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FC Bayern - VfL Wolfsburg: Thiago der bessere Müller, Hummels-Spektakel, ängstliche Wölfe

Carsten Arndt

Update 08/02/2017 um 21:17 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern gewinnt das Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg souverän, aber wenig glanzvoll mit 1:0 (1:0). Der Spanier Thiago unterstreicht, warum er als großer Hoffnungsträger der Bayern für die entscheidenden Wochen gilt. Abwehrchef Mats Hummel ist trotz Eiseskälte "on fire" – was man von Wolfsburgs Offensive 80 Minurten lang nicht behaupten kann.

Thiago (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Aus der Allianz Arena berichten Carsten Arndt und Max Kisanyik

Thiago – der bessere Müller

Seine Rückkehr war sehnlichst erwartet worden und der Spanier untermauerte, warum er für das Spiel der Bayern derzeit wertvoller ist, als Thomas Müller.
Thiago war von Beginn an versucht, das Tempo des Spiels zu diktieren. Er bewegte sich meist zwischen der Wolfsburger Fünferkette und der wahlweise Dreier- oder Viererkette davor und zeigte die zuletzt vermisste Präsenz im Zentrum.
Nach neun Minuten riss er mit einem Pass auf den links durchgestarteten Philipp Lahm das erste größere Loch ins Wolfsburger Bollwerk. Arjen Robben scheiterte im Anschluss an Koen Casteels.
Wenig später machte es Douglas Costa – mithilfe des Ex-Münchners Luiz Gustavo – besser. Nach Pass von Thiago kam er aus 20 Metern zentral vor dem Tor zum Abschluss. Wölfe-Kapitän Gustavo hielt den Fuß rein, sein Keeper war ohne Chance.
Zur Halbzeit hatte Thiago nach Kapitän Philipp Lahm (70) die zweitmeisten Ballontakte (66), gönnte sich allerdings nach gut einer halben Stunde wie seine Kollegen eine Auszeit.
Nach 54 Minuten eröffnete der Spanier dann per Kopf die zweite Hälfte. Stichwort Initialzündung. In der Folge wurden die Bayern wieder stärker, Costa und Alaba per Hammer aus der zweiten Reihe schnupperten nur eine Minute später am 2:0. Die stärkste Phase der Bayern war damit eingeläutet, mit einem Tor wurde sie nicht mehr gekrönt.

Spektakulärer Hummels

Der Nationalspieler hatte den Laden im Griff. Abwehrchef Hummels hatte in 90 Minuten insgesamt 120 Ballaktionen, gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte 94,3 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler.
Erweckte Wolfsburg einmal den zarten Anschein gefährlich werden zu wollen, war Hummels zur Stelle. Immer souverän. Manchmal spektakulär durch die eine oder andere Grätsche.
Trainer Carlo Ancelotti war sichtlich zufrieden:
Wir hatten eine gute Einstellung und waren kompakter. In den ersten 80 Minuten haben wir nur einen Schuss zugelassen. Die letzten zehn Minuten waren schwieriger, weil Wolfsburg auf den Ausgleich gedrängt hat. Aber für 80 Minuten haben wir das schon gut gemacht.
Da die Gäste zu harmlos waren, bekamen die Zuschauer in der bitterkalten Allianz Arena auch noch einen stürmischen Innenverteidiger zu sehen.
Drei Torschüsse gab er in der ersten Hälfte ab – drei mehr, als der VfL Wolfsburg insgesamt. Bei seinem zweiten Abschluss nach 25 Minuten wackelte er im Strafraum in bester Stürmer-Manier seinen Gegner aus. Nicht so elegant, wie es Robert Lewandowski beizeiten vermag, aber immerhin.

Späte Wölfe-Power

Dem besten Torschützen stellt man gerne den wohl kreativsten Spieler zur Seite. Eine vielversprechende Kombination. Nicht aber, wenn beide auf der Bank Platz nehmen.
So geschehen beim VfL Wolfsburg. Mario Gomez erschien vor Anpfiff wie Yunus Malli mit langer Hose auf dem Platz. Ersatzbank.
Dementsprechend ängstlich traten die Grün-Weißen auf. Null Torgefahr. Null Torschüsse in Halbzeit eins. Der offensichtliche Plan möglichst lange die Null zu halten, war früh in die Binsen gegangen. Eine Planänderung war aber offenbar nicht vorgesehen.
Zur Halbzeit kam immerhin Malli ins Spiel. Besserung? Zunächst Fehlanzeige. Bezeichnend ein Freistoß von Ricardo Roriguez, eigentlich für sein feines Füßchen bekannt, der nach 54 Minuten weit an Freund und Feind vorbei ins Aus segelte.
In der 60. Minute kam auch Gomez auf den Rasen. Zu diesem Zeitpunkt bereits eine undankbare Aufgabe. Ein Schuss von Maxi Arnold, der nicht einmal für ein Field Goal beim Super Bowl gereicht hätte, war bis zur 82. Minute noch die gefährlichste Aktion.
Dann tauchte Malli plötzlich frei vor Neuer auf, scheiterte aber am gut reagierenden Bayern-Keeper. Ein wenig stocherte Malli im Strafraum fleißig mit, ehe Daniel Didavi Neuer zu einer weiteren Parade zwang. Was wohl passiert wäre, wenn Malli früher auf dem Platz gestanden hätte?
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