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EM 2016 in Frankreich: Darum saßen Paul Pogba und Antoine Griezmann auf der Bank

Tobias Laure

Publiziert 16/06/2016 um 11:34 GMT+2 Uhr

Das zweite Spiel bei der EM 2016 in Frankreich, Bundestrainer Joachim Löw lässt Thomas Müller und Toni Kroos auf der Bank und bringt stattdessen zwei 20-Jährige. Undenkbar! Nicht so bei Gastgeber Frankreich, wo Coach Didier Deschamps mit einer ähnlich gewagten Maßnahme die Fußball-Nation überrumpelte. Nun hat der 47-Jährige erklärt, warum er Paul Pogba und Antoine Griezmann zunächst draußen ließ.

Pogba (li.) und Griezmann (re.)

Fotocredit: AFP

Paul Pogba war eigentlich fest eingeplant als Superstar dieser EM, zumindest sahen das viele französische Fans so. Teamkollege Antoine Griezmann bekam ebenfalls eine klare Rolle, seine Tore sollen die Équipe tricolore auf Kurs halten.
Kein Wunder also, dass sich ungläubiges Staunen breitmachte, als Nationaltrainer Deschamps die beiden Hauptdarsteller vor dem zweiten Spiel gegen Albanien auf die Bank setzte. Stattdessen beorderte er die beiden 20-jährigen Anthony Martial und Kingsley Coman in die Startelf.

Korrektur für eine bessere Balance

Nach der Partie löste Deschamps das Rätsel auf. "Es war eine Wahl in Bezug auf einen massiv stehenden Gegner. Ich wollte daher mehr Geschwindigkeit und Schlagkraft auf die Außenpositionen bringen", erklärte der 47-Jährige. Er habe sich dann "zur Halbzeit korrigiert, um eine bessere Balance" zu finden.
Das Experiment war nämlich schief gegangen, Frankreich hatte seine liebe Müh' und Not mit Albanien. Und so durften dann doch noch Pogba (ab 45.) und Griezmann (ab 68.) die Bühne in Marseille bespielen. Mit Erfolg, denn Griezmann brach mit seinem Tor in der 90. Minute den Bann. Der Atlético-Stürmer dürfte seinem Trainer damit eine Menge Ärger erspart haben. Wäre der Erfolg gegen durchaus gefährliche Albaner ausgeblieben, Deschamps hätte sich auf einen Spießrutenlauf einstellen können.
Doch auch so blieb noch eine Frage offen. Wurde der Bankplatz für Griezmann noch als sinnvolle Erholungspause verbucht, witterten die Medien im Fall von Pogba einen Disziplinarmaßnahme. Der Superstar von Juventus, so berichtete die französische Sportzeitung "L’Équipe", sei zu spät und in Badelatschen zum Team-Frühstück erschienen.
Ein No-Go für den ordnungsliebenden Deschamps, der im Hinblick auf Pogbas Platz auf der Ersatzbank aber wissen ließ. "Es war mehr eine taktische Entscheidung. Aber Paul wäre nicht ins Spiel gekommen, wenn er nicht verstanden hätte, was ich ihm erklärt hatte. Ich weiß, dass Paul und Antoine nicht glücklich waren, aber wir haben drei Spiele in neun Tagen", sagte Deschamps.

"Wenn es etwas gibt, das mich nicht zufrieden stellt..."

Grundsätzlich nehme er immer dann Änderungen vor, "wenn es etwas gibt, das mich nicht zufrieden stellt". Schließlich habe er genug "Spieler auf der Bank, die der Mannschaft einen Schub geben können".
Deschamps hat bewiesen, dass er nicht nach Namen aufstellt und so könnte es auch beim Gruppenfinale gegen die Schweiz (Sonntag ab 21:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) die eine oder andere Überraschung geben.
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