EM 2016: Elfmeter-Held Jonas Hector: "Wir lagen uns alle in den Armen"
VonDirk Adam
Publiziert 03/07/2016 um 10:48 GMT+2 Uhr
Ein Tor vorbereitet und den entscheidenden Schuss im Elfmeterschießen verwandelt. Jonas Hector war der Held des Abends im Viertelfinale gegen Italien. Im Interview spricht der Defensivmann über sein Tor ins Glück, das Funktionieren der Dreierkette und das kommende Halbfinale am Donnerstag. Zwar ruhte Hector wie immer in sich selbst, ein bisschen stolz war er dennoch auf seinen goldenen Elfmeter.
Aus Bordeaux berichtet Dirk Adam
Was haben Sie gefühlt, als Sie den entscheidenden Elfmeter verwandelt haben?
Jonas Hector: Das ist schwer, in Worte zu fassen. Aber ich bin überglücklich, dass er doch reingegangen ist. Es waren nicht mehr viele Leute da. Irgendwann muss man dann, und dann hab ich mein Herz in die Hand genommen. Wir sind zum Glück eine Runde weiter. Es war sehr anstrengend. Natürlich war etwas Glück dabei.
Haben Sie damit gerechnet, dass Sie überhaupt noch drankommen?
Hector: Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich noch schießen muss. Aber man kann sich das nicht unbedingt aussuchen. Dann muss man einfach antreten.
Wann haben Sie Ihren letzten Elfmeter geschossen?
Hector: Das ist schon ewig her.
Wurden die Schützen vom Trainerteam bestimmt?
Hector: Die ersten Fünf standen auf dem Zettel. Danach haben wir untereinander kommuniziert, wer dann der Nächste ist. Dann macht man sich so seine Gedanken, wo man hinschießen möchte. Das hat mich in der Zeit bis zum meinem Schuss begleitet.
Könnte dieser Sieg ein Schlüsselmoment für den weiteren Turnierverlauf gewesen sein?
Hector: Ja, das kann schon sein. Wir haben am Donnerstag das nächste Spiel. Die Pause ist nicht ganz so groß, aber so ein gewonnenes Elfmeterschießen kann in so einem Turnier noch einmal einen Schub geben.
War das bislang der größte Moment in Ihrer Karriere?
Hector: Ich denke schon. Auf so einer Bühne den entscheidenden Elfmeter zu schießen, das hatte ich bisher noch nicht. Von daher ist es schon ein Moment, der in Erinnerung bleibt. Natürlich macht mich das stolz. Aber man sollte die anderen Spieler nicht vergessen - wie auch Manuel Neuer.
Was war in der Kabine los? Wurde gefeiert?
Hector: Wir waren alle erleichtert, dass wir nach einem solchen Spiel eine Runde weitergekommen sind. Die anderen haben mir alle gratuliert. Wir lagen uns alle in den Armen.
Wie hat die Dreierkette gegen Italien funktioniert?
Hector: Ich denke, das hat ganz gut gepasst. Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um ins Offensivspiel zu finden. Aber defensiv haben wir gut gestanden und wenig zugelassen. Deshalb können wir mit dieser Leistung zufrieden sein.
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