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EM 2024: Emre Can bei Deutschland nachnominiert - die verrückte "On-Off-Beziehung" des BVB-Kapitäns mit dem DFB
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Publiziert 16/06/2024 um 15:37 GMT+2 Uhr
Emre Can wird in Rekordzeit vom Urlauber zum EM-Torschützen - und erweist sich als wertvolle Alternative. Im Auftaktspiel gegen Schottland zahlte der Dortmunder Kapitän Bundestrainer Julian Nagelsmann das ihm entgegengebrachte Vertrauen bei seinem Kurzeinsatz mit einem Tor in der Nachspielzeit direkt zurück. Allerdings musste auch Can zugeben, dass ihn die Last-Minute-Berufung überrascht hatte.
Can über seine verrückte EM-Teilnahme: "Krasse Story"
Quelle: Perform
Für seine langjährige "On-Off-Beziehung" ließ Emre Can sogar seine Maria leichten Herzens sitzen. "Meine Frau war sehr, sehr glücklich, dass ich hier dabei bin", berichtete der Spätberufene im Lager der deutschen EM-Auswahl, "obwohl sie am Samstag Geburtstag hatte."
Statt einer Fete zu Hause durfte der 30-Jährige den berauschenden Auftaktsieg im EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland feiern - und das sogar als Torschütze.
"Das ist eine verrückte, eine krasse Story", sagte Can, den Bundestrainer Julian Nagelsmann am vergangenen Mittwoch vom Dortmunder Frühstückstisch weg für den erkrankten Aleksandar Pavlovic nachnominiert hatte.
Keine 60 Stunden später wurde Can in München eingewechselt und setzte mit seinem überlegten Schlenzer den goldenen Schlusspunkt unter die Auftaktgala.
Can über "geiles Gefühl" beim DFB
"Ein geiles Gefühl", sagte Can, "ich war vor zwei Tagen noch im Urlaub..." Dann gleich "so einen rauszulassen", wie Stürmer Niclas Füllkrug anerkennend über Cans zweites Länderspieltor beim 44. Einsatz sagte, war bemerkenswert.
"Ich bin dankbar", sagte Can, überhaupt fühlt sich der BVB-Kapitän "sehr geehrt", sein Land "bei einem so großen Turnier vertreten zu dürfen".
Sein Groll auf Nagelsmann, den er nach seiner ursprünglichen, nur für ihn überraschenden Nicht-Nominierung öffentlich kundgetan hatte, ist vergessen.
"Ich war enttäuscht, dass der Julian mich nicht angerufen hat", bekannte Can, doch als er den Bundestrainer dann doch noch am Ohr hatte, nahm dieser geschickt die Schärfe raus. Nagelsmann habe ihn gefragt, welcher Anruf ihm wichtiger sei, berichtete Can.
Can "ein Typ, der immer an sich glaubt"
Insgeheim konnte der Last-Minute-Ersatz sogar verstehen, warum Nagelsmann ihn bislang ignoriert hatte - wie phasenweise dessen Vorgänger Joachim Löw und Hansi Flick (Stichwort: On-Off).
In Dortmund habe er zwischendurch "nicht mehr so performt", gab er zu. Can hat auch mitbekommen, dass es hieß, er "verdiene es nicht", eingeladen zu werden. Mancher hätte Leon Goretzka oder einen Jüngeren gerne an seiner Stelle gesehen.
Stattdessen saß da nun in Herzogenaurach der frisch frisierte Can - "ein Typ, der immer an sich glaubt", wie er mit festem Blick versicherte. Oder, wie es sein Motto im Netz ausdrückte: "WeCan" - der Can, der kann! Auch ganz spontan.
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(SID)
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Füllkrug freut sich für Can: "Gleich so einen rauszulassen ..."
Quelle: Perform
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