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Halbfinale! Saarbrücken gelingt historisches gegen Fortuna Düsseldorf

Sebastian Lindner

Update 03/03/2020 um 23:25 GMT+1 Uhr

Der Pokaltraum des 1. FC Saarbrücken geht weiter: Der Viertligist steht nach einem 8:7 (1:1, 1:0)-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal-Halbfinale. In der regulären Spielzeit trafen Tobias Jänicke für Saarbrücken (31.) und Mathias Jörgensen (90.) für Düsseldorf. Nach einer torlosen Verlängerung hielt Torwart Daniel Batz den entscheidenden Elfmeter.

Großer Jubel bei den Spielern des 1. FC Saarbrücken

Fotocredit: Getty Images

Die Sensations-Kicker aus dem Saarland haben dank Elfmeterkiller Daniel Batz Fußball-Geschichte geschrieben und sind als erster Viertligist ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen.

So lief das Spiel:

Ein durchaus wacher Beginn bot sich den Zuschauern im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen, wo der 1. FC Saarbrücken aufgrund der Umbauarbeiten im Ludwigsparkstadion seine Heimspiele austrägt. Grund dafür? Die Gastgeber stellten sich nicht nur tief rein, sondern beteiligten sich in den ersten Minuten durchaus am Spiel. Doch das änderte sich nach einer Viertelstunde. Die Fortuna übernahm das Kommando, ohne sich zwingende Chancen zu erarbeiten. Und so kam, was kommen musste: Der Viertligist ging durch einen Konter in Führung. Der kurz zuvor aufgrund einer Verletzung von Uaferro Bone eingewechselte Kianz Froese gewann im Mittelfeld einen Ball und steckte durch auf Tobias Jänicke, der sich die Chance nicht entgehen ließ und auf Höhe des Elfmeterpunktes von links ins kurze Eck traf.
Bis zur Pause drängte der Bundesligist noch auf den Ausgleich, vor allem Kelvin Ofori hatte zahlreiche Chancen, doch hundertprozentige waren das alles nicht. Der Pausenpfiff sorgte trotzdem für die nötige Entlastung auf Seiten des Viertligisten.
Aus der Kabine kamen die Düsseldorfer zwar nicht mit Schaum vorm Mund, doch die erste gute Chance ging aufs Konto der Gäste. Ofori probiert es aus der Distanz, aber der starke Saarbrücker Keeper Daniel Batz fischte den Schuss noch aus dem Winkel (52.).
In der Folge schraubte Düsseldorf den eigenen Spielanteil auf bis zu 75 Prozent, im Strafraum der Gastgeber herrschte Belagerungszustand, doch dicke Möglichkeiten gab es kaum. Dies änderte sich jedoch, als Kenan Karaman im Strafraum elfmeterreif gefoult wurde. Doch Rouwen Hennings ließ die Chance vom Elfmeterpunkt liegen. Er scheiterte einmal mehr an Batz (82.).
Der verdiente Ausgleich gelang den Gästen erst in der letzten Minute, als Mathias Jörgensen nach einer Ecke und einer Verlängerung seines mit nach vorne geeilten Torhüters Florian Kastenmeier per Kopf den Ausgleich erzielen konnte.
Das bedeutete Verlängerung, in der Düsseldorf zwar druckvoll begann, aber schnell wieder nachließ. Besonders in der zweiten Hälfte der Extra-Spielzeit war eher noch Saarbrücken näher am Führungstreffer, Tore fielen aber keine mehr.
So musste die Entscheidung vom Punkt her. Dort hatte Saarbrücken die besseren Nerven – und Keeper Batz. Beim Stand von 3:3 parierte er den Schuss von Kevin Stöger, der das Viertelfinale bedeutet hätte. Anschließend verschoss auf beiden Seiten ein Akteur, ehe sieben Schützen in Folge trafen. Jörgensen, der Düsseldorf überhaupt erst in die Verlängerung gebracht hatte, war dann der nächste und letzte, der an Batz scheiterte.

Die Stimmen:

Rouwen Hennings (Fortuna Düsseldorf): "Wir haben es heute selbst auf dem Fuß gehabt und haben es nicht eingetütet. Das ist wirklich bitter. Die haben einfach das Allerbeste aus ihren Möglichkeiten gemacht. Elfmeterschießen ist dann auch ein bisschen Glückssache."
Lukas Kwasniok (Trainer 1. FC Saarbrücken): "Wir werden wohl erst begreifen, was wir geschafft haben, wenn die Auslosung stattfindet. Wir haben einen wahnsinnigen Fight geliefert, wollten das unbedingt gewinnen. Und irgendjemand da oben hat es dann auch gut mit uns gemeint. Unterm Strich war es aber gar nicht so unverdient."

Das fiel auf: Luft raus bei der Fortuna

Spätestens in der Verlängerung hätte die Fortuna als drei Klassen höher spielendes Team mit der besseren Fitness aufwarten müssen. Doch nach druckvollen ersten fünf Minuten in der Extra-Spielzeit kam nichts mehr. Saarbrücken hielt den Ball weit weg aus der Gefahrenzone – weil Düsseldorf weder Luft noch Mut hatte, um das Ruder herumzureißen.

Der Tweet des Spiels:

Na wenigstens etwas.

Die Statistik: 4

Daniel Batz ist der erste Torhüter seit detaillierter Datenerfassung im Pokal, der vier Strafstöße im Elfmeterschießen pariert. Obendrein kommt noch der aus der regulären Spielzeit gegen Hennings.
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