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Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Union Berlin | Werkself im Halbfinale

Marian Hajduk

Update 04/03/2020 um 20:55 GMT+1 Uhr

Bayer 04 Leverkusen hat den Sprung ins DFB-Pokal-Halbfinale geschafft. Die Werkelf gewann in der BayArena gegen den 1. FC Union Berlin mit 3:1 (0:1). Marcus Ingvartsen brachte die Gäste per Kopf in Führung (39.). Der eingewechselte Karim Bellarabi erzielte den Ausgleich (72.). Charles Aránguiz machte nach einer Ecke das 2:1 (85.), Moussa Diaby traf zum Endstand (90.+1).

Leverkusen - Union

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Der Aufsteiger ließ beim Pokalfight in Leverkusen gleich mal fünf Stammkräfte auf der Bank, begann dafür aber umso energischer. Die Gäste pressten hoch, die Werkself hingegen war in den Anfangsminuten noch nicht recht auf dem Platz.
Auch nach 20 Minuten hatte Bayer 04 ihre Spielidee noch nicht gefunden. Außer bei Standards entstand keine Gefahr fürs Berliner Tor, doch die Gastgeber spielten geduldig. Union seinerseits machte Druck, kam aber ebensowenig klar vor den Kasten der Leverkusener – die Fans sahen in der Anfangsphase eine Partie mit wenig Unterhaltungswert.
Nach gut 15 Minuten ereignete sich auf einer der Tribünen ein Notarzteinsatz. Beide Fanlager reagierten sensibel und ließen Stille einkehren. Was genau passiert war, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Doch die Stimmung schien sich auf die Mannschaften übertragen zu haben: Beide Teams spielten gepflegt, wirkten aber seltsam leidenschaftslos. Torchancen blieben Mangelware.
Kurz vor der Pause bestrafte Union dann die Leverkusener Pomadigkeit. Nach einer der vielen Kontersituationen köpfte Marcus Ingvartsen zum 0:1 ein und brachte den Aufsteiger in Führung (39.). Außerdem hatte sich die Notarztsituation offenbar zum Guten aufgelöst. Ein Zuschauer musste ins Krankenhaus gebracht werden, war aber offenbar nicht in akuter Gefahr. Das bestätigte dann ein Leverkusener Sprecher im zweiten Durchgang.
Union nahm die Führung mit in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Bayer-Coach Peter Bosz mit Mitchell Weiser und Moussa Diaby gleich zwei neue Spieler aufs Feld und stellte zudem auf Viererkette um. Die Gäste blieben zunächst unverändert. Leverkusen hatte jetzt merklich mehr Zug zum Tor, die Partie wurde insgesamt intensiver. Foulspiele, Gelbe Karten aber auch Strafraumszenen häuften sich.
Mit zunehmender Spieldauer ließen sich die Eisernen tiefer fallen und standen ab Minute 65 in der Fünferkette, oft mit elf Mann hinter dem Ball.
Dann die spielentscheidende Phase: Christopher Lenz sah innerhalb von zehn Minuten zwei Gelbe Karten (61./71.) und musste vom Feld. Mit einem Mann weniger auf dem Platz fiel es Union schwer, die Defensive zu halten. Der kurz zuvor eingewechselte Karim Bellarabi erzielte in der 72. Minute mit einem satten Flachschuss den Ausgleich zum 1:1.
Die Eisernen verteidigten jetzt mit Mann und Maus, Leverkusen rannte an. Und eine Standardsituation brachte schließlich die Entscheidung. Nach Leverkusener Ecke köpfte Charles Aránguiz viel zu unbedrängt ein (85.). Moussa Diaby sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung (3:1, 90.+1).
Christopher Lenz ebnet mit seinem Platzverweis den Weg für einen späten aber verdienten Leverkusener Sieg, Bayer 04 steht im Halbfinale des DFB-Pokals.

Die Stimmen zum Spiel:

Simon Rolfes (Sportdirektor Bayer Leverkusen): "Es war unglaublich zäh, Union hat das gut gemacht. Wir haben kaum Räume bekommen, das lag am guten Spiel von Union aber auch an unserer Pomadigkeit. Vor so einer stillen Kulisse zu spielen ist schon seltsam, die Spieler kriegen das mit. In der Halbzeit hat der Trainer die richtigen Worte gefunden, wir haben deutlich besser gespielt. Die Gelb-Rote Karte hat uns natürlich geholfen."
Kai Havertz (Mittelfeldspieler Bayer Leverkusen): "Wir haben eine schlechte erste Hälfte gespielt. Das war zu wenig Engagement. Aber in der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht und Moral gezeigt. Wir Spieler haben den Notarzteinsatz auf der Tribüne nicht mitbekommen."

Der Tweet zum Spiel:

Wer genau hinsieht, kanns im Hintergrund erkennen: DFB-Pokal-Viertelfinale in Leverkusen, trotzdem waren am Mittwochabend nur rund 20.000 Zuschauer im Stadion, mehr als ein Drittel der Ränge blieb leer.

Das fiel auf: Rochade

Christian Gentner, Routinier, Mannschaftsleader und am letzten Wochenende noch für sein 400. Bundesligaspiel ausgezeichnet, fehlte am Mittwoch in der Startelf der Berliner. Daneben wechselte Coach Urs Fischer auf vier weiteren Positionen – sah ein bisschen nach Experimentalfußball aus...

Die Statistik zum Spiel: 1

Karim Bellarabi erzielte mit seinem 1:1 in der 72. Minute sein erstes Tor in der BayArena seit Herbst 2018.
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