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DFB-Pokal: FC Schalke 04 dreht Partie gegen Hertha BSC und steht im Viertelfinale

Celine Jäntsch

Update 05/02/2020 um 00:39 GMT+1 Uhr

Der FC Schalke 04 ist trotz eines 0:2-Rückstands ins DFB-Pokal-Viertelfinale eingezogen. Die Schalker gewannen gegen Hertha BSC mit 3:2 (2:2, 0:2) nach Verlängerung. Pascal Köpke (12.) und Krzysztof Piatek (39.) hatten die Gäste in Führung gebracht. Daniel Caligiuri (76.) und Amine Harit (82.) sorgten für den Ausgleich. In der Verlängerung erzielte Benito Raman den Siegtreffer (115.).

Benito Raman trifft gegen Hertha

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Nur vier Tage nach dem letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga empfing Schalke 04 Hertha BSC zum erneuten Schlagabtausch. Während die Partie am Freitagabend im Olympiastadion alles andere als unterhaltsam war, bot die Anfangsphase des Pokal-Achtelfinals sofort mehr Spannung. Herthas neu formierte Mannschaft wirkte deutlich engagierter und jubelte bereits früh über den Führungstreffer. Nach einem Angriff über die rechte Seite flankte Marius Wolf halbhoch und scharf vor das Tor von Alexander Nübel, wo Pascal Köpke aus vier Metern Entfernung nur noch den Fuß hinhalten musste und den Ball zum 1:0 über die Linie bugsierte (12.).
Doch Schalke 04 antwortete beinahe postwendend, Amine Harit war links im Strafraum durchgebrochen und schloss aus fünf Metern und spitzem Winkel ab – Jordan Torunarigha klärte im letzten Moment auf der Linie. Nur Sekunden später zwang Harit Rune Jarstein im Tor der Berliner mit einem Schuss zu einer Flugeinlage (14.).
Mit der Führung im Rücken wirkten die Berliner anschließend allerdings sehr selbstbewusst und hatten die Partie weitestgehend im Griff. Schalke dagegen kam gegen die neu formierte Berliner Dreierkette nur selten zu Torabschlüssen. Ahmed Kutucu versuchte es aus 14 Metern, traf allerdings nur den angelegten Arm von Wolf (34.).
Wenig später reklamierten die Hausherren erneut Handspiel – bei einem Lupfer von Harit war der Ball unabsichtlich an die Hand von Niklas Stark geprallt, doch der Pfiff blieb aus, stattdessen endete die Offensivbemühung einmal mehr in einen schnellen Berliner Gegenangriff. Torschütze Köpke legte im Strafraum quer zu Krzysztof Piatek, der den Ball ins rechte untere Toreck einschob. Nübel war zwar noch dran, konnte den Treffer des Berliner Rekord-Neuzugangs aber nicht mehr verhindern (39.).
In der zweiten Halbzeit bot sich zunächst ein ähnliches Bild. Hertha verteidigte clever, Schalkes Offensivbemühungen blieben überschaubar. Stattdessen zeigten sich die Gäste aus der Hauptstadt bei schnellen Gegenstößen immer mal wieder gefährlich im Schalker Strafraum, Piateks Schussversuch aus spitzem Winkel ging aber deutlich am langen Eck vorbei (52.). Fünf Minuten später probierte es der Pole erneut mit einem Abschluss vom Strafraumrand, Matija Nastasić blockte den Schuss im Strafraum ab (57.). David Wagner reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte mit Weston McKennie und Benito Raman frische Offensivkräfte (60.).
Wirklich zwingend wurde es bei Schalke 04 dennoch nicht. Ein Abschluss von Bastian Oczipka aus halblinker Position ging deutlich rechts am Tor vorbei (66.), zudem klärte Dedryck Boyata mit einem starken Tackling vor McKennie (63.).
In der Schlussviertelstunde meldeten sich die Hausherren dann aber noch einmal eindrucksvoll zurück. Zunächst brachte Daniel Caligiuri nach Vorarbeit von Harit die Schalker mit einem Flachschuss aus sieben Metern wieder ran. Jarstein hatte zwar die Hände am Ball, konnte den Treffer aber dennoch nicht verhindern und sah nicht gut aus (76.).
Wenig später jubelten die 50 000 Zuschauer in der Veltins-Arena erneut. Erneut war Caligiuri beteiligt, der sich rechts im Strafraum gegen den eingewechselten Maximilian Mittelstädt durchsetzte und im Zentrum Harit bediente. Dessen konsequenter Abschluss aus neun Metern schlug krachend unter der Latte ein (82.).
Schalke hatte die Partie gedreht, Hertha konnte dem Doppelschlag in der Schlussphase nichts mehr entgegensetzen und so ging es nach 90 Minuten in die Verlängerung.
In der ersten Halbzeit der Verlängerung ging es vor allem in Richtung Berliner Tor, die beste Möglichkeit hatte der eingewechselte Benito Raman, der nach Flanke von Juan Miranda eine Direktabnahme über den Querbalken setzte (97.). Wenig später gab es abseits des Feldes Aufregung. Omar Mascarell holte Torunarigha an der Außenlinie rüde von den Beinen. Der Berliner warf frustriert eine Getränkekiste der Schalker Bank auf den Boden und wurde von Schiedsrichter Harm Osmers mit Gelb-Rot für diese Aktion vom Platz gestellt (101.). Nach Ansicht des Videobeweises stellte Osmers zudem Schalkes Trainer David Wagner vom Platz – eine fragwürdige Entscheidung, da Wagner Torunarigha wohl nur hatte beruhigen und ihm wieder auf die Beine helfen wollte (102.).
Im zweiten Durchgang der Verlängerung wurde die Hertha wieder aktiver und hatte nach einer Ecke die große Chance auf das 3:2. Mascarell kratzte nach einer Ecke einen verkappten Schuss des eingewechselten Javairo Dilrosun von der Linie (109.).
Die Entscheidung fiel dann nach einer Berliner Ecke. Gregoritsch klärte per Kopf am ersten Pfosten, Miranda bediente Raman und der Belgier war auf und davon. 16 Meter vor dem Tor blieb Raman cool, tunnelte auch noch Jarstein und schoss die Königsblauen ins Viertelfinale des DFB-Pokals (115.).

Die Stimmen zum Spiel:

David Wagner (Trainer Schalke 04): "Ich will ihm aufhelfen, dann wirft er die Kiste und dann lasse ich auch meine Hände von ihm. Ich bin ganz ehrlich, ich weiß überhaupt nicht, was da war. Ich habe es in der Zeitlupe gesehen, aber das war weniger als nichts."
Jürgen Klinsmann (Trainer Hertha BSC): "Wir haben 70 Minuten lang überragend gespielt, wir hätten eigentlich das dritte Tor machen müssen. Dann bekommen wir aber das erste Gegentor und dann greift der Schiedsrichter leider auch mit einigen Entscheidungen ein. Jordan (Torunarigha, Anm. d. Red.) hat uns vor der Verlängerung gesagt, dass er rassistisch beleidigt wurde."
Niklas Stark (Hertha BSC): "Jordan hat uns gesagt, dass er rassistisch beleidigt wurde. Das ist einfach abstoßend und geht auf keiner Ebene in Ordnung. Das ist einfach unmenschlich."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Die Schiedsrichter-Diskussion geht weiter

Es war die Szene des Spiels und wohl auch die, die trotz aller fußballerischer Highlights in Erinnerung bleiben wird. In der 102. Minute stellte Schiedsrichter Harm Osmers Schalkes Trainer David Wagner vom Platz. Dieser hatte zuvor Herthas Jordan Torunarigha lediglich aufhelfen, beziehungsweise beruhigen wollen. Mithilfe des Video-Assistenten entschied Osmers allerdings auf Platzverweis für den Coach. Bereits im Top-Spiel am Wochenende zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach sorgte eine Rote Karte für den Gladbacher Alassane Pléa für Diskussionen, in dieser Partie wollte der Unparteiische Tobias Stieler Meckereien des Gladbachers unterbinden. Ob sich die Emotionen in einem Fußballspiel durch Gelbe Karten oder Platzverweise allerdings steuern lassen, bleibt äußerst fragwürdig.

Die Statistik: 1

Zwar reichte es am Ende nicht für den Sieg für Hertha BSC, eine positive Nachricht konnten die Berliner am Ende des Spiels aber dennoch mit in die Hauptstadt nehmen: Ihr Rekord-Neuzugang Krzysztof Piątek erzielte seinen ersten Treffer f・ seinen neuen Verein und traf zum zwischenzeitlichen 2:0.
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