BVB: Julien Duranville wirkt "reifer, erwachsener, stabiler" - Borussia Dortmund hat endlich Freude an seinem Talent

Vor eineinhalb Jahren verpflichtete Borussia Dortmund das Ausnahmetalent Julien Duranville vom RSC Anderlecht. Nach langwierigem Verletzungspech scheint der Flügelstürmer nun die erhoffte Verstärkung zu sein - und das in einem Alter von noch immer blutjungen 18 Jahren. Beim 4:1 (3:0) in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Phönix Lübeck lässt der Belgier in Hamburg jedenfalls aufmerken.

Julien Duranville spielt seit Januar 2023 für Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Julien Duranville war ein belebendes Element. Gerade einmal drei Minuten nach seiner Einwechslung nahm er die Vorlage von Neuzugang Yan Couto auf, ließ sich von Gegenspieler Emanuel Adou nicht stoppen, stürmte zum Tor und tunnelte rotzfrech den herauseilenden Torwart Carl Leonhard.
Hatten sich die Spieler vom 1. FC Phönix Lübeck nach ihrem Treffer zum 1:3 leise Hoffnungen gemacht, waren diese mit dem Tor des 18-Jährigen zum 4:1 hinüber.
Nicht nur wegen seines Treffers erwies sich der Belgier beim 4:1 (3:0)-Sieg in der 1. Runde des DFB-Pokals als eine Bereicherung. Immer wieder gelangte er in gefährliche Räume, bekam zwar keinen weiteren Torabschluss zustande, glänzte aber dafür in anderen Spielsituationen - zum Beispiel, als er im Mittelfeld sich einen Ball erkämpfte und einen Angriff einleitete.
Kurzum: Duranville verkörperte Spielfreude pur - endlich. "Für Juju ist es einfach wichtig, dass er auf dem Platz steht", sagte Trainer Nuri Sahin auf Nachfrage von Eurosport.

Duranville: Viel Verletzungspech in Dortmund

Zur Erinnerung: Duranville war im Januar 2023 16-jährig als sogenanntes "Ausnahmetalent" vom RSC Anderlecht nach Dortmund gewechselt. Der BVB legte dafür eine üppige Ablöse von rund 8,5 Millionen Euro auf den Tisch. Doch seine Entwicklung geriet ins Stocken. In eineinhalb Jahren kam er lediglich zu drei Kurzeinsätzen in der Bundesliga. Grund dafür war vor allem Verletzungspech. Immer wieder war der Flügelspieler von schwerwiegenden Muskelverletzungen betroffen. Diese scheint er nun hinter sich gelassen zu haben.
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Julien Duranville jubelt beim 4:1 gegen Phönix Lübeck im DFB-Pokal über sein erstes Tor für Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

"Er trainiert jetzt jeden Tag mit uns", freut sich Sahin: "Wir müssen ihn nicht mehr so sehr steuern. Vorher musste man immer überlegen: Trainiert er heute mit? Trainiert er morgen mit? Dann braucht er zwei Tage Pause oder drei Tage Training. Aber jetzt ist er einfach ein vollwertiges Mitglied. Das lassen wir ihn spüren. Auch wenn er hier einen riesigen Konkurrenzkampf hat."
Sahin freue sich deswegen "extrem für den Jungen, weil er sich heute für die große Arbeit belohnt hat. Nach dieser Leidenszeit mit den ganzen Verletzungen war das auch für ihn wichtig. Wenn man sieht, wie er jetzt lacht, auch eben gerade in der Kabine, ist das schön."

Dribbelkünstler Duranville muss noch lernen

Dennoch hat der belgische U-21-Nationalspieler noch Luft nach oben. "Der Junge muss noch lernen - gleiches gilt auch für Jamie (Bynoe-Gittens, Anm. d. Red.) - wann man den Ball abspielen und wann man ins Dribbling gehen muss", sagte Sahin, bemängelte: "Da waren wieder ein, zwei Bälle, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass er noch klarer ist. Aber ich bin froh, ihn dabei zu haben, weil er einfach eine brutale Qualität hat."
Bereits im Testspiel gegen den FC Villareal zählte Duranville zu den auffälligsten Spielern, setzte sich mit seinen fußballerischen Finessen und seiner Dynamik immer wieder gegen die Gegenspieler durch und bereitete in der Nachspielzeit den Treffer von Marcel Sabitzer zum 2:2-Endstand vor.
Nun legte er im Hamburger Volksparkstadion mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer für Borussia Dortmund nach.

Kehl: Duranville wird "reifer, erwachsener, stabiler"

"Wir freuen uns über diese Entwicklung", meinte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl: "Juju war eine ganze Zeit lang verletzt, hat immer wieder Anläufe unternommen und ein schwieriges letztes Jahr erlebt. Und jetzt ist er seit Wochen fit. Er hat Spaß, er lacht, er freut sich, er kommt heute ins Spiel, hat sich das auch verdient und belohnt sich mit dem Tor."
Besonders gefallen hat Kehl, wie Duranville auf dem Weg zum Tor "seinen Körper einsetzt". Der Sportdirektor stellt fest: "Der Junge wird langsam reifer, erwachsener, stabiler. Das ist die Entwicklung, die er braucht. Er hat wahnsinnige Fähigkeiten, daher haben wir ihn vor geraumer Zeit geholt. Wir müssen nur dafür sorgen, dass er stabil bleibt."
Dann dürfte er zukünftig oft ein belebendes Element sein.
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Quelle: Perform






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