Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

EM: Spanien muss nach Remis gegen Polen ums Achtelfinale bangen - Morata und Lewandowski treffen

Thomas Schurl

Update 20/06/2021 um 00:07 GMT+2 Uhr

Spanien ist bei der EURO 2020 in Sevilla gegen Polen nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinausgekommen und muss ums Achtelfinale begangen. Álvaro Morata brachte die Iberer nach starker Vorarbeit von Gerard Moreno in Führung (25.), Weltfußballer Robert Lewandowski sorgte per Kopf für den polnischen Ausgleich (54.). Moreno scheiterte für Spanien mit einem Foulelfmeter am linken Pfosten (58.).

Polens Robert Lewandowski (mitte) trifft gegen Spanien

Fotocredit: Getty Images

Das polnische Team startete mit viel Elan in die Partie, konnte in den Anfangsminuten sogar etwas Druck auf die spanische Defensive aufbauen. Das änderte sich jedoch recht schnell und mit zunehmender Spielzeit wurde Spanien stärker.
Luis Enriques Team versuchte es mit Tempo-Fußball aus der eigenen Hälfte und konnte die Polen tief in die eigene Hälfte drängen. Schnell zeichnete sich ab, in welche Richtung das Spiel hier vorwiegend gehen sollte.
Es sollte dennoch bis zur 25. Minute dauern, ehe der Ball im Tor hinter Wojciech Szczesny zappelte. Gerard Moreno schnappte sich den Ball und zog von der rechten Seite in den Strafraum. Clever schummelte sich Álvaro Morata von Juventus Turin vor Gegenspieler Bartosz Bereszynski und vollstreckte die Hereingabe von Moreno zum 1:0. Der Linienrichter zeigte zwar zunächst Abseits an, nach VAR-Überprüfung wurde der Treffer dann jedoch zurecht gegeben.
Die Spanier machten auch nach dem Treffer munter weiter und ließen den Gegner kaum in die Zweikämpfe kommen. Polen verlor die Bälle in den eigenen Reihen oftmals leichtfertig und konnte so keinen Druck auf die Spanier ausüben.
Kurz vor der Pause hatte Polen dann, wie aus dem Nichts, die Chance zum Ausgleich, nachdem zuerst Karol Swiderski am Pfosten und Robert Lewandowski im Anschluss an Unai Simón scheiterte (43.). Somit ging es mit der verdienten 1:0-Führung nach 45 Minuten in die Kabinen.
Der zweite Durchgang verlief zunächst ähnlich wie der erste, dennoch zeigte sich das von Paolo Sousa gecoachte Polen nun präsenter und ging früher in die Zweikämpfe. Dadurch ergaben sich auch immer wieder Kontergelegenheiten für die polnische Nationalmannschaft.
Für diese Leistungssteigerung belohnte sich Polen auch. Nach einer perfekten Flanke von Kamil Jozwiak von der rechten Seite stieg Lewandowski im Strafraum am höchsten und köpfte zum 1:1 ein (54.). Der verdiente Ausgleich für Polen und somit war wieder alles offen in Sevilla.
Gleich im Anschluss an den Treffer gab es die Gelegenheit für die erneute spanische Führung, als Moreno den Ball im Strafraum querlegte und kein Spanier an den Ball kam. Als die Situation geklärt zu sein schien, gab es lautstarke Proteste der Iberer, da Jakub Moder Moreno beim Abspiel zu spät getroffen haben soll.
Der VAR wurde zurate gezogen und gab den protestierenden Spaniern recht: Elfmeter. Der gefoulte Moreno trat selbst an und setzte das Leder gegen den Pfosten. Auch Morata verpasste mit seinem Nachschuss das Tor (58.).
Fortan flachte das Tempo und die Qualität der Partie etwas ab, einige Wechsel wurden vorgenommen und die Spanier schienen allmählich den Blick auf die Anzeigetafel zu vergessen haben. Bei diesem Spielstand wäre es das zweite Unentschieden im zweiten EM-Spiel.
In der Schlussphase kamen die Polen sogar nochmals mit einer guten Kontergelegenheit durch Lewandowski und Przemysław Franowski vor das Tor von Simón, doch die spanische Defensive hatte hier aufgepasst.
Es blieb letztlich beim 1:1 zwischen den beiden Teams und somit darf sich Polen nach der Pleite im Auftaktspiel gegen die Slowakei (1:2) noch Hoffnungen auf das Weiterkommen machen. Spanien verharrt indes mit zwei Punkten auf Platz drei in der Tabelle, wahrte aber ebenfalls noch alle Chancen auf das Achtelfinale.

Die Stimmen zum Spiel:

Jordi Alba (Spanien): "Wir hätten den Sieg verdient gehabt, wie schon im ersten Spiel. Uns fehlte das Quäntchen Glück. Wir waren sehr nah dran, Tore zu schießen. Wir haben in der gesamten Mannschaft sehr hart gearbeitet - die Intensität war da und wir wissen, was wir in jedem Moment tun müssen."
Luis Enrique (Trainer Spanien): "Mir hat gefallen, wie Polen gespielt hat. Sie haben klare Chancen kreiert. Wir haben es wahrscheinlich zu sehr versucht und es übertrieben, anstatt klare Chancen zu kreieren. Dass wir den Elfmeter verschossen haben, war schade, weil es in einem absolut entscheidenden Moment war."
Paolo Sousa (Trainer Polen): "In der ersten Halbzeit fehlte uns das Tempo in der Abwehr, um den Ball noch mehr nach vorne zu treiben und näher am gegnerischen Tor zu sein. In der zweiten Halbzeit hat es geklappt, wir hatten viel mehr Mut. Heute war unsere Mentalität entscheidend."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Spanien Mitfavorit? Wohl kaum!

Vor dem Turnier hatte man Spanien durchaus zum Favoritenkreis der diesjährigen Europameisterschaft gezählt. Nach einem torlosen Unentschieden gegen Schweden und dem 1:1-Remis gegen Polen muss man das wohl nochmals überdenken.
Nicht die Tatsache, dass nach zwei EM-Spielen erst zwei Punkte zu Buche stehen, vielmehr ist es erschreckend, dass man solch inkonstante Leistungen in diesem Turnier abruft. Wenn man bedenkt, dass dieses Spanien im November 2020 die deutsche Auswahl in der Nations League mit 6:0 abfertigte, dürfte man sich aus deutscher Sicht vor einem weiteren möglichen Duell wohl kaum mehr fürchten.

Die Statistik zum Spiel: 4 von 5

Álvaro Morata hat mit dem Treffer gegen Polen nun vier der letzten fünf Tore der Furia Roja bei einer Europameisterschaft erzielt. Der einzige Spieler, der bislang häufiger für die Spanier bei einer EM getroffen hat, ist Fernando Torres.
picture

Gosens kontert Müller-Seitenhieb: "Besser 60 gute Minuten!"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Ergebnisse
Werbung
Werbung