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RB Leipzig - FC Bayern München | Lewandowski und Neuer führen Bayern zum Sieg im DFB-Pokal

Tobias Forstner

Update 26/05/2019 um 00:41 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München ist zum 19. Mal Sieger im DFB-Pokal. Der Deutsche Meister machte mit einem 3:0 (1:0) über Final-Debütant RB Leipzig das zwölfte Double perfekt. Robert Lewandowski (29./85.) und Kingsley Coman (78.) sorgten für die Tore. Manuel Neuer hatte Bayern mit zwei Weltklasse-Paraden vor einem Gegentor bewahrt.

Robert Lewandowski - FC Bayern München vs. RB Leipzig

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Anfangsminuten, in der beide Defensivreihen kaum Lücken aufkommen ließen, waren ziemlich ausgeglichen. Nachdem Yussuf Poulsen in der elften Minute aus kurzer Distanz am bärenstark reagierenden Manuel Neuer, der nach auskurierter Verletzung sein Comeback feierte und den Kopfball des Dänen an die Latte lenkte, scheiterte, folgte eine Phase mit wenigen Strafraumszenen, ehe Robert Lewandowski die Bayern in der 29. Minute in Führung schoss.
Kingsley Coman bediente auf der linken Seite den hinterlaufenden David Alaba, der kurz vor der Grundlinie halbhoch nach innen flankte. Dort drehte sich Lewandowski nahe des Elferpunktes entgegen der Richtung des Tores und nickte toll zum 1:0 ins linke Eck ein (29.).
Anschließend war der Rekordmeister, dem nun ein gesteigertes Selbstvertrauen anzusehen war, deutlich spielbestimmend. RB wirkte durch das Gegentor etwas verunsichert und tauchte bis zum Pausenpfiff nicht mehr nennenswert in der Offensive auf.
Es waren nach dem Seitenwechsel erst zwei Minuten gespielt, ehe Emil Forsberg eine Hundertprozentige vergab. Er wurde gegen eine aufgerückte bayerische Hintermannschaft aus der Leipziger Hälfte von Ibrahima Konaté geschickt. Der Schwede drang mit hohem Tempo in den Strafraum ein, wo er versuchte, rechts an Neuer vorbei, flach ins Eck zu schieben. Der Keeper blieb lange stehen und parierte weltklasse im Verbund von Bein und Hand, sodass der Ball am Pfosten vorbeitrudelte.
Danach erspielten sich beide Teams gute Chancen, ehe die Leipziger den Druck nach etwas mehr als einer Stunde etwas erhöhten. RB-Coach Ralf Rangnickt stellte in der 70. Minute von einer Vierer- auf eine Dreier-Abwehrreihe um, was sich aber nicht mehr auszahlte. Stattdessen erarbeitete sich der FC Bayern in der Schlussviertelstunde einige gute Möglichkeiten und schraubte das Ergebnis nach oben.
Joshua Kimmich passte in der 78. Minute aus dem rechten Halbfeld flach in den Sechzehner, wo er keinen Mitspieler erreichte. Der Ball landete jedoch von Dayot Upamecanos Fuß noch bei Coman, der 15 Meter vor dem Kasten einen Schuss antäuschte und damit Lukas Klostermann aussteigen ließ. Coman machte mit hohem Tempo einige Schritte nach links und hämmerte zum 2:0 ins rechte obere Eck.
In der 85. Minute spielte Kevin Kampl auf dem linken Flügel in der Münchner Hälfte einen Hackenpass, der bei Kimmich landete. Dieser schlug weit nach vorne in den Lauf von Lewandowski, der sich gegen Upamecano durchtankte, in den Strafraum eindrang und zum 3:0-Enstand über Schlussmann Péter Gulácsi ins Tor chippte.
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FC Bayern München jubelt im DFB-Pokal-Finale gegen RB Leipzig

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen:

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Manu hat uns zweimal sehr gut im Spiel gehalten in der ersten und zweiten Halbzeit. Unter dem Strich ist der Sieg verdient. Es ist immer schwierig. Ich muss den Leipzigern ein Kompliment aussprechen, wir waren heute das Quäntchen besser. Ich bin schon froh. Man muss die Ruhe bewahren, es ist nicht einfach im Trainerjob. Deswegen ist so ein Titel sehr wichtig."
Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): "Die Enttäuschung ist groß, denn wir hätten das Spiel nicht verlieren brauchen. Wir waren in den ersten 30 Minuten dominierend und haben es nur versäumt, in Führung zu gehen. Dann haben wir das Gegentor bekommen und bei uns gingen die Köpfe etwas runter. Wir haben drei Riesenchancen herausgespielt. Die haben wir nicht genutzt und dann wird es schwierig gegen die Bayern. Aber es war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe – das macht die Niederlage umso bitterer."
Manuel Neuer (FC Bayern München): "Für die Mannschaft war es wichtig, dass ich in den Situationen da war. Für uns alle war es ganz wichtig, die Saison so abzuschließen, dass wir Double-Sieger sind. Wir wurden ja fast abgeschrieben, waren hinten in der Bundesliga. Im Pokal haben viele über ein 50:50-Spiel geredet. Wir haben super weitergearbeitet und haben uns das einfach verdient. Ich war natürlich hoch motiviert für dieses Spiel. Ich hätte schon gerne eher gespielt, aber es war dann letztlich eine Punktlandung, dass ich erst heute fit wurde. Viel besser hätte man das Drehbuch dann nicht schreiben können."
Robert Lewandowski (FC Bayern München): "Wir wollten das Double, dafür haben wir alles getan. Wir haben richtig gut gespielt. Alle haben ihren Anteil daran. Wir können am Ende sagen: Die Saison war sehr, sehr gut für uns. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle - abgesehen von einer Ecke in der ersten Halbzeit, wo Leipzig die Latte trifft. Aber wir haben verdient gewonnen und ich habe getroffen. Das ist sehr gut."
Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer RB Leipzig): "Es ist eine große Enttäuschung. Wenn du hier bist, willst du das Spiel auch gewinnen."
Yussuf Poulsen (RB Leipzig): "Das ist ein bitterer Tag. Wir haben es phasenweise richtig gut gemacht, aber unsere Chancen nicht genutzt - und uns hat auch ein bisschen das Glück gefehlt. Dann verlierst du eben gegen die Bayern, die hier auch verdient gewonnen haben. Wir müssen in der ersten halben Stunde eigentlich in Führung gehen und dann bekommst du ein Gegentor und brauchst dann natürlich erst einmal ein bisschen, ehe du dich davon erholst. Nach der Pause waren wir dann eigentlich wieder ganz gut, aber dann kassieren wir wieder Tore."
Peter Gulacsi (RB Leipzig): "Am Ende haben die Bayern verdient gewonnen. Wir hatten trotzdem unsere kleinen Chancen. Wir sind momentan noch enttäuscht, das ist schwer zu verkraften. Es war ein großer Tag für unseren Verein RB Leipzig, am Ende hat es leider nicht geklappt."

Der Tweet zum Spiel:

Schluss, aus, Ende und vorbei: Franck Ribéry lief an diesem Abend ebenso wie Arjen Robben zum letzten Mal für den FC Bayern auf. Beide wurden in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Die französische Bayern-Legende stand zum achten Mal in einem DFB-Pokal-Finale auf dem Rasen (Bestwert).

Das fiel auf: Historischer Kovač

Niko Kovač ist der Erste, dem es gelang, in Deutschland das Double, bestehend aus der Bundesliga-Meisterschaft und dem Gewinn des DFB-Pokals, sowohl als Spieler als auch als Cheftrainer, zu holen. 2003 gewann er mit dem FC Bayern beide Wettbewerbe als Mittelfeldmann, 16 Jahre später wiederholte er dies an der Seitenlinie.
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Niko Kovac - FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Die Statistik: 3 & 6

Lewandowski erzielte im DFB-Pokal in dieser Spielzeit sieben Tore. Damit wurde der polnische Nationalstürmer zum dritten Mal in Serie Torschützenkönig. Zudem schoss er in diesem Wettbewerb bereits sechs Endspieltore, womit er die ehemaligen Rekord-Finaltorschützen Gerd Müller und Uwe Seeler (jeweils vier Treffer) distanzierte.
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Lewy trifft doppelt - Kovac gelingt Einzigartiges

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