DFB-Pokalfinale 2019 | So kann RB Leipzig dem FC Bayern gefährlich werden

VonMarc Hlusiak

Update 25/05/2019 um 09:40 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern trifft im Pokalfinale auf RB Leipzig. Auf dem Papier ist der deutsche Meister Favorit – trotzdem gibt Trainer Niko Kovac nicht ohne Grund zu bedenken, dass mit RB Leipzig der schwerstmögliche Gegner auf den deutschen Meister wartet. Die Sachsen haben zum ersten Mal die Chance auf einen Titel und gehen in Bestbesetzung ins Duell. So kann RB den Bayern gefährlich werden.

Timo Werner (li.) und Serge Gnabry (re.)

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Kämpferisch gab sich RB Leipzigs Trainer Ralf Rangnick vor seinem vorerst letzten Spiel in dieser Funktion auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Pokalfinale. "Eine bessere Bank", so der 60-Jährige, "hatten wir die ganze Saison nicht".

Leipzigs Brust ist nach einer fast tadellosen Rückrunde und der frühzeitigen Qualifikation für die Champions League mächtig angeschwollen. Angst vor den übermächtigen Bayern hat man nicht. Warum auch?

In München sollten sie auf der Hut sein, denn RB hat das Zeug, die Bayern zu knacken.

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Kompakt, mutig, schnell

"Kompaktheit, Mut und viel Speed." Willy Orban weiß genau, was Leipzig in der Saison bisher so stark gemacht hat. Der Kapitän ist schließlich Teil der besten Defensive der Bundesliga (nur 29 Gegentore). Diese Kompaktheit, gepaart mit dem Speed in der Offensive, und einem Umschaltspiel, das an den jungen BVB Anfang der 2010er Jahre unter Jürgen Klopp erinnert, lassen bei den Münchnern die Alarmglocken schrillen.

Timo Werner (li.) und Serge Gnabry (re.)

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Die große Stärke der Roten Bullen ist das Tempo. Wenn in dieser Saison bei den Bayern eine Schwäche auszumachen war, dann die fehlende Geschwindigkeit in der Defensive. Gelingt es den Sachsen, Werner in die Tiefe zu schicken oder die Außenverteidiger der Münchner zu überlaufen, wird es für die Innenverteidiger des Meisters brenzlig.

Gnadenloses Pressing

Bayern kann immer dann besondere Dominanz ausstrahlen, wenn man ihnen den Ball überlässt und sich ausschließlich auf das Verteidigen konzentriert. Auch wenn genau dies Leipzigs Stärke ist - RB muss mit aller Macht versuchen, die Ballbesitzanteile der Münchner niedrig zu halten.

"Wir müssen mit dem Ball und gegen den Ball das beste Spiel machen, das in uns steckt“, forderte Rangnick auf der Pressekonferenz. Das Spiel in der Liga vor zwei Wochen (0:0) habe "wenig Aussagekraft".

Ralf Rangnick, Willy Orban, Manuel Neuer und Niko Kovac (v.l.n.r.)

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Im Mittelfeld kommt es daher auf aggressive Sechser an, die Münchens Spielmacher um Thiago unermüdlich anlaufen. Konrad Laimer und Kevin Kampl gelten als wahrscheinlichste Lösungen für diese Aufgabe.

Zuletzt fehlte Bayern gegen hohes Pressing die Ruhe, diese Situationen spielerisch zu lösen, in der Regel greifen sie dann zu langen Bällen.

Kovac: "Im Finale gibt es keinen Favoriten"

Dass Bayern, "das Maß aller Dinge" ist, daraus macht Rangnick keinen Hehl. In den nächsten Jahren wolle man "den Abstand zu Bayern und dem BVB verringern". Damit das gelingt, setzen die Sachsen auf ihr bislang solides Händchen auf dem Transfermarkt und Trainer-Youngster Julian Nagelsmann.

Am liebsten würde Rangnick seinem Nachfolger den Verein als DFB-Pokalsieger übergeben. Die Chancen stehen keineswegs schlecht, auch wenn der FC Bayern in diesem Jahr die Final-Pleite aus der vergangenen Saison vergessen machen will und deshalb noch ein wenig mehr motiviert sein wird als sonst. Einen Favoriten, so Kovac, gebe es aber nicht. Und keiner kann das besser wissen als er.

Vor Jahresfrist holte er schließlich gegen seinen jetzigen Verein den Pott - als Underdog.

Damals schlug der Tabellenachte Eintracht Frankfurt den großen Favorit aus dem Süden mit 3:1.