3 Dinge, die bei BVB gegen Gladbach auffielen: Brandt befreit den BVB

Borussia Dortmund schlägt Borussia Mönchengladbach auch im DFB-Pokal knapp. Julian Brandt avanciert beim 2:1 in der zweiten Runde zum Matchwinner, ohne vorher geglänzt zu haben. Beide Innenverteidigungen mussten derweil in ungewohnter Formation standhalten. Marco Rose holte sich indes erneut in Dortmund eine persönliche Strafe ab und gab sich hinterher uneinsichtig. Drei Dinge, die uns auffielen.

BVB jubelt mit Julian Brandt - Borussia Dortmund vs. Borussia Mönchengladbach

Fotocredit: Getty Images

Aus dem Signal Iduna Park berichtet Andreas Morbach.

1.) Brandt befreit den BVB

Julian Brandts Analyse zum 2:1-Pokalsieg des BVB klang, als würde der Sommereinkauf aus Leverkusen über die eigene, schwierige Startphase in Dortmund sprechen. Der sportliche Durchhänger der Westfalen drohte sich weiter zu vertiefen, doch dann trat Brandt gegen Gladbach als Matchwinner auf den Plan.
299 Minuten war der BVB wettbewerbsübergreifend torlos, da kam Brandt und wuchtete sein Team binnen drei Minuten in die Gewinnerspur: Einmal per – abgefälschtem – Linksschuss von der Strafraumgrenze (77.), einmal mit einem fast schon sanften, aber platzierten Kopfball ins untere Toreck (80.).
Auf seiner Paradeposition hinter der ungewohnten Sturmspitze Jacob Bruun Larsen aufgeboten, spielte der Ex-Leverkusener die meisten Pässe in der gegnerischen Hälfte (34) und zeigte sich sehr zweikampffreudig (17), ließ es aber lange an Torgefährlichkeit vermissen - bis er plötzlich doppelt zuschlug.
"Man muss sich das Selbstbewusstsein mit Erfolgen wiederholen. Wir haben ein wenig turbulente Wochen hinter uns. Die Erwartungshaltung ist groß, mit Unentschieden kommt man hier nicht weit", sagte Brandt anschließend:
Und der Coach? "Wir haben das Spiel gedreht, das war wichtig", kommentierte BVB-Coach Lucien Favre. Womöglich wendet sich mit dem Erfolg im Cup auch Brandts Dasein in Dortmund zum Guten.

2.) Flexible Verteidigungen

Am Dienstag hatte Mats Hummels noch normal trainiert, ab Mittwochmorgen um zehn erfuhr Favre dann von den Magen-Darm-Problemen seines Abwehrchefs. Für Hummels rutschte Dan-Axel Zagadou ins Team – neben den ebenfalls frisch in die Innenverteidigung berufenen Manuel Akanji.
Der junge Franzose machte seine Sache ordentlich, gewann neun seiner elf Zweikämpfe, fünf davon in der Luft und empfahl sich so wieder für die Rotation in der Defensive.
Richtig experimentierfreudig zeigte sich Favres Gladbacher Kollege Marco Rose, der im Vergleich zum 4:2 am Sonntag gegen Frankfurt von Vierer- auf Dreierkette umstellte.
Und in deren Mitte stand: Denis Zakaria, der das Spiel der Fohlen sonst vom defensiven Mittelfeld aus antreibt – und nun auch auf der für ihn ungewohnten Position eine starke Leistung zeigte.
Der Schweizer brachte 89 Prozent seiner 62 Pässe an den Mann, hatte mit 83 Ballkontakten die drittmeisten bei Gladbach und gewann 73 Prozent seiner Zweikämpfe. Fünf klärende Aktionen waren zudem der Spitzenwert aller Spieler.
"Es war ein bisschen komisch für mich, aber ja, es war ein gutes Spiel von mir und der Mannschaft", kommentierte Zakaria. Richtig freuen konnte er sich freilich nicht.
Bitterer Eingriff des Schicksals: Bei Brandts erstem Treffer veränderte Zakaria die Flugbahn des Balles entscheidend – und die unglückliche Niederlage der Niederrheinischen nahm ihren Lauf.

3.) Wiederholungstäter Rose

Einen Murmeltiertag der besonderen Art, inklusive negativer Steigerung, erlebte Marco Rose. Gladbachs Chefcoach musste nicht nur erleben, wie sein ersatzgeschwächtes Ensemble zum zweiten Mal innerhalb von elf Tagen beim Vizemeister trotz ansprechender Leistung den Kürzeren zog.
Beim 0:1 in der Liga wurde der 43-Jährige in der emotionsgeladenen Schlussphase verwarnt, nun gab's in der Nachspielzeit glatt Rot wegen Meckerns.
Rose musste für die letzten Minuten auf die Tribüne, nachher zeigte er sich nur teilweise einsichtig. "Viele im Stadion haben statt eines Eckballs einen Abstoß gesehen. Da habe ich ein bisschen überreagiert und Worte gefunden, die nicht die richtigen waren", bekannte er, sagte aber auch:
Oder wie Zakaria resümierte:
Noch schwerer wird's wahrscheinlich, wenn die Gladbacher sehen, dass Brandt in der Entstehung des 1:1 hauchdünn im Abseits stand. Einen Video-Schiedsrichter gibt's im DFB-Pokal erst ab der nächsten Runde.
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