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Der BVB feiert: Aubameyang gibt den Partylöwen

Alexander Barklage

Update 28/05/2017 um 12:23 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat den Endspielfluch von Berlin besiegt und ist zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte DFB-Pokalsieger. Nach zuletzt drei Finalniederlagen in Folge besiegte der BVB Eintracht Frankfurt mit 2:1. Danach wurde im schwarz-gelben Lager ausgelassen gefeiert. Matchwinner Pierre-Emerick Aubameyang schwang sich zum Partylöwen auf. Für Marco Reus endete eine lange Titelsehnsucht.

Pierre Emerick Aubameyang feiert den DFB-Pokalsieg

Fotocredit: Getty Images

Aus Berlin berichtet Alexander Barklage
In der Mixed-Zone des Berliner Olympiastadions machte sich um kurz vor Mitternacht Unmut breit, immer noch hatte sich kein Dortmunder Pokalsieger aus der Kabine hervorgewagt. Trotzdem genossen die wartenden Journalisten ungewohnte Einblicke in die Feierlichkeiten des neuen DFB-Pokalsiegers. Grund dafür war Pierre-Emerick Aubameyang. Der Gabuner, der mit einem gechipten Panenka-Gedächtnis-Elfmeter das 2:1-Siegtor erzielte, sendete mit seinem Smartphone und einem Selfiestick ein Live-Video via Facebook.
Aubameyang, der in der kommenden Woche endgültig über seine weitere Zukunft Auskunft geben will, filmte minutenlang alles und jeden. Da sah man Verteidiger Sokratis nur mit einem Handtuch bekleidet aus der Dusche kommend oder einen Marco Reus, wie er innig den Pokal küsste und diesen anschließend unter dem Jubel seiner Teamkollegen in die Höhe reckte. Aubameyang schrie immer wieder in die Kamera "Campeone! Campeone!".

Tornetz muss dran glauben

Nach dem Abpfiff brachen bei den Dortmundern alle Dämme. Der am Knie bandagierte Reus sprintete auf seine Teamkollegen zu, die sich auf dem Spielfeld bereits in den Armen lagen. Pierre-Emerick Aubameyang schneidete dann später nach guter alter Basketballtradition das Tornetz im Berliner Olympiastadion auseinander und behielt es als Siegersouvenir.
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Pierre-Emerick Aubameyang schneidet das Tornetz nach dem DFB-Pokal-Finale auseinander

Fotocredit: Getty Images

Zu diesem Zeitpunkt trugen längst alle Borussen das Sieger-T-Shirt "Berlin. Borussia. Borsigplatz". Auf dem berühmten Dortmunder Borsigplatz wird die Mannschaft am Sonntagnachmittag gebührend empfangen. Nach dem Double 2012 können die Schwarz-Gelben mit ihren Fans endlich wieder einen Titel feiern.

Reus wird zum tragischen Helden

Besonders für Marco Reus war der Erfolg des BVB nach zuvor drei verlorenen Endspielen eine einzige Erlösung. Zur Halbzeit hatte es noch danach ausgesehen als sollte es für den deutschen Nationalspieler wieder einmal ein tragisches Ende geben. Nach dem Führungstor durch seinen stark aufspielenden Teamkollegen Ousmane Dembélé verletzte sich Reus und fasste sich immer wieder ans Knie. Zum Ende der ersten Hälfte musste er an der Seitenlinie behandelt werden, schleppte sich dann aber doch wieder auf das Feld. Doch zur zweiten Halbzeit kam er nicht mehr wieder.
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Endlich! Marco Reus feiert seinen ersten großen Titel

Fotocredit: Getty Images

"Es war eine Entscheidung des gesunden Menschenverstandes nicht weiter zu spielen, umso mehr freut es mich, dass wir das Ding endlich gewuppt haben. Es ist mein erster Titel und wir haben durch den Pokalsieg eine extrem gute Saison gespielt. Ich bin stolz auf die Mannschaft", erklärte Reus überglücklich. Endlich hatte er seinen persönlichen Titelfluch beendet. Dreimal hatte er zuvor mit dem BVB das Endspiel in Berlin verloren, zweimal musste er in der Nationalmannschaft verletzt absagen und verpasste so die WM 2014 und die EM 2016.

Happy-End nach turbulenter Saison

Aber natürlich nicht nur für Reus, sondern für die ganze Mannschaft war der schwer erkämpfte Sieg gegen leidenschaftlich spielende Frankfurter das perfekte Happy-End nach einer extrem turbulenten Saison. "Es war eine Saison mit vielen Aufs und Abs. Wir sind immer wieder aufgestanden, sind zusammengewachsen - das ist einfach unglaublich. Alle haben diesen Titel verdient, einfach alle. Angefangen beim Zeugwart. Das Finale war ein Spiegelbild der Saison. Jetzt genießen wir den Moment, die Nacht. In solchen Moment fühlt man einzig pure Freude", erklärte Reus. Viele neutrale Zuschauer im ausverkauften Berliner Olympiastadion gönnten dem BVB den Pokalsieg, nachdem die Mannschaft von Trainer Tuchel zuletzt so viel durchmachen musste. Über die gesamte Saison hinweg fielen immer wieder einige Spieler verletzt aus, zudem gab es ja noch den alles überschattenden Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus vor dem Champions League-Heimspiel gegen den AS Monaco im April.

Feiern bis zur Abflug

Auch deshalb waren die Borussen beim Geben der Interviews etwas zurückhaltender als man es vielleicht hätte erwarten konnte. Zu groß war die Anspannung und die Last, die von jeden einzelnen Spieler abgefallen war. "Dieser Titel ist der krönende Abschluss dieser Saison. Ich habe in einer Saison noch nie so viel erlebt - sowohl auf als auch neben dem Platz. Die Mannschaft ist unglaublich zusammengerückt. Das war nicht einfach. Dieses Team ist mit jedem Erlebnis weiter zusammengewachsen. Wir können stolz sein", erklärte ein aufgeräumter BVB-Keeper Roman Bürki.
Dennoch feierten die Borussen anschließend im Teamhotel weiter und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. "Es wird auf jeden Fall durchgemacht", versicherte Matthias Ginter, "am Sonntag ist um 12 Uhr Treffpunkt - bis dahin wird gefeiert."
Selbst Trainer Thomas Tuchel, der nicht als Partymonster bekannt ist, wollte sich zumindest den einen oder anderen Gin Tonic auf der Party genehmigen.
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