeinsam brillieren, dann beendet zumindest Clemens Fritz seine Karriere.

Die Tweets zum Spiel:

Nur 25.000 Zuschauer fanden den Weg ins Leverkusener Stadion, das damit nicht ausverkauft war. Für ein Viertelfinale zwischen zwei Bundesligisten nicht gerade stark. Dafür machten die Werder-Fans umso mehr Alarm, dass trotzdem gute Stimmung herrschte.

Die Zahl des Abends: 20

So viele Tore hat Chicharito in seinen 18 Spielen für Leverkusen schon geschossen. Der Mexikaner macht auch im neuen Jahr weiter, womit er vor der Winterpause aufgehört hatte. Die "kleine Erbse" ist die Lebensversicherung von Bayer Leverkusen, aber gegen Werder war ein Chicharito-Tor nicht genug.

Die Höhepunkte:

22.Elfmeter für Leverkusen. Kießling geht in den Strafraum und will Gálvez ausspielen, doch der lässt das Bein stehen. Gelbe Karte und Strafstoß.
22. TOOOR für Leverkusen! Chicharito übernimmt Verantwortung und schießt flach unten rechts ein. Wiedwald ahnt die Ecke, doch der Ball ist zu hart und präzise. 1:0 für Bayer!
31. TOOOR für Werder Bremen, Ausgleich! Freistoß von der rechten Seite durch Öztunali, weit auf Bartels, der den Ball direkt nimmt. Doch der Schuss geht nicht aufs Tor, sondern an den Fünfmeterraum, wo Garcia den Ball unhaltbar für Leno in den linken Winkel lenkt.
40. Elfmeter Bremen und Rot gegen Wendell. Toller Angriff von Bremen, Bartels stürmt aufs Tor zu und Wendell bringt ihn acht Meter vor dem Kasten zu Fall. Als letzter Mann muss der Außenverteidiger nun vom Platz.
41. TOOOR für Werder! Das Spiel ist gedreht! Pizarro wartet lange und verlädt damit Leno. Der springt nach links, der Ball geht unten rechts rein. 2:1 jetzt für Bremen.
55. Großchance für Werder: Bartels schießt aus gut 14 Metern flach aufs Tor, Leno kann nur abklatschen lassen, doch Ramalho rettet so gerade vor dem einschussbereiten Pizarro.
83. TOOOR für Werder Bremen, 3:1! Ein Konter gegen die weit aufgerückten Leverkusener über die rechte Seite. Öztunali bedient Pizarro, der schießt aufs Tor, Tah klärt für den geschlagenen Leno, doch Grillitsch trifft im zweiten Versuch.
84. Der Treffer war allerdings nicht regelkonform. Grillitsch stand im Abseits, da mit Tah nur ein Spieler näher am Leverkusener Tor war. Schiedsrichter Stark hat sich sogar mit seinen Assistenten beraten, doch entschiedet trotzdem auf Tor.
89. Freistoß von Calhanoglu vom linken Strafraumeck: Pfosten!
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