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Deutsche Nationalmannschaft nach Blamage im Testspiel gegen Japan am Boden: "Stehen alle unter Schock"

Pascal Steinmann

Update 10/09/2023 um 03:10 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich gegen Japan einmal mehr blamiert. In der Volkswagen-Arena von Wolfsburg verlor die Mannschaft um Kapitän Ilkay Gündogan auch in der Höhe verdient 1:4 (1:2). Neun Monate vor der Europameisterschaft im eigenen Land liegt der deutsche Fußball am Boden. "Wir stehen alle noch unter Schock", muss Rudi Völler gestehen. Die Stimmen zum DFB-Debakel gegen Japan.

Flick von eigener Arbeit überzeugt: "Geht für mich so weiter"

Deutschland hat neun Monate vor der Heim-Europameisterschaft den nächsten Tiefpunkt erreicht. In Wolfsburg kassierte das Team von Hansi Flick die dritte Niederlage in Folge und blamierte sich beim 1:4 (1:2) gegen Japan bis auf die Knochen.
"Die Japaner waren klar besser, sowohl defensiv als auch offensiv", resümierte der neue DFB-Kapitän Ilkay Gündogan nach dem Debakel bei "RTL". Die deutsche Mannschaft hatte sogar noch Glück, dass Marc-André ter Stegen zahlreiche weitere Tormöglichkeiten der Asiaten entschärfte. "Es ist für mich auch fragwürdig, warum wir es nicht auf den Platz bekommen", konstatierte der Torhüter des FC Barcelona.
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus fand deutliche Worte gegen Bundestrainer Hansi Flick und stellte den 58-Jährigen infrage.
Die Stimmen zum DFB-Debakel gegen Japan:
Hansi Flick (Bundestrainer): "Erstmal sind wir total enttäuscht. Wir müssen anerkennen, dass Japan eine gute Mannschaft hat. Wir haben aktuell nicht die Mittel, um so eine kompakte Defensive zu überspielen. Wir hatten nur Torchancen, wenn Leroy Sané Einzelaktionen hatte. Wir waren heute nicht in der Verfassung, diese Mannschaft zu schlagen. In der zweiten Halbzeit hatten wir Glück, dass Marc-André ter Stegen noch gut gehalten hat in den Eins-gegen-Eins-Situationen. Wir müssen einfach mal aufwachen und an den Dingen arbeiten."
Ilkay Gündogan (DFB-Kapitän): "Die Japaner waren klar besser, sowohl defensiv als auch offensiv. Sie haben sich viele Torchancen erarbeitet und waren in allen Belangen überlegen. Hinzu kommt, dass wir viel zu viele individuelle Fehler machen. Wir müssen zugeben, dass wir spielerisch mit solchen Mannschaften wie heute nicht auf Augenhöhe sind. Das ist hart, aber der Trend spricht für sich. Irgendwann liegen Anspruch und Realität so weit auseinander, dass man akzeptieren muss, dass man nicht gut genug ist. Wir sind gerade nicht gut genug. Das ist banal und einfach, aber das ist die Realität. Vielleicht denken wir, dass wir besser sind als wir sind."
Joshua Kimmich: "Es war eine verdiente Niederlage, sogar in der Höhe. Wir hatten in der zweiten Halbzeit gar keine Chancen mehr. Wir haben unglücklich das 0:1 bekommen und dann ausgeglichen. Dann bekommen wir sofort das 1:2. In der zweiten Halbzeit war es deutlich zu wenig. Wir bekommen unsere Qualität nicht auf den Platz, wir haben kein Selbstvertrauen und machen zu viele Fehler. Wir stellen uns auch die Frage, warum es nicht läuft. Wir sprechen vor allem davon, dass wir sehr viel Qualität haben. Aber wir sehen sie zu selten. Das ging bei der WM los, danach haben wir kein gutes Spiel mehr gemacht. Das muss uns zu denken geben. Da müssen wir unsere Qualität infrage stellen."
Marc-André ter Stegen: "Wir haben kein gutes Spiel gezeigt. Wir haben Fehler gemacht, die wir nicht machen dürfen. Wenn du Fehler machst, verlierst du Spiele. Wir waren gerade in der Kabine und sind selbstkritisch. Wir kriegen es im Moment nicht auf den Platz. Seit ich da bin haben wir eine tolle Truppe. Es ist für mich auch fragwürdig, warum wir es nicht auf den Platz bekommen. Wir werden uns jetzt aufs nächste Spiel vorbereiten. Aber natürlich ist das wieder ein Schlag."
Rudi Völler (Sportdirektor): "Wir stehen alle noch unter Schock, das muss ich zugeben. Die Atmosphäre und die Bedingungen waren top, die Zuschauer waren auf unserer Seite. Aber es gab einfach zu viele Abwehrfehler. Das war ein Manko, das geht auf diesem Niveau nicht. 1:4 zu verlieren ist eine Blamage – und das ist in der Höhe verdient. Wir sind nicht mehr die erste Garde in Europa. So eine Niederlage tut weh. Ich würde nach so einem Spiel erstmal vorschlagen, dass wir uns sammeln. Wir sollten in uns gehen und gucken, wie es weitergeht."
Lothar Matthäus (Rekordnationalspieler): "Das Schlimme ist: Das Ergebnis geht in Ordnung, es hätte sogar noch höher ausfallen können. Die deutsche Mannschaft war einfallslos, ohne Kompaktheit, ohne Freude, hatte kein Selbstvertrauen - außer Leroy Sané. In den letzten Monaten standen beim DFB nicht mehr viele hinter Hansi. Ob man ihn jetzt noch halten kann, bezweifle ich. Irgendwo hat er das Vertrauen, das er sich erarbeitet hat, verloren."
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Mit Führungsduo zur Heim-EM: Flick macht Gündogan zum Kapitän

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