EM 2024: Hitzige Diskussion um Englands Elfmeter im Halbfinale gegen die Niederlande - "Beschämende Entscheidung"
VonLukas Fegers
Publiziert 11/07/2024 um 10:18 GMT+2 Uhr
Elfmeter oder kein Elfmeter? Das ist die Frage. Im EM-Halbfinale zwischen England und den Niederlanden zeigte der deutsche Referee Felix Zwayer auf den Punkt - nach dem Einschalten des VAR und eigener Sichtung der Videobilder. Doch ob das Einsteigen von Oranje-Rechtsverteidiger Denzel Dumfries gegen Three-Lions-Kapitän Harry Kane wirklich strafstoßwürdig war, darüber scheiden sich die Geister.
Kane jubelt: "Wir haben Geschichte geschrieben"
Quelle: Eurosport
"Als Verteidiger denke ich, dass es eine absolut beschämende Entscheidung ist", urteilte beispielsweise Gary Neville, ehemaliger englischer Nationalspieler und heutiger TV-Experte: "Er geht einfach rein, um den Schuss zu blocken. Für mich ist das kein Elfmeter."
Zwar profitierte "seine" Mannschaft von Zwayers verspätetem Foulelfmeterpfiff, nachdem Dumfries bei einem Abwehrversuch Kanes Fuß klar getroffen hatte. Der Goalgetter verwandelte in der 18. Minute souverän und egalisierte die frühe Führung der Niederländer.
Doch weil Dumfries' mögliches Foulspiel erst nach Kanes Schussversuch, der deutlich über das Tor strich, erfolgte, wurde die Szene während und nach dem Spiel kontrovers diskutiert.
Wie Neville kommentierte auch Ex-Nationalspieler Jamie Carragher, dass es "niemals ein Elfmeter" gewesen sei. Das schrieb die Liverpool-Legende in einem kurzen Post auf der Plattform "X".
Und auch Elftal-Kapitän Virgil van Dijk äußerte harsche Kritik. Der 33-Jährige war von einer Fehlentscheidung des deutschen Schiedsrichters überzeugt.
Schiris "zur Rechenschaft" ziehen
Bereits auf dem Dortmunder Rasen beschwerte sich van Dijk bei Zwayer gestenreich. Nach dem Schlusspfiff und der besiegelten 1:2-Niederlage legte er dann nach.
"Ich hatte keine Zeit, ihm die Hand zu schütteln", sagte der niederländische Abwehrchef: "Aber es ist, wie es ist. Das Spiel ist gelaufen, wir haben verloren. Und es gab Momente, die ganz offensichtlich zu unseren Gunsten hätten ausgehen müssen."
Zwayer sei nach dem Abpfiff direkt in die Kabine gegangen, führte van Dijk weiter aus und machte eine wenig zweideutige Bemerkung: "Ich denke, das sagt viel aus."
Auch mit Blick auf die Regelauslegung äußerte der Oranje-Kapitän heftige Kritik. "Sie ändern ständig bestimmte Dinge. Kleine Änderungen, die eine große Wirkung haben können", monierte van Dijk: "Vielleicht wäre es eine gute Sache, dass sie auch zur Rechenschaft gezogen werden können."
Schiri-Experten verteidigen Zwayer
Im Gegensatz zu van Dijk, Neville und Carragher sprangen mehrere deutsche Schiri-Experten jedoch Zwayer zur Seite und stützten dessen Elfmeterpfiff.
So argumentierte Patrick Ittrich bei "MagentaTV", die Problematik liege darin, "dass Kane abgeschlossen hat, aber der Ball über das Tor geht. Wäre er reingegangen, hätte es einen Vorteil gegeben. Es ist ein ganz klares Drüberhalten."
Und in der "ARD" sprach Lutz Wagner von einer eindeutigen Situation, auch wenn nur ein kurzer Moment zwischen Schuss und Foulspiel gelegen habe: "Kane ist zuerst am Ball und zieht ab. Dumfries trifft nicht den Ball, sondern Kane. Der Ball ist noch im Spiel - und wenn er (Zwayer, d. Red.) diese Berührung als evident und ausschlaggebend beachtet, muss er hier Strafstoß geben."
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Quelle: Perform
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