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Hertha BSC - FC Bayern München | FC Bayern zwischen Zukunft und trister Gegenwart

Tobias Hlusiak

Update 07/02/2019 um 08:17 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat das Pokal-Achtelfinale in Berlin gegen Hertha BSC zwar 3:2 n.V. gewonnen, aber erneut Schwächen offenbart. Das von Trainer Niko Kovac geforderte fehlerlose Spiel konnte sein Team erneut nicht bieten. Hoffnung, die gesteckten Ziele dennoch zu erreichen, besteht aber weiterhin. Grund dafür: Serge Gnabry und Kingsley Coman bieten einen Ausblick in die Zukunft des Vereins.

Serge Gnabry vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

"Fehler kommen vor im Fußball. Aber das ist auch gut so, sonst wäre es ja langweilig, ne?!", sagte Niklas Süle mit einem Augenzwinkern.
Langweilig war das Gastspiel des FC Bayern bei Hertha BSC nun wahrlich nicht gewesen und dennoch hat der Innenverteidiger diese Meinung beim Rekordmeister höchstwahrscheinlich exklusiv, versucht man doch seit Saisonbeginn händeringend eben diese Fehler abzustellen.
Auch beim letztlich erfolgreichen Pokalachtelfinale in Berlin widersetzte sich die Mannschaft ihrem Trainer Niko Kovac. "Nicht rumheulen, Fehler abstellen", hatte der plakativ gefordert. Sein Team konnte dies erneut nicht in die Tat umsetzen.
Zwei Individuelle Unsauberkeiten führten zu zwei Berliner Torschüssen - beide waren drin, was trotz besorgniserregender Überlegenheit der Bayern die Verlängerung bedeutete.
Erst dort sorgte Kingsley Coman für den hochverdienten 3:2 n.V. (2:2, 1:1)-Sieg des FCB. 30 Extra-Minuten, die man sich hätte sparen können.

Hummels-Fehler laut Kovac "Fehler in der Kommunikation"

Kovac bilanzierte später:
Vor dem ersten Tor hätte es Elfmeter für uns geben müssen. Das zweite Gegentor legen wir uns wieder selber auf. Das müssen wir uns ankreiden. Insgesamt war das ein hartes Stück Arbeit, aber wenn man nach 120 Minuten weiterkommt, ist man immer glücklich.
Irgendwie habe da "die Kommunikation nicht gestimmt", meinte der Bayern-Trainer zur Szene, als Hummels dem Berliner Angreifer Davie Selke völlig ohne Not das 2:2 auflegte. "Mats hat den Sven (Ulreich, Anm. d. Red.) im Augenwinkel gesehen und will ihm den Ball in die Hände spielen - das passiert."
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Bayern Munich's French forward Kingsley Coman scores during the German Cup (DFB Pokal) last 16 football match Hertha Berlin v FC Bayern Munich in Berlin on February 6, 2019.

Fotocredit: Getty Images

Nur passiert es dem bayrischen Starensemble in dieser so durchwachsenen Saison 2018/19 viel zu oft. Egal ob in DFB-Pokal, Bundesliga oder Champions League, die Münchner sind in jeder Spielsituation für ein Gegentor gut - das ist die Gegenwart. Kovac bekommt sie nicht in den Griff.

Gnabry und Coman überzeugen

Nur gut für den weiterhin nicht unumstrittenen Bayern-Coach, dass er sich auf die Zukunft des Klubs verlassen kann. Die kristallisiert sich immer deutlicher in den beiden Flügelspielern Coman und Serge Gnabry heraus.
Ohnehin ist auffällig, dass beim FC Bayern im Jahr 2019 die Spieler für Furore sorgen, die für den längst eingeleiteten Umbruch stehen.
Leon Goretzka wurde jüngst zum Bundesliga-Spieler des Monats Januar gewählt, Gnabry und Coman sollen auf lange Sicht Franck Ribéry und Arjen Robben ersetzen. Die beiden Altmeister bringen es übrigens kombiniert auf 70 Jahre - eins mehr als das dynamische junge Trio.
Coman kam seit seinem Comeback Anfang Dezember in jedem Pflichtspiel - avancierte auch auf Grund der Verletzung Arjen Robbens zum absoluten Stammspieler. Genau wie Gnabry, der auch in der Nationalmannschaft als Symbol für den offensiven Neuanfang steht.
"Ich habe immer die Qual der Wahl in der Offensive. Wenn Robben zurück kommt haben wir mit Alphonse Davies fünf gute Außenspieler", will Kovac von einer endgültigen Ablösung noch nichts wissen, "aber Konkurrenz belebt das Geschäft".

Kovac appelliert erneut ans Team

Lieber weist der Bayern-Coach auf die immer näher kommenden große Aufgabe hin. Am allgegenwärtigen Fehler-Thema kommt er auch dabei nicht vorbei.
"Wir müssen unsere Fehler abstellen, das ist der Hauptkritikpunkt, dass wir zu viele billige Tore hergeben und zu viele schwerwiegende Fehler begehen", so Kovac. "Wenn wir das gegen Liverpool schaffen, wird das Spiel auch leichter."
Vielleicht sogar leichter als in Berlin...
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