RB Leipzig: Marco Rose feiert Titel und mahnt - "Wir brauchen gute und kreative Entscheidungen"
Update 04/06/2023 um 18:38 GMT+2 Uhr
Der alte Pokalsieger ist auch der Neue: RB Leipzig setzte sich im DFB-Pokal-Finale in Berlin gegen Eintracht Frankfurt 2:0 durch. Für RB-Coach Marco Rose ist der große, goldene Kelch der erste Titel in Deutschland. Allzu lange kann sich der 46-Jährige aber nicht mit Feierlichkeiten aufhalten. Im Sommer, dass weiß niemand besser als Rose, steht beim Champions-League-Klub ein Umbruch statt.
Rose war rundum glücklich. "Ich bin dankbar für meinen ersten Titel in Deutschland", sagte der Trainer von RB Leipzig nach dem 2:0 Sieg im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt.
"Das ist ein besonderer Moment für uns. Wir haben den Titel verteidigt. Darauf haben wir die Saison hingearbeitet. Wir haben damit die Kirsche auf die Bundesligasaison draufgepackt. Das haben die Jungs sich verdient."
Anfang September 2022 übernahm Rose RB Leipzig, nachdem der Verein mit dem Ex-Trainer Domenico Tedesco einen Fehlstart hingelegt hatte. Zuvor trainierte Rose in Deutschland bereits Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund, konnte allerdings keinen Titel gewinnen.
Es ist etwas Besonderes für ihn, dies nun ausgerechnet mit dem Verein aus seiner Geburtsstadt hinbekommen zu haben.
Rose erwartet Fluktuation
"Ich habe eine tolle Mannschaft übernommen", stellte er klar. "Ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt, habe absolute Profis im Staff um mich herum. Ich habe hier einen gut geführten Verein, ein tolles Stadion und eine Menge Leute, die uns auswärts zum Beispiel nach München oder Manchester begleiten."
"In diesem Jahr hat viel zusammengepasst. Es geht immer nur zusammen. Das ist das Entscheidende."
Doch der Erfolg hat auch eine Kehrseite. Rose weiß, dass die Mannschaft in dieser Konstellation nie wieder zusammenspielen wird. "Wir werden ein bisschen Fluktuation im Kader haben. Wir müssen uns ein stückweit neu aufstellen. Dazu brauchen wir gute und kreative Entscheidungen", erklärte der Trainer.
Vor allem zwei Spieler dürften RB schon bald schmerzlich fehlen: Konrad Laimer und Christopher Nkunku.
Laimer bestätigt Abschied aus Leipzig
Laimer hat gegenüber dem "ZDF" bestätigt, Leipzig zu verlassen: "Ich war sechs Jahre in Leipzig. Mein Vertrag läuft jetzt aus. Ich hatte eine richtig schöne Zeit mit zwei Titeln. Ich glaube, das ist ein richtig schöner Abschluss."
Sein zukünftiger Verein dürfte laut Medienberichten der FC Bayern München sein.
Rose weiß, dass sich der österreichische Mittelfeldspieler kaum ersetzen lässt. Auf Nachfrage von Eurosport sagte er: "Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er hat Qualitäten, die man nicht oft im europäischen Fußball hat. Er hat eine unfassbare Dynamik bei Ballgewinnen und im Umschalten, dadurch schafft er Überzahlsituationen. Zudem ist er noch ein guter und witziger Typ. Er gibt der Mannschaft etwas, was viele Mannschaften nicht haben und was viele Mannschaften suchen.“
Qualität von Nkunku: "Gibt es nicht oft in Europa"
Bei Nkunku, der im Pokalfinale das 1:0 schoss und den zweiten Treffer vorbereitete, ist der Abgang noch nicht offiziell. Sein Vertrag in Leipzig läuft eigentlich noch bis Sommer 2026. Doch laut übereinstimmender Medienberichte, unter anderem vom "kicker", wird der französische Offensivspieler zum englischen Verein FC Chelsea wechseln.
Rose gab sich ahnungslos und fragte bei einer Presserunde nach dem Pokalfinale: "Ist das jetzt schon offiziell?" Doch er machte sich gar nicht erst die Mühe, den vermutlichen Abgang zu dementieren. "Seine Qualität gibt es nicht oft in Europa", sagte er über Nkunku. "Christopher ist immer für etwas Besonderes gut, auch für so ein entscheidendes Tor."
Die Vereinsführung um Max Eberl wird die Aufgabe haben, die bevorstehenden Abgänge bestmöglich zu ersetzen. Der Außenverteidiger Benjamin Henrichs ist optimistisch, dass dies gelingen wird. "Grundsätzlich glaube ich, dass RB Leipzig dies in den letzten Jahren immer sehr gut kompensieren konnte", sagte der deutsche Nationalspieler.
"Vor zwei Jahren haben wir Dayot Upamecano und Ibrahima Konate verloren. Dafür wurde dann Josko Gvardiol geholt, der mindestens das gleiche Niveau hat. Ich glaube, dass hier im Verein einfach sehr gut gearbeitet wird. Falls sich im Kader etwas verändert, habe ich immer das Vertrauen, dass guter Ersatz gefunden wird."
Zwei Neuzugänge sind bereits fix
Zwei vielversprechende Neuzugänge gab es bereits zu vermelden. Mit dem 20-jährigen Mittelstürmer Benjamin Sesko, der in der österreichischen Bundesliga 16 Tore in einer Saison erzielte, und dem 22-jährigen Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald wechseln zwei ambitionierte Jungprofis vom Schwester-Verein RB Salzburg nach Leipzig.
Gleichwohl dürften weitere Neuzugänge erforderlich sein. Rose ist sich dessen bewusst und möchte daher noch nicht über Ziele für die bevorstehende Saison sprechen. "Wenn Ende August die Transferperiode endet, können wir gerne über Saisonziele sprechen."
"Aber vorher gibt es eine Feier, einen schönen Tag in Leipzig, dann Urlaub und viel Arbeit – wahrscheinlich schon während des Urlaubs."
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