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Gladbach - Florenz: Traumtor bestraft Gladbacher Chancenwucher in der Europa League

Daniel Brickwedde

Update 16/02/2017 um 23:48 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um das Achtelfinale in der Europa League einen Rückschlag erlitten. Das Team von Trainer Dieter Hecking verlor das Hinspiel gegen den AC Florenz trotz einer überlegen geführten Partie vor heimischer Kulisse mit 0:1 (0:1). Der italienische Nationalspieler Federico Bernardeschi erzielte mit eindem direkten Freistoß den Siegtreffer für die Fiorentina.

Hinspiel Europa League: Gladbach verliert mit 0:1 gegen Florenz

Fotocredit: SID

So lief das Spiel:

Königsklasse war gestern, Europa League heißt die neue Bühne für Gladbach. Der Schwung aus den jüngsten Liga-Erfolgen unter Neu-Trainer Dieter Hecking sollte dabei auch auf das internationale Parkett übertragen werden - aus Gladbacher Sicht am Ende vergeblich.
Dabei überzeugte die Borussia, war die zielstrebigere und spielerisch bessere Mannschaft, konnte immer wieder mit Tempo über die Flügel durchbrechen und kam zu haufenweise guten Möglichkeiten. Die hochkarätigsten im ersten Durchgang vergaben Patrick Herrmann (14.) aus kurzer Distanz gegen Florenz-Schlussmann Ciprian Tătărușanu sowie Stindl frei aus elf Metern (41.) und ein weiteres Mal nach einem Pfostenschuss von Fabian Johnson (42.). Zudem blieb den Fohlen ein Elfmeter nach Foul von Maximiliano Olivera an Herrmann verwehrt (14.). Eigentlich ein Wahnsinn, dass die Borussia auf ein 0:0 zur Halbzeit zusteuerte.
Doch es sollte noch bitterer kommen: Freistoß für Florenz aus 22 Metern, Federico Bernardeschi trat an und hämmerte die Kugel wuchtig ins linke Toreck. Ein sehenswerter Treffer, der den Spielverlauf bis dahin jedoch komplett auf den Kopf stellte.
Und der Treffer schien seine Wirkung zu zeigen. Gladbach verlor zu Beginn der 2. Halbzeit etwas die Linie und leistete sich mehrere Unsicherheiten. Florenz dagegen trat ein wenig engagierter auf, schaffte es gleichzeitig aber immer wieder das Tempo zu verschleppen und verschanzte sich größtenteils in kompakter Defensivarbeit. Der Schwung und das Tempo der ersten 45 Minuten waren bei Gladbach teilweise verflogen und die Partie verflachte zwischenzeitlich.
Möglichkeiten gab es trotzdem: Die beste vergab Johnson (61.) nach Abwehrfehler durch Gonzalo Rodriguez mit einem Schlenzer knapp neben den Pfosten. Weitere Abschlüsse von Oscar Wendt (68.), Thorgan Hazard (82.) oder Josip Drmić (83.) per Kopf verfehlten ebenfalls das Ziel. Der Ball wollte einfach nicht ins Netz. Am Ende eine schmerzhafte wie unglückliche Niederlage. Eine schwere Ausgangslage für das Rückspiel in Florenz.

Die Stimmen zum Spiel:

Lars Stindl (Kapitän Borussia M'gladbach): "Das Einzige, das wir uns heute vorwerfen lassen müssen, ist, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Wir haben uns zahlreiche Tormöglichkeiten erspielt und hätten schon vor dem 0:1 in Führung gehen müssen. Durch einen eigenen Treffer hätten wir sicherlich noch mehr Kontrolle ins Spiel bekommen. Dennoch muss uns der Auftritt Mut geben für das Rückspiel nächste Woche."
Josip Drmic (Borussia M'gladbach): "Der Fußball ist leider manchmal ungerecht. Wir hatten vor allem in der ersten Hälfte viele hundertprozentige Torchancen, die wir hätten nutzen müssen. Ich denke, dass das Spiel ganz anders verlaufen wäre. Wir haben nach dem Rückstand durch den Sonntagsschuss alles versucht, noch zum Ausgleich zu kommen, sind durch die Einwechslungen sogar noch offensiver geworden. Wenn wir in Florenz genauso auftreten und dann noch das Tor treffen, haben wir gute Möglichkeiten eine Runde weiter zu kommen. Wir müssen nur daran glauben, dann packen wir das auch."
Paulo Sousa (Trainer AC Florenz): "Es war ein schwieriges Spiel. In der zweiten Halbzeit waren wir defensiv besser. Der Teamgeist hat gepasst, es war ein wichtiger Sieg. Bernardeschi hat eine große Zukunft vor sich, es fehlt nur noch die Kontinuität. Aber er ist noch jung."
Yann Sommer (Borussia M'gladbach): "Die Chancenverwertung war das Problem. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Der Freistoß war gut geschossen, aber wir hätten heute selbst drei oder vier Tore schießen müssen. Wir sind aber überzeugt, dass wir zwei Tore in Florenz schießen können."

Das fiel auf: Patrick Herrmann

Die Niederlage war bitter, einen kleinen Sieger dürfte es trotzdem bei Gladbach geben. Seit paar Wochen ist Patrick Herrmann nach seiner schweren Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder zurück in der Mannschaft und zeigte gegen Florenz, dass er auch nach dem x-ten Comeback ein ganz wieder Spieler für Gladbach sein kann.
Der Flügelspieler war beinahe an jedem Angriff beteiligt, hatte frühzeitig aus kurzer Distanz die Führung auf dem Fuß und hatte in der 17. Minute Pech bei einem nicht gegebenen Strafstoß gegen ihn. Insgesamt ein starker Auftritt für den 26-Jährigen bei seinem zweiten Startelf-Einsatz nach der Verletzung. Bei seiner dicken Krankenakte keine Selbstverständlichkeit.

Der Tweet zum Spiel:

Der entscheidende Sonntagsschuss von Federico Bernardeschi - an seinem 24. Geburtstag. Nur Gladbach hätte auf dieses selbstgemachte Geschenk verzichten können.

Die Statistik: Eins

Die Serie ist gerissen: Borussia M’gladbach verlor im Europapokal sein erstes Heimspiel gegen eine italienische Mannschaft. Zuvor war die Borussia in sieben internationalen Partien vor eigenem Anhang ohne Niederlage geblieben. Für Florenz ist es außerdem der erste Pflichtspielsieg auf deutschem Boden.
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