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Pokl-Derby zwischen Bayer Leverkusen und 1. FC Köln wird zur Achterbahnfahrt - Werkself rettet sich ins Halbfinale
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Update 06/02/2025 um 00:11 GMT+1 Uhr
Den K.o. verhindert - und dem Traum einen Schritt näher: Bayer Leverkusen hat den 1. FC Köln in einem mitreißenden Pokalkrimi niedergerungen und sich mit Comeback-Qualitäten ins Halbfinale gekämpft. Im Derby mit dem leidenschaftlichen Zweitliga-Tabellenführer setzte sich der Titelverteidiger im Viertelfinale des DFB-Pokals nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (0:1, 2:2) nach Verlängerung durch.
Bayer Leverkusen steht nach einem Krimi gegen den 1. FC Köln im Pokal-Halbfinale
Fotocredit: Imago
Xabi Alonso fiel nach dem Pokalfight erleichtert seinen Co-Trainern in die Arme, die Gäste aus Köln sanken enttäuscht und geschlagen auf den Rasen: Bayer Leverkusen hat nur mit viel Glück und Doppelpacker Patrick Schick den K.o. im DFB-Pokal verhindert.
In einem mitreißenden Pokalkrimi setzte sich der Titelverteidiger nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (0:1, 2:2) nach Verlängerung - und war nach dem Schlusspfiff nur noch erleichtert. Damit darf die Werkself weiter von drei Titeln in dieser Saison träumen.
Damion Downs (45.+10) und Linton Maina (54.) sorgten zunächst für die ersten Gegentore der Leverkusener im bisherigen Wettbewerb - und ließen die FC-Anhänger lange auf das erste Halbfinale seit 23 Jahren hoffen.
Das Alonso-Team behielt aber die Ruhe und nutzte die drückende Überlegenheit spät: Schick (61./90.+6) rettete die Leverkusener in die Verlängerung, dort traf der eingewechselte Victor Boniface (98.) zum Sieg.
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Patrik Schick köpft Bayer Leverkusen im Pokal-Viertelfinale in die Verlängerung
Fotocredit: Getty Images
Köln hadert mit langer Nachspielzeit
"Acht Minuten Nachspielzeit, das ist viel in so einem Spiel, finde ich. Das hat uns die nächste Runde gekostet", sagte FC-Abwehrspieler Dominique Heintz in der ARD. Der eingewechselte Neuzugang Imad Rondic traf bei seinem Debüt noch zum vermeintlichen 3:3 (111.) für den FC, stand aber knapp im Abseits.
Nicht nur "fußballerische", auch "emotionale Kontrolle" hatte Alonso angesichts der "heißen Stimmung" gefordert. Auch Bayer-Kapitän Lukas Hradecky warnte, weil die Kölner, die zwei der vergangenen drei Duelle in der BayArena für sich entscheiden konnten, "nichts zu verlieren" hätten.
Ein besonderes Spiel war es auch für Florian Wirtz, in Pulheim geboren, in der Jugend des FC ausgebildet und 2020 unter großem Getöse nach Leverkusen gewechselt. Um eine Überraschung zu schaffen, müsse Köln den "deutschen Messi" unbedingt "bändigen", forderte FC-Coach Gerhard Struber.
Downs nutzt den Konter
Dies gelang den Gästen zunächst, nachdem die Partie aufgrund des Pyrorauchs aus dem Kölner Block in der Anfangsphase für fast zehn Minuten unterbrochen war. Der FC war es auch, der durch Downs (15.) erstmals Gefahr ausstrahlte. Bayer übernahm in einem Spiel mit intensiven Zweikämpfen erwartungsgemäß die Kontrolle, tat sich aber schwer.
Die Leverkusener, die in der Runde zuvor in München gewonnen hatten (1:0), benötigten einen Freistoß von Alejandro Grimaldo (30.), um zum ersten Abschluss zu kommen. Nur kurz nach seinem Lattentreffer hatte der Spanier erneut die Führung auf dem Fuß, der Ball rutschte knapp vorbei (34.).
Aus dem Plus an Ballbesitz sprang für Bayer ansonsten wenig Torgefahr heraus. Die Kölner hielten in ihrem ersten Pokal-Viertelfinale seit 15 Jahren leidenschaftlich dagegen, agierten offensiv jedoch zu ungenau - bis Downs einen der wenigen Konter nutzte und für Ekstase im Kölner Block sorgte.
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Florian Wirtz verzweifelt im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Köln
Fotocredit: Getty Images
Leverkusen mit Wut im Bauch
Mit Wut im Bauch und einer Doppelchance eröffnete Leverkusen den zweiten Durchgang: Jeremie Frimpong scheiterte an FC-Torhüter Marvin Schwäbe, Wirtz verpasste knapp im Nachsetzen (51.). Bayer wurde für die Nachlässigkeiten bestraft, als Maina den nächsten Konter eiskalt zum 2:0 für Köln nutzte.
Bayer schüttelte sich nur kurz, die Antwort folgte prompt. Auf Vorarbeit von Wirtz verkürzte Schick aus kurzer Distanz - und läutete damit eine stürmische Schlussoffensive der Leverkusener ein. Erst tief in der Nachspielzeit glich Schick per Kopf aus. Köln hatte in der Verlängerung nicht mehr viel zu bieten. Boniface, der vor einer Woche schon fast nach Saudi-Arabien gewechselt war, sorgte für den dritten Streich.
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(SID)