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HSV - Gladbach: Borussia nach zwei Elfmetern im Halbfinale des DFB-Pokal

Daniel Brickwedde

Update 01/03/2017 um 21:13 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Das Team von Trainer Dieter Hecking gewann gegen den Hamburger SV mit 2:1 (0:0). Kapitän Lars Stindl traf via Elfmeter zur Führung (53.), wenig später legte Raffael ebenfalls per Strafstoß nach (61.). Der HSV zeigt sich im Vergleich zum 0:8-Debakel gegen Bayern deutlich verbessert, der Anschluss durch Wood kam jedoch zu spät.

Raffael und Co. bejubeln einen Tor gegen den Hamburger SV

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Eine Reaktion war beim HSV gefordert. Die 0:8-Demontage aus der Liga gegen Bayern München sollte aus den Köpfen. Und der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol war der Wille zur Wiedergutmachung anzumerken. Von der 1. Minute an begann Hamburg forsch, setzte Gladbach früh unter Druck und präsentierte sich als die deutlich engagiertere Mannschaft. Nur die ganz großen Torchancen wollten nicht herausspringen. Einzig Bobby Wood (18.) prüfte Yann Sommer mit einem Flachschuss aus zehn Metern.
Vorausgegangen war ein fahrlässiger Fehlpass von Tony Jantschke in die Füße von Aaron Hunt – symptomatisch für Gladbach in der ersten Hälfte. Dem Team von Dieter Hecking fehlte es an Tempo, Bewegung und Einfällen. Hinzu kamen viele einfache Ballverluste gegen aggressive Hamburger. Erst gegen Ende der 1. Halbzeit kam Gladbach zweimal ansatzweise gefährlich in den gegnerischen Sechzehner. Insgesamt ein verhältnismäßig passiver Auftritt bis dahin.
Die Tore bekam Gladbach letztendlich dann geschenkt. Zu Beginn des 2. Durchgangs blieb Schiedsrichter Marco Fritz keine andere Wahl, als zweimal auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Zunächst holte Mergim Mavraj im Laufduell Patrick Herrmann von den Beinen (52.), kurz darauf wusste sich Matthias Ostrzolek nur mit einem Foul gegen Jonas Hofmann zu helfen (60.). Zwei unnötige Szenen. Die fälligen Elfmeter verwandelten anschließend Lars Stindl (53.) beziehungsweise Raffael (61.) souverän. Hamburg gab sich in der Folge nicht auf, agierte aber zu umständlich und ohne die nötige Durchschlagskraft vor dem Tor. Der Anschlusstreffer von Wood (90.+1) fiel zu spät.
Gladbach reichte eine durchschnittliche Leistung für den Einzug ins Pokal-Halbfinale. Für Hamburg stand dagegen die nächste Niederlage – trotz kämpferischer und ordentlicher Leistung. Vom Anhang wurde das nach dem Spiel mit Anfeuerungsrufen bedacht. In der schwierigen Phase ein bemerkenswertes Signal.

Die Stimmen zum Spiel:

Jens Todt (Sportdirektor Hamburger SV): "Ich fand nicht nur die erste Halbzeit gut von unserer Mannschaft. Es war auch insgesamt eine richtige gute Leistung. Leider mit einem unguten Ende. Uns hat am Ende auch ein wenig das Spielglück gefehlt. Die wenigen Chancen, die Gladbach zugelassen hat, haben wir nicht nutzen können."
Aaron Hunt (Hamburger SV): "Uns hat das Tor gefehlt. Bis zu den beiden Toren hatten wir den Gegner komplett im Griff. Wir müssen in der 1. Halbzeit einfach mit 1:0 in Führung gehen. Beide Elfmeter waren zu vermeiden – aber es ist jetzt einfach passiert. Wir hatten genügend Chancen, um das Spiel auch danach noch zu drehen. Leider waren wir nicht kaltschnäuzig genug."
Lars Stindl (Borussia M’gladbach): "Wir sind nicht so gut reingekommen in die Partie. Hamburg hat uns früh unter Druck gesetzt. Wir sind dann aber besser aus der Halbzeit gekommen, hatten unsere Chancen und haben dann glücklicherweise auch die Tore per Elfmeter erzielt."

Das fiel auf: Verkehrschaos in Hamburg

Feierabendverkehr in einer Großstadt gepaart mit einem Pokalspiel – da kann es schon einmal zu Chaos auf den Straßen kommen. Entsprechend musste der Anpfiff der Partie wegen Staus und vollen Anfahrtswegen rund um das Volksparkstadion um zehn Minuten nach hinten verlegt werden. Laut Aussage der Verantwortlichen wären ansonsten 9.000 Anhänger nicht pünktlich ins Stadion gekommen.

Tweet zum Spiel:

Die Szene nach dem Abpfiff: Kyriakos Papadopoulos baut seine Mitspieler energisch im Spielerkreis auf. Der Grieche als Identifikationsfigur im Abstiegskampf.

Die Statistik: Sechs

Einst schien ein Auswärtsfluch auf Gladbach zu liegen. Egal, welcher Gegner, in der Fremde wollte der Borussia einfach nichts gelingen. Doch unter Neu-Trainer Dieter Hecking gehört dieser Makel der Vergangenheit an. Sechs Auswärtsspiele – sechs Siege. Was ein Trainerwechsel alles bewirken kann …
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