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EM 2016: Startet Joachim Löw mit dieser DFB-Elf ins EM-Turnier?

Dirk Adam

Update 05/06/2016 um 11:45 GMT+2 Uhr

Hat Joachim Löw gegen Ungarn bereits seine Startelf für die EM präsentiert? Wahrscheinlich schon, wenn alle Spieler bis zum Auftakt in Frankreich fit bleiben. Im Gegensatz zur Niederlage gegen die Slowakei vertraute der Bundestrainer gegen Ungarn seiner A-Mannschaft. Mit Mario Götze im Sturm und Rückkehrer Bastian Schweinsteiger. Die jungen Wilden mussten dieses Mal fast alle draußen bleiben.

Thomas Müller nach seinem Treffer zum 2:0 gegen Ungarn

Fotocredit: Imago

Aus Gelsenkirchen berichtet Dirk Adam (Twitter: dirk_adam)
Im Vorbeigehen streifte sich Leroy Sané durch seine wilde Mähne und verschwand aus dem Stadion. Ohne die Journalisten eines Blickes zu würdigen, die nach dem Spiel in der Mixed-Zone warteten. War's der Frust, dass er nicht länger gespielt hat, oder wollte Sané einfach nach Hause, um sich bis zum EM-Start zu erholen?
Zwei Tage haben die deutschen Spieler Zeit, um im Kreise ihrer Familien noch einmal Kraft zu tanken. Am Dienstag reisen alle 23 Spieler nach Frankreich - nach Evian ins DFB-Camp am Genfer See. Bereits in einer Woche steht das erste Gruppenspiel gegen die Ukraine auf dem Programm. Am 12. Juni in Lille.
Bis zu diesem Zeitpunkt muss Bundestrainer Joachim Löw seine Startelf gefunden haben. Ein Großteil stand beim 2:0 (1:0) gegen Ungarn auf dem Platz - bei der gelungenen Generalprobe für die Europameisterschaft. Ein Eigentor von Adam Lang (39.) sowie ein Treffer von Thomas Müller (63.) reichten zum Sieg.

Löw scheint Abwehr-Problematik zu lösen

Löw erklärte nach dem Spiel:
Es war wichtig, zu null zu spielen. Der Sieg gibt Stabilität und ein gutes Gefühl für die nächste Woche.
Mit Blick auf die EM scheint Löw vor allem die Abwehr-Problematik zu lösen. Nach dreimonatiger Verletzungspause absolvierte Benedikt Höwedes sein erstes Spiel über 90 Minuten. Auf der Position des Rechtsverteidigers, nachdem er für 26 Minuten gegen die Slowakei als Innenverteidiger eingewechselt wurde.
Zwar unspektakulär, aber mit der nötigen Ruhe, die Joshua Kimmich bei seinem Nationalmannschafts-Debüt gegen die Slowakei (1:3) nicht ausstrahlte. Deshalb ließ Löw den Youngster auf der Bank, ebenso wie die Nachwuchshoffnung Julian Weigl - beide spielten keine Minute gegen Ungarn.
Höwedes, der bei der WM 2014 in Brasilien als Linksverteidiger überzeugte, meinte:
Ich habe die Position als Rechtsverteidiger nicht zum ersten Mal gespielt. Ich weiß auch, dass ich es noch besser spielen kann. Aber nach meiner Verletzung war es gut, wieder 90 Minuten auf dem Platz zu stehen. Ich sehe das sehr positiv.
Klingt nach einer Viererkette zum EM-Auftakt gegen die Ukraine. Damit hat sich Löw vorerst gegen die Dreierkette entschieden, die gegen die Slowakei immer wieder wackelte. Mit Jonas Hector und Höwedes auf den Außenpositionen - sowie Jerome Boateng und Antonio Rüdiger in der Mitte - wirkte die Abwehr stabiler.

Schweinsteiger: "Konnte mehr machen als vor der WM"

Zum ersten Mal seit dem 7:0 gegen Gibraltar am 13. Juni 2015 spielte der Weltmeister wieder zu Null. Vor allem das Zusammenspiel von Boateng (80 Prozent gewonnene Zweikämpfe) und Rüdiger (63 Prozent) in der Innenverteidigung passte. So lange Mats Hummels nicht spielen kann, ist Rüdiger ein würdiger Ersatz.
Der Ex-Stuttgarter sagte gegenüber Eurosport.de:
Ich habe nie an mir gezweifelt. Selbst durch Kritik habe ich mich nie unterkriegen lassen. Jetzt haben wir gegen Ungarn ein gutes Spiel gezeigt, darauf können wir bei der EM aufbauen.
Die Abwehr steht für Frankreich - mit Manuel Neuer im Tor. Der Bayern-Keeper glänzte mit einer tollen Parade gegen Adam Szalai auf der Linie. Im Spiel nach vorne war der Libero 2.0 gegen Ungarn nicht gefordert. Davor im Mittelfeld sind Toni Kroos und Sami Khedira gesetzt - solange Bastian Schweinsteiger nicht 100 Prozent fit ist.
Der WM-Held feierte in Gelsenkirchen sein Comeback im DFB-Team. Löw wechselte ihn in der 68. Minute ein. Zum EM-Auftakt gegen die Ukraine wird es nicht über 90 Minuten reichen, aber der Mittelfeld-Boss scheint rechtzeitig zur Europameisterschaft wieder in Tritt zu kommen.
ManUnited-Profi Schweinsteiger erklärte:
25 bis 30 Minuten geht es schon ganz gut. Aber 90 Minuten im ersten Spiel, das geht eher nicht. Aber ich konnte vor der EM mehr machen als vor zwei Jahren vor der WM.
Im offensiven Mittelfeld sind Mesut Özil, Thomas Müller und Julian Draxler gesetzt. Der Ex-Schalker überzeugte in den vergangenen beiden Testspielen. Für André Schürrle und Lukas Podolski wird es schwer, den 22-Jährigen aus der Startelf zu verdrängen. Ebenso wie auf der anderen Seite für Sané im Duell mit Müller.

Götze oder Gomez?

Obwohl der Bayern-Profi lange blass blieb, schlug Müller im entscheidenden Moment zu und staubte zum 2:0 ab. In der Sturmspitze wird Götze den Vorzug vor Gomez erhalten, den Löw wie Sané eher als Joker einplant - je nach Spielverlauf und Gegner. Die Plätze sind vergeben, wenn sich kein Spieler mehr verletzt.
Das weiß auch Sané, der im Eiltempo wortlos aus der Arena verschwand.
So könnte Deutschland gegen die Ukraine spielen:
Neuer - Höwedes, Boateng, Rüdiger, Hector - Kroos, Khedira - Müller, Özil, Draxler - Götze
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