Manchester City dreht vor Ligagipgel gegen FC Liverpool auf - Pep Guardiola erweckt das himmelblaue Monster
VonTobias Laure
Update 09/03/2024 um 09:06 GMT+1 Uhr
Manchester City hat auf der Jagd nach dem Triple die Schlagzahl erhöht. Nach dem siebten Einzug in Serie ins Champions-League-Viertelfinale will Coach Pep Guardiola am Wochenende die Tabellenführung in der Premier League erobern - mit einem Sieg beim aktuellen Branchenprimus Liverpool. Der 53-Jährige hat das himmelblaue "Monster" nach einer holprigen Phase genau rechtzeitig zum Leben erweckt.
Pep Guardiola bekam gar nicht genug von seinem neuen Lieblingsadjektiv "difficult". Sage und schreibe elfmal (!) innerhalb einer Minute hob der Teammanager auf der Pressekonferenz nach dem 3:1 gegen den FC Kopenhagen hervor, wie "schwierig" die Aufgaben in allen Wettbewerben sind.
Es sei ihm wichtig, dass dieses Gefühl im gesamten Verein vorherrsche, "in der ganzen Hierarchie, bei den Leuten, die hier arbeiten, bei den Spielern", so Guardiola.
Es mag auf den ersten Blick überzogen erscheinen, dass der Trainer derart penetrant den Mahner gibt. Andererseits ist es noch gar nicht so lange her, dass City sich auf Schlingerkurs befand.
Im vergangenen November leistete sich Manchester eine Sieglosserie von vier Partien gegen Topteams in der Meisterschaft, darunter die 0:1-Niederlage bei Aston Villa. Der Meister fand sich plötzlich mit vier Punkten Rückstand auf Rang vier wieder, die Spitze drohte außer Sicht zu geraten.
Manchester City: Die Zahlen werden wieder monströs
Die Rückschläge hatten allerdings heilsame Wirkung, schärften die Sinne bei Guardiola und den Seinen. Denn: Die Zahlen sind inzwischen wieder monströs gut.
Aus den vergangenen zehn Premier-League-Partien holte City 28 von möglichen 30 Punkten (22:7 Tore), in der Champions League steht die Mannschaft bei acht Siegen nach acht Spielen (24:9 Tore), im FA Cup kommen die Skyblues in drei Begegnungen auf drei Erfolge und 12:2 Treffer.
Guardiola schwärmt von De Bruyne und Foden
Ebenso wichtig: Die Leistungsträger sind fit und steigern sich pünktlich zur entscheidenden Phase der Saison. Mittelfeld-Motor Kevin De Bruyne etwa hat seine langwierige Oberschenkelverletzung überstanden und mischt seit dem Jahreswechsel wieder mit - und wie! Nach elf Einsätzen hat der Belgier elf Assists und zwei Tore auf dem Konto.
De Bruyne sei" nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart" extrem wichtig, unterstrich Guardiola kurz nach dem Comeback des 32-Jährigen im Interview mit "TNT Sports".
Bei Phil Foden ging der Starcoach aus Katalonien noch einen Schritt weiter. "Er ist im Moment der beste Spieler in der Premier League, weil er so viele Dinge kann", lobte Guardiola, nachdem der Rechtsaußen das Derby gegen Manchester United (3:1) mit zwei Toren quasi im Alleingang für City entschieden hatte. Foden habe eine tolle Entwicklung durchlaufen, sei nun "reifer" und verstehe "das Spiel besser, vor allem defensiv".
Haaland bleibt der Torgarant
Offensiv sorgte der 23-Jährige mit seinen Toren und Vorlagen auch dafür, dass City gut durch die fünf Wochen im Dezember und Januar kam, als Goalgetter Erling Braut Haaland aufgrund einer Stressreaktion im Knochen ausfiel.
Der Norweger steht erst seit Ende Januar wieder zur Verfügung, hatte aber keinerlei Anlaufschwierigkeiten nach dem Comeback. Beim 6:2-Auswärtserfolg im FA Cup gegen Luton Town gelang Haaland gar ein Fünferpack.
"Ich komme zurück zu meiner Bestform. Endlich fühle ich mich gut, das ist ein großartiges Gefühl. Es liegen aufregende Zeiten vor uns. Wir sind bereit anzugreifen", brach es hernach aus dem Mittelstürmer heraus.
Liverpool, City, Arsenal - der Thriller nimmt Fahrt auf
Guardiola ist damit in der luxuriösen Situation, personell aus dem Vollen schöpfen zu können, kein Stammspieler ist aktuell verletzt. Ein großes Plus, zumal die Premier League in diesem Jahr auf einen Titel-Thriller zusteuert. Nach 27 Spieltagen führt Liverpool die Tabelle mit 63 Zählern an, City (62) und Arsenal (61) sitzen der Klopp-Auswahl mit hauchdünnem Rückstand im Nacken.
Und dennoch gilt City beim Ligagipfel am Sonntag an der Anfield Road in Liverpool (ab 16:45 Uhr im Ticker) als leichter Favorit.
Auch, weil Jürgen Klopps Kader eine Menge Ausfälle zu verzeichnen hat - darunter Keeper Alisson Becker, Joel Matip, Rhys Williams, Trent Alexander-Arnold, Ryan Gravenberch, Curtis Jones, Thiago Alcântara und Diogo Jota. Superstar Mohamed Salah ist nach Verletzung und muskulären Problemen gerade erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Guardiola: Keine Fragen zu Liverpool bitte
Niemand bei City wird auf die Idee kommen, dass die Hürde deshalb wesentlich niedriger wäre, schon gar nicht Guardiola.
Der verweigerte nach dem Königsklassen-Sieg gegen Kopenhagen grinsend jede Antwort zum Thema Liverpool und verwies auf die nächste Pressekonferenz: "Ich beantworte alle Fragen am Freitag. Wenn ich jetzt antworte, kommt ihr am Freitag nicht mehr - und ich will euch ja sehen."
Er machte sein Versprechen wahr - und fand wie erwartet lobende Worte für den im Sommer abwandernden Klopp: "Jürgen ist ein unglaublicher Trainer, und ich denke, er ist auch ein unglaublicher Mensch", sagte Guardiola.
Wenn Klopp am Ende der Saison gehe, gehe "auch ein Teil von uns bei Manchester City. Sie waren in den letzten Jahren unser größter Rivale." Ein Rivale, der dem himmelblauen Monster womgölich die Stirn bieten kann.
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