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Julian Nagelsmann: Bundestrainer prangert Umgang mit Trainern an - und reagiert auf Gerüchte um den FC Bayern

Christoph Niederkofler

Update 21/03/2024 um 09:13 GMT+1 Uhr

Julian Nagelsmann hat den Umgang mit Trainern im professionellen Fußball kritisiert. Im Rahmen einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwochabend prangerte der Bundestrainer an, dass ein Coach zwar immer als "wichtigste Person im Verein" vorgestellt werde, während einer Krise aber stets als Hauptverantwortlicher geschasst wird. Diese Einstellung sei "ein Abbild der Gesellschaft.

Julian Nagelsmann

Fotocredit: Getty Images

Die Diskrepanz zwischen dem Aufwand beim Scouting eines Spielers und der Suche nach einem passenden Trainer sei laut Nagelsmann aktuell viel zu groß. Die Priorität liege dabei stets - und zwar eindeutig - auf den Spielern.
"Andersrum ist der erste Satz bei jeder Verpflichtung eines Trainers: 'Er ist die wichtigste Person im Verein'", gab Nagelsmann zu bedenken. "Es ist skurril, dass man die wichtigste Person als erstes rauswirft. Da stimmt etwas nicht."
Laut dem ehemaligen Trainer des FC Bayern München sei es verständlich, dass man nicht eine ganze Mannschaft entlassen kann. Daher sollte auf der Trainerbank auf eine langfristige Strategie gesetzt und dem Trainer die nötige Zeit für seine Konzepte eingeräumt werden.
"Es gibt mit Jürgen Klopp und Pep Guardiola zwei prominente Beispiele", führte der 36-Jährige aus. "Da wurde keiner im ersten Jahr Champions-League-Sieger, auch die erste Meisterschaft hat etwas auf sich warten lassen."

Nagelsmann bricht Lanze für Tuchel

Während Klopp nach rund fünf Jahren mit dem FC Liverpool in der Königsklasse triumphierte, hatte "Pep sieben Jahre Zeit und irgendetwas zwischen 600 Millionen und 1,2 Milliarden Euro Investitionen. Und das obendrauf neben der Zeit", unterstrich Nagelsmann.
Trotz solcher Vorbilder geht der Trend laut Nagelsmann immer weiter in Richtung hastiger und kurzfristiger Reaktionen. "Und am Ende ist es - da spreche ich auch für Thomas Tuchel - normal, dass in einem Land nicht immer dieselbe Mannschaft Meister wird", brach er für seinen Nachfolger beim FC Bayern, der im Sommer nach gerade einmal 15 Monaten wieder seinen Hut nehmen muss, eine Lanze. "Das ist gesund für die Liga, für den Wettbewerb und für den einzelnen Verein."
Sollte der Erfolg ausbleiben, müsse man sich als Verein gewisse Fehler "eingestehen und die Ruhe haben, durch ein Tal zu gehen", so Nagelsmann. "Aber das ist das Abbild der Gesellschaft. Wenn irgendetwas kompliziert wird, dann werfe ich es weg und mache etwas anderes. So ist es auch im Fußball."

Nagelsmann reagiert auf Gerüchte um FC Bayern

Darüber hinaus reagierte Nagelsmann auf die jüngsten Gerüchte über eine mögliche Rückkehr zum FC Bayern.
Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ließ zuletzt eine Tür für Nagelsmann offen. "Ich glaube, da haben ja schon ganz andere gesagt, dass man im Fußball nie etwas ausschließen sollte", erklärte der 56-Jährige in einem Interview mit der "Münchner Abendzeitung".
Auf jene Aussagen angesprochen entgegnete Nagelsmann: "Die Antwort ist clever. Dinge nie auszuschließen im Fußball gilt im Positiven wie Negativen. Man sollte auch nie eine Entlassung ausschließen."
Der Vertrag des 36-Jährigen beim DFB läuft nach der Heim-EM im Sommer aus. Wie es danach weitergeht, ließ der Bundestrainer offen. "Ein Jahr, oder ein halbes Jahr Pause nach der EM ist für mich ausgeschlossen - solange ein Angebot kommt", sagte Nagelsmann hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft.
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