Leroy Sané, Jamal Musiala und Florian Wirtz überzeugen bei Nagelsmann-Debüt: Drei Engel für Julian

VonDennis Melzer

Update 15/10/2023 um 15:39 GMT+2 Uhr

Bundestrainer-Debüt geglückt: Julian Nagelsmann durfte in seinem Premierenspiel als neuer Coach der Nationalmannschaft einen 3:1-Sieg gegen die USA bejubeln. Während in der Defensive im ersten Durchgang bisweilen altbekannte Unzulänglichkeiten ausgemacht wurden, zeigte sich die Kreativabteilung von ihrer besten Seite. Ein Trio konservierte dabei seine starke Form aus der Bundesliga.

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Julian Nagelsmann hält sich nicht an Aufstellungskonventionen, das machte er gleich vor seinem ersten Spiel als Bundestrainer klar.

Galt bezüglich eines Einsatzes von Jamal Musiala und Florian Wirtz bislang unter Joachim Löw und Hansi Flick die Entweder-Oder-Faustregel, berief Nagelsmann beide gemeinsam gegen die USA in die Startelf.

Die beiden größten Versprechen des deutschen Fußballs und Golden-Boy-Anwärter - ähnlich bewandert in puncto technischer Finesse, vergleichbar in ihrer schier grenzenlosen Kreativität. Zwei juvenile Schöngeister. Kann das gut gehen?

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Lothar Matthäus gab die Antwort schon vor dem Anpfiff. "Natürlich können sie gemeinsam funktionieren", stellte der Rekordnationalspieler am "RTL"-Mikrofon klar: "Ich freue mich wahnsinnig auf die beiden. Das sind Künstler und Spieler, die den Unterschied machen können."

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Sané auch für Deutschland in Top-Form

Vor allem dann, wenn sie vom derzeit wohl formstärksten Deutschen unterstützt werden: Leroy Sané. Der Flügelflitzer des FC Bayern wartet dieser Tage mit der womöglich besten Form seiner Karriere auf, liefert für den Rekordmeister konstant ab. In elf Pflichtspielen erzielte der gebürtige Essener sieben Treffer.

Auch im nasskühlen Hartford/Connecticut markierte der früher mitunter als Schönwetterspieler verschriene Sané früh sein Revier auf der rechten Außenbahn. Immer wieder zog er an Gegenspieler Sergino Dest (einst ein Bayern-Wunschspieler) vorbei, um den nächsten Angriff zu initiieren. Unpassenderweise landete sein erster Schussversuch auf dem Oberrang, doch Hadern ist dem aktuellen Sané fremd.

Leroy Sané mit Niclas Füllkrug

Fotocredit: Getty Images

Und so tankte er sich weiter durch die vielbeinige Abwehr der US-Boys, kombinierte gefällig mit seinen kongenialen Partnern Musiala und Wirtz. Das 1:1 durch Ilkay Gündogan (39.) leitete Sané mit einem sehenswerten Sololauf und Doppelpass ein. Auch in der Folge blieb er stets gefährlich. Selbiges gilt für FCB-Teamkollege Musiala.

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Der 20-Jährige kam nach Sané (8) auf die zweitmeisten Dribblings (5) und ließ die US-Hintermannschaft regelmäßig alt aussehen. Niemand verbuchte mehr Aktionen im gegnerischen Strafraum (10) Bei Niclas Füllkrugs 2:1 (58.) hatte er die Füße bereits im Spiel, drei Minuten später schoss sich Musiala selbst auf die Anzeigetafel.

Wirtz als Umschaltspieler

Ein Kunststück, das Leverkusens Juwel Wirtz nicht gelingen wollte. Seine Leistung schmälerte die fehlende Torbeteiligung aber nur geringfügig. Wirtz, der mit der Werkself aktuell für Furore sorgt und von der Tabellenspitze der Bundesliga grüßt, war vor allem in Umschaltsituationen der entscheidende Faktor.

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Pascal Groß legte er dessen Pfostentreffer auf (11.), ehe er Füllkrug nur wenige Sekunden vor dem deutschen Rückstand perfekt in Szene setzte (27.). Dass bei seiner Auswechslung nicht die vierte Vorlage seiner Länderspielkarriere zu Buche stand, war einzig auf fehlendes Fortune zurückzuführen.

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Insgesamt gab die Offensive – auch dank Verwerter Füllkrug - im ersten Nagelsmann-Spiel ein ansprechendes Bild ab. Im Vergleich zu den zuletzt blutleeren Auftritten unter Flick kam die Kreativabteilung mit Verve daher, machte Mut für die Zukunft.

Sané, Musiala, Wirtz, die Bayern-Bayer-Kombi könnte durchaus längerfristig als Option dienen. "Wichtig war, dass wir eine gewisse Ästhetik im Spiel haben, heute hat es gut ausgesehen, wir haben ordentlichen und leidenschaftlichen Fußball gespielt", erklärte Nagelsmann im Nachgang in der Mixed-Zone.

Ganz sicher, dass er seine lobende Worte insbesondere an seine drei Ausnahmekönner richtete. Manchmal muss man eben mit Aufstellungskonventionen brechen.

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