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EM: Einzelkritik und Noten zu Deutschland - Portugal - Go, Gosens, go!

Andreas Lehner

Update 19/06/2021 um 22:59 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Frankreich rehabilitiert. Im Spiel gegen Portugal geriet die DFB-Elf zunächst in Rückstand, konnte danach das Spiel aber zu den eigenen Gunsten drehen (4:2). In der Offensive lief es weitaus besser als beim Auftakt, aber es gab eben auch mehr Gegentore als im Duell mit dem Weltmeister. Die Noten der deutschen Elf.

Robin Gosens bei der EM 2021

Fotocredit: Getty Images

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihren ersten Sieg bei der EM 2021 eingefahren. Gegen Portugal siegte das Team von Bundestrainer Joachim Löw mit 4:2 (2:1).
Robin Gosens lieferte dabei das Länderspiel seines Lebens ab und wurde als "Man of the Match" ausgezeichnet.
Joshua Kimmich will eigentlich im Zentrum spielen, zeigte aber gegen Portugal, dass er auch auf Außen als Spielmacher agieren kann. Manuel Neuer holte nur die Bälle aus dem Netz, Kai Havertz war dagegen immer da, wo es brennt.
Zwei Eigentore von Ruben Dias (35.) und Raphael Guerreiro (39.) brachten die Wende nach der portugiesischen Führung durch Cristiano Ronaldo (15.). Robin Gosens (51.) und Kai Havertz (60.) legten nach, Diogo Jota (67.) brachte den Titelverteidiger noch einmal heran - doch am Ende jubelte in München die deutsche Elf.

Einzelkritik zu Deutschland - Portugal:

Manuel Neuer: Bei einer seiner ersten Amtshandlungen musste er den Ball aus dem Netz holen. Bei seiner zweiten Amsthandlung musste er den Ball wieder aus dem Netz holen. Ansonsten von den Portugiesen nicht geprüft, hatte beim Pfostenknaller von Renato Sanches auch Glück. Mit dem Fuß gewohnt stark.
  • Note 3
Joshua Kimmich: Nix war’s mit der Versetzung ins Zentrum, Kimmich musste wieder auf die rechte Außenbahn. Und mit solchen Auftritten wird sich daran auch nichts ändern. Interpretierte seine Rolle deutlich offensiver als noch gegen Frankreich und kam auch immer wieder zu Flanken. Eine davon fand Gosens, dessen Direktabnahme Ruben Dias ins eigene Tor bugsierte. Beim 2:1 dann gut in den Strafraum eingerückt, so dass er zur richtigen Zeit am richtigen Platz war. Sein scharfes Zuspiel in die Mitte drückte Guerreiro ins Netz. Kam auch vor dem dritten Treffer von außen nach innen und spielte am Sechzehner Doppelpass mit Müller. Butterweiche Flanke beim 4:1 auf Gosens.
  • Note: 1,5
Matthias Ginter: Wollte sich in der Vorbereitung auf das Spiel keine Best-of-Videos von CR7 anschauen. Bekam dann aber auf dem Platz eine Live-Vorführung: Zirkusnummer, Tor, Assist und Freistoß übers Tor. Zum direkten Duell kam es aber so gut wie nie, weil Ronaldo eher im Zentrum oder auf rechts auftauchte. Ginter agierte wie schon gegen Frankreich sehr souverän, vor allem anfangs auch offensiv aktiv.
  • Note: 2,5
Mats Hummels (bis 63.): Zeigte sich von seinem Eigentor gegen Frankreich unbeeindruckt und spielte seine Rolle als Mittelmann der Dreierkette souverän. Aufmerksam im Zweikampf, vorausschauend im Stellungsspiel und klar im Spielaufbau – inklusive Außenristpass, logisch.
  • Note: 2,5
Antonio Rüdiger: Hatte lange Zeit seine auffälligste Szene, als er bei einer Zirkusnummer von Ronaldo als Statist ausgewählt wurde. Leitete dann mit seinem Steilpass auf Gosens das 2:1 ein. Ansonsten solide im Spielaufbau, lieferte den Ball meistens beim Nächsten ab.
  • Note: 3
Robin Gosens (bis 63.): Explodierte nach fünf Minuten, als er das vermeintliche 1:0 für Deutschland per eingeflogenem Seitfallzieher erzielte. Hielt das Energielevel auf links sehr hoch und bot sich immer wieder mit Läufen in die Tiefe an. Bereitete das erste sowie dritte Tor vor und war auch an der Entstehung des 2:1 beteiligt. Krönte seine Leistung mit zweiten Länderspieltor per Kopfball.
  • Note: 1
Toni Kroos (bis 73.): Überholte mit seinem Einsatz gegen Portugal Franz Beckenbauer in der Rangliste der meisten Länderspiele, Kroos steht jetzt bei 104. Verströmte wenig kaiserlichen Glanz in dieser Partie, sondern konzentrierte sich auf die einfachen Dinge. Wich noch mehr als gewohnt auf links aus und überließ oft Gündogan das Zentrum. Immer wieder um Defensivaktionen bemüht.
  • Note: 3
Ilkay Gündogan (bis 73.): Die Portugiesen ließen im viel mehr Platz als die Franzosen. Traute sich auch mehr zu als noch im Auftaktspiel, schob höher und spielte auch mehr vertikal. Nach Idealbesetzung wirkt die Abstimmung mit Kroos aber weiter nicht. Von seiner Torgefahr, die er bei Manchester City ausstrahlte, ist kaum etwas zu sehen.
  • Note: 3
Thomas Müller: Auch er ließ den Kaiser hinter sich, auch für ihn war es Länderspiel Nummer 104. Während Ronaldo seine Deutschland-Phobie überwand und zum ersten Mal gegen die DFB-Elf traf, kämpft Müller weiter gegen seinen EM-Fluch. Der Bayer wartet immer noch auf sein erstes Tor bei einer EURO. Auch wenn er nicht auf der Anzeigetafel auftaucht, war er in der Entstehung der ersten drei Tore mit dem vorvorletzten Pass beteiligt.
  • Note: 1,5
Kai Havertz (bis 73.): Seine Körpersprache sorgt immer mal wieder für Diskussionen. Legte sich zu Beginn gleich mal mit Pepe an, so dass man ihm mangelnde Furcht schon mal nicht unterstellen konnte. In der Rückwärtsbewegung vor dem 0:1 als Absicherung bei eigener Ecke aber dann ohne jegliche Körperspannung und Auftrag unterwegs. Dann zwischenzeitlich als Torschütze des 1:1 geführt, war aber ein Eigentor. Auch am 2:1 beteiligt. Das 3:1 machte er dann wirklich selbst. Bei allen drei Toraktionen mit guten Laufwegen Richtung Tor.
  • Note: 1,5
Serge Gnabry (bis 87.): "Wir haben halt keinen Ochsen vorne drin, dem wir einfach die Bälle hinhauen können", sagte Oliver Bierhoff im Vorfeld der Partie der SZ. Auch in dieser Partie fremdelte Gnabry sichtlich mit der Rolle des Mittelstürmers. Hatte seine besten Szenen, wenn er auf den Flügel auswich oder wenn er sich fallen ließ und mit Tempo auf die letzte Reihe zulaufen konnte.
  • Note: 3
Marcel Halstenberg (ab 63.für Gosens): Hatte keinen guten Einstand, weil er vor dem 2:4 nicht durchlief und Ronaldo so unbedrängt auf Jota quer legen konnte. Wirkte insgesamt nicht ganz auf der Höhe.
  • Note: 4,5
Emre Can (ab 63.für Hummels): Übernahm für zehn Minuten die zentrale Position von Hummels, rückte dann mit der Einwechslung von Süle ins Mittelfeld.
  • Note: 3
Leon Goretzka (ab 73. für Havertz): Bekam nach seiner Verletzung die ersten Minuten bei diesem Turnier. Hatte die Entscheidung auf dem Fuß, sein Schuss streifte die Latte.
  • Note: 3,5
Niklas Süle (ab 73. für Gündogan): Durfte auch noch 20 Minuten Turnierluft schnuppern. Als Mittelmann in der Dreierkette ohne Fehler.
  • Note: 3,5
Leroy Sané (ab 87. für Gnabry): Durfte dabei helfen, den Sieg über die Zeit zu bringen.
  • Keine Note
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