Hallo und herzlich willkommen zum abschließenden Spieltag der Gruppe F bei dieser Europameisterschaft. Es geht um alles oder nichts: Jede der vier Nationen kann sich noch für das Achtelfinale qualifizieren. Entsprechend hoch ist die Spannung vor dem Duell zwischen Island und Österreich. Anpfiff ist um 18:00 Uhr. Daniel Brickwedde begleitet das Spiel für Sie im Live-Ticker.

"Island hat hohen Teamgeist, arbeitet diszipliniert in der Gruppe und sie haben ein paar Spieler, die Spiele im Alleingang entscheiden können", lobte auch Koller den Gegner. Der kleine Inselstaat überzeugte dabei auch spielerisch: Statt sich nur hinten reinzustellen, besteht das Spiel der Isländer auch aus hohen Pressing und guten Angriffskombinationen. Und mit den wichtigen Komponenten Kampf und Einsatz.

Zwar geht es bei Island auch um den Einzug ins Achtelfinale, aber anders als bei den Österreichern war das im Vorfeld nicht unbedingt erwartet worden. Allerdings kann auch die historische Chance zum Druck werden. Mit zwei Punkten rangiert das Team von Lars Lagerbäck in der Tabelle noch vor Österreich und selbst ein Unentschieden würde schon zum Weiterkommen reichen. Gegen Portugal und Ungarn setzte es jeweils ein 1:1-Unentschieden.

Österreich ließ bislang fast alles von seinen beeindruckenden Auftritten in der Qualifikation bei der EM vermissen. Die Leistungsträger wie Marco Arnautovic oder David Alaba scheinen zur Unzeit im Formloch zu sein. Allerdings musste Alaba gegen Portugal auch ungewohnt offensiv im Mittelfeld agieren. Eine Rolle, in der er sich nicht einfinden konnte. Koller wechselte ihn frühzeitig wieder aus – zu seinem Unverständnis.

Nach der Auftaktniederlage gegen Ungarn (0:2) erkämpfte sich die Mannschaft immerhin ein 0:0 gegen Portugal – ein ganz wichtiger Punkt. Für das Spiel gegen Island zählt aber trotzdem nur ein Sieg, ansonsten geht es postwendet nach der Gruppenphase wieder nach Hause. "Wir müssen das Herz in die Hand nehmen und durchgehen! Wir müssen zeigen, was wir draufhaben“, zeigt sich aber auch Marko Arnautovic kämpferisch. Der Wille ist da, aber auch die nötige Klasse?

In Österreich hatte sie im Vorfeld ein wenig die Bodenhaftung verloren. Eine überragende Qualifikation zur Europameisterschaft und schon schwebte das Wort "Geheimfavorit" leise durch die Alpenrepublik. Der Kader verfügt ohne Zweifel über großes Potenzial, eine EM ist aber eben auch ein ganz anderes Kaliber. Statt groß aufzuspielen droht nun bereits das vorzeitige Aus. Es wäre eine herbe Enttäuschung. "Das ist eben ein Turnier, das Niveau ist hoch, aber wir haben es noch in der eigenen Hand“, gibt sich Trainer Marcel Koller jedoch zuversichtlich.