Drei Dinge, die bei FC Kopenhagen - Borussia Dortmund in der Champions League auffielen: München-Kater? Von wegen!
Borussia Dortmund gewann wenige Tage nach der knappen 1:2-Bundesliga-Niederlage in München 4:2 (1:1) beim FC Kopenhagen. Im legendären Parken untermauerten die Schwarz-Gelben ihre aktuell wohl größte Stärke: Effizienz. Jobe Bellingham, jüngst Pechvogel in der Allianz Arena, nutzte seine Startelf-Chance und beim Gegner wusste ein ehemaliges BVB-Wunderkind zu überzeugen. Drei Dinge, die auffielen.
Kovac zufrieden: "Wichtiger Sieg nach der Niederlage in München"
Quelle: Perform
Auf Topspiel-Frust folgte Königsklassen-Lust: Borussia Dortmund hat drei Tage nach der 1:2-Niederlage beim FC Bayern in der Champions League zurück in die Erfolgsspur gefunden.
Durch das lange umkämpfte 4:2 (1:1) beim dänischen Meister FC Kopenhagen untermauerten die Dortmunder mit dem dritten Sieg im dritten Spiel ihre Ambitionen auf eine direkte Achtelfinal-Qualifikation, sprangen zwischenzeitlich auf Rang vier.
Doppelpacker Felix Nmecha (20./76.), Ramy Bensebaini (61., Foulelfmeter) und Neuzugang Fábio Silva (87.) erzielten die Treffer der Gäste, bei denen sich München-Pechvogel Jobe Bellingham eindrucksvoll rehabilitierte, gegen die weiter sieglosen Dänen.
Waldemar Anton unterlief ein Eigentor (33.), an dem der auffällige Ex-Dortmunder Moukoko großen Anteil hatte.
Drei Dinge, die bei FC Kopenhagen - Borussia Dortmund auffielen.
1.) München-Kater? Von wegen!
14 Bundesliga-Spiele hatte Borussia Dortmund saisonübergreifend unter Niko Kovac nicht verloren, am vergangenen Samstag setzte es beim unliebsamen Süd-Rivalen an der Isar dann doch mal wieder eine Niederlage.
Doch von großer Kater-Stimmung war drei Tage nach dem Rückschlag nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Dortmund übernahm bei ersatzgeschwächten Kopenhagenern sofort die Initiative, kontrollierte Ball und Gegner über weite Strecken nach Belieben.
Selbst der altbekannte BVB-Schlendrian, dem nach Nmechas Traumtreffer bis zur Halbzeitpause Tür und Tor geöffnet wurde, musste sich nach Kovacs Halbzeitansprache kleinlaut verdünnisieren. Ohne die ganz großen spielerischen Glanzpunkte zu setzen, konnten sich die Westfalen - wie so häufig zuletzt - auf ihre gnadenlose Effizienz verlassen.
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FC Kopenhagen - Borussia Dortmund
Fotocredit: Getty Images
Vier der fünf Schüsse aufs Tor fanden den Weg ins Netz, kein einziger Hochkaräter wurde liegengelassen.
"Wir mussten uns den Gegner zurechtlegen. In der ersten Halbzeit war alles zu langsam, wir haben viel zu oft nach hinten gespielt", sagte Coach Kovac im Nachgang am "DAZN"-Mikrofon. Er ergänzte: "In der zweiten Halbzeit war es umgekehrt, die Jungs haben das Geforderte gut umgesetzt und wir haben am Ende verdient gewonnen."
Dass Dortmund während einer Plänkel-Phase von einem Elfmeter profitierte, kam dem Kroaten gerade recht: "Da brauchst mal so einen Dosenöffner, damit du die zweite Luft bekommst. Danach hat man gesehen, dass wir individuell gute Spieler haben, die aus wenig viel machen."
2.) Bellingham rehabilitiert sich
Jobe Bellingham dürfte am Wochenende nach seinem unglücklichen Klärungsversuch zum zwischenzeitlichen 0:2 ganz besonders an der Niederlage in München zu knabbern gehabt haben.
Er, der ohnehin jüngst - auch dank der Kabinen-Eskapaden von Vater Mark - einen schweren Stand hatte, er, der alleine qua Stammbaum immer wieder Vergleiche mit seinem älteren Ausnahmekönner-Bruder Jude über sich ergehen lassen muss.
Entsprechend überraschend war es, dass Kovac dem vermeintlich verunsicherten Engländer von Beginn an die Chance auf Wiedergutmachung gab. Noch bemerkenswerter war, dass Bellingham besagte Chance in eindrucksvoller und routinierter Manier wahrnahm.
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Jobe Bellingham wusste in Kopenhagen zu überzeugen
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Von Minute eins an überzeugte Bellingham defensiv mit körperlicher Präsenz, im Spiel nach vorne schaltete sich der 20-Jährige ebenfalls regelmäßig gewinnbringend ein. Zwei Torvorlagen steuerte Bellingham bei, ein eigener Treffer wurde nur durch eine ansprechende Parade von Kopenhagen-Keeper Dominik Kotarski vereitelt (73.).
Im Anschluss war es Kovac, der selten als Lobhudler für Einzelspieler in Erscheinung tritt, ein Anliegen, Bellingham bei "DAZN" extra zu würdigen: "Ich muss auch Jobe heute hervorheben, er hat ein sehr gutes Spiel gemacht."
3.) Moukoko zeigt's der alten Liebe
Er war einst das Wunderkind, das Jahrhundertalent. Die Superlative, die auf den damals 16 Jahre alten Jugendspieler Moukoko angewendet wurden, waren mannigfaltig.
Doch bei den Profis stieß er schnell, der in seinem Leben allen immer mehrere Schritte voraus war, an seine Grenzen. Ohne Perspektive in Dortmund zog es das BVB-Eigengewächs 2024 nach acht Jahren weg von seiner alten Liebe. Über Nizza, wo ihm ebenfalls nicht viel gelang, landete er in diesem Sommer in Kopenhagen.
Nach gutem Saisonstart hieß die Realität in den vergangenen Wochen wieder einmal: Bankplatz. Ausgerechnet gegen den Ex-Klub durfte der mittlerweile 20-Jährige mal wieder von Beginn an ran.
Moukoko zahlte das Vertrauen von Trainer Jacob Neestrup zurück. 44 Ballaktionen zählten die Statistiker nach 90 Minuten, mit drei Torschüssen verbuchte er die meisten Abschlüsse aller Spieler auf dem Platz.
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Youssoufa Moukoko (l.) hätte gegen seinen Ex-Klub gerne einen Elfmeter bekommen
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Sein erster Schuss führte über Umwege zum 1:1, außerdem hätte Dortmund sich nicht beschweren können, wenn Moukoko einen Elfmeter zugesprochen bekommen hätte, nachdem er von Bensebaini zu Fall gebracht worden war (68.).
"Das war ein Elfmeter, er berührt nicht den Ball, sondern nur mich. Dafür haben wir ja den Videobeweis. Aber so ist der Fußball, ich muss das akzeptieren", klagte Moukoko nach der Begegnung bei "DAZN".
Mit seiner eigenen Leistung war er dennoch berechtigterweise zufrieden: "Ich glaube, ich habe es ganz gut hinbekommen. Es kann noch besser werden, aber ich kann auf der Leistung von heute aufbauen", so Moukoko: "Die letzten Wochen waren nicht so einfach, jetzt muss ich die Leistung wieder abrufen."
Es wäre ihm zu wünschen.
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Kovac lobt Bensebainis Entwicklung: "Er hat es begriffen"
Quelle: Perform
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