DFB-Pokal - Eintracht Frankfurt gewinnt verrücktes Derby gegen Darmstadt 98: SGE löst Viertelfinal-Ticket

Im Hessen-Derby gegen Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt erwischte die Eintracht einen Start nach Maß und ging nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite früh in Führung – natürlich durch Randal Kolo Muani. Der in absoluter Topform befindliche Franzose köpfte eine gefühlvolle Buta-Flanke sehenswerte in die lange Ecke ein – SVD-Keeper Marcel Schuhen machte dabei nicht die allerbeste Figur (6.). Die Eintracht blieb in der Anfangsphase weiter das gefährlichere Team, ließ in Person von Rafael Borré (11.) und Mario Götze (23.) aber zwei hundertprozentige Chancen liegen.

Die Frankfurter Nachlässigkeiten bestraften die Gäste kurz darauf gnadenlos: Nach einem Eintracht-Ballverlust im Mittelfeld ging es schnell nach vorne, Mathias Honsak schloss den Gegenstoß eiskalt zum 1:2-Anschlusstreffer ab (29.). Nur zwei Minuten später klingelte es erneut im Frankfurter Tor und wieder war es Honsak, der mit einem abgeklärten Abschluss in die lange Ecke das Spiel komplett drehte (31.).

Doch die Eintracht erholte sich noch vor der Pause von dem Schock und glich durch Borré aus. Nach hohem Frankfurter Ballgewinn gelangte die Kugel über Sebastian Rode und Götze auf direktem Weg zum Kolumbianer, der aus kurzer Distanz sicher einschob (44.).

Nach dem Seitenwechsel sorgte Daichi Kamada mit einem herrlichen Treffer für die neuerliche Führung der SGE. Kolo Muanis Kopfballablage nahm der Japaner am Strafraumrand volley und versenkte die Kugel unhaltbar im rechten Eck zum 3:2 (62.).

Darmstadt blieb weiterhin mit Nadelstichen gefährlich: Tietz traf den Pfosten (65.), Aktivposten Honsak verzog von der Strafraumgrenze knapp (76.). Für die Entscheidung sorgte einmal mehr der überragende Kolo Muani, der nach Götzes perfekt temperiertem Pass aus der eigenen Hälfte startete, frei Richtung Tor zog und sicher zum 4:2-Endstand in die lange Ecke einschob (90.).

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir können mit der Phase der zwei Gegentore vor der Pause nicht zufrieden sein. Bis auf einige unnötige Ballverluste haben wir das Spiel nach der Pause aber gut kontrolliert und sind verdient weiter. Wir wollen am Ende den Pokal in die Höhe stemmen."

Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. Ich schaffe es immer besser, meine Qualitäten auszuspielen, meine Mitspieler setzen mich auch immer wieder gut ein."

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): "Es war harte Arbeit heute, Darmstadt ist nicht umsonst Tabellenführer der zweiten Liga."

Torsten Lieberknecht (Trainer SV Darmstadt): "Es wäre heute machbar gewesen. Insgesamt haben wir aber die entscheidenden Fehler gemacht und einfache Tore hergeschenkt."

Mathias Honsak (SV Darmstadt): "Wir können stolz auf unsere Leistung sein und haben uns wirklich teuer verkauft. Am Ende hat sich Frankfurts Klasse durchgesetzt."

Nach dem Spiel ärgerten sich die Darmstädter vor allem über eine Szene vor dem 2:2-Ausgleich durch Borré, bei dem die Gäste im Vorfeld ein Foul von Vorlagengeber Götze an Fabian Holland erkannt hatten. Durch den unbestreitbaren Kontakt ging Holland in hohem Tempo am Fünfmeterraum zu Boden, Götze hatte Sekunden später dadurch viel Freiraum an jener Stelle und nutzte diesen für einen klasse Assist auf Borré. "Der Trainer hat uns in der Halbzeit gesagt, dass es ein klares Foul war. Ich verstehe nicht, warum sich der VAR nicht einschaltet", zeigte sich Darmstadts Doppelpacker Honsak nach dem Spiel im "Sky"-Interview ratlos. Eintracht-Kapitän Rode ordnete die Szene hingegen als "normalen Zusammenprall" ein.

Eintracht Frankfurt ist mittlerweile seit neun Pflichtspielen ungeschlagen. Unter Trainer Oliver Glaser hatte die SGE noch nie eine längere Serie von Spielen ohne Niederlage.