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Erster Europacup-Sieg der Vereinsgeschichte: TSG 1899 Hoffenheim schlägt Istanbul Basaksehir

Tobias Forstner

Update 20/10/2017 um 00:15 GMT+2 Uhr

Die TSG Hoffenheim hat am dritten Spieltag der Europa League gegen Basaksehir den ersten Dreier eingefahren. Es war Hoffenheims aller erster Europacup-Sieg der Vereinsgeschichte. Der Bundesligist durfte sich nach 90 Minuten über einen verdienten 3:1-Erfolg (0:0) freuen. In Gruppe C steht die TSG Hoffenheim dadurch mit drei Punkten auf Rang drei, noch hinter Ludogorets (7) und Braga (6).

TSG 1899 Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Anfangs suchten beide den Weg nach vorne, mit zunehmender Spieldauer wurde dann aber nur noch der Bundesligist offensiv gefährlich. Der Ball lief bei der TSG größtenteils sehr gut, einige Male fehlte es allerdings an Schnelligkeit im Umschaltspiel. Größtes Manko der Nagelsmann-Elf war im ersten Abschnitt wie bereits bei den knappen Niederlagen gegen Braga und Ludogorez die Chancenverwertung.
Gleiches Bild im zweiten Durchgang: Hoffenheim war am Drücker, vom türkischen Vizemeister kam im vorderen Drittel kaum Nennenswertes. Der achte Sinsheimer Eckball brachte schließlich Erfolg: Kerem Demirbay servierte von links und fand Benjamin Hübner, der sich mit dem Arm etwas Platz verschaffte und aus sechs Metern zum 1:0 einnickte (52.).
Die TSG war in allen Belangen überlegen und spielte nach dem hochverdienten Führungstor frei auf. Es dauerte nicht lange, bis Demirbay zum zweiten Mal erfolgreich vorbereitete: Er flankte aus dem linken Halbfeld in die rechte Sechzehnerhälfte, wo Gaël Clichy sich verschätzte und unter dem Ball hindurchtauchte. Nadiem Amiri wurde sträflich alleingelassen, hielt den Fuß hin und traf volley zum 2:0 (57.).
Hoffenheim gab sich mit der Zwei-Tore-Führung nicht zufrieden und spielte weiter munter nach vorne. In der 75. Minute schafften es die Gäste nicht, nach einem geblockten Schuss von Mark Uth zu klären. Philipp Ochs köpfte zu Nico Schulz, der aus der linken Hälfte der Box zum 3:0 einwuchtete.
Den Schlusspunkt setzte Stefano Napoleoni, der aus halblinker Position nach innen lief und wenige Meter außerhalb des Strafraums flach abzog. Keeper Oliver Baumann tauchte nach unten, konnte den Einschlag zum 1:3-Endstand aber nicht verhindern (90.+3). Der Sieg hätte sogar durchaus deutlicher ausfallen können.
Es war der erste Sieg eines Bundesliga-Teams in dieser Europa-League-Saison. Dabei gab es zahlreiche Debütanten: Hübner, Amiri und Schulz erzielten allesamt ihren ersten Pflichtspieltreffer in einem internationalen Klubwettbewerb. Der Hoffenheimer Rückstand auf Rang zwei, den die Portugiesen aus Braga belegen, beträgt drei Zähler.

Die Stimmen:

Julian Nagelsmann (Trainer TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, gerade was das Verteidigen angeht, im Vergleich zu Augsburg. In der ersten Halbzeit waren wir das bessere Team, auch in der zweiten haben wir sie überpowered. Nach dem dritten Tor waren wir immer noch gierig. Ein sehr guter Sieg mit einer guten Mannschaftsleistung. Wenn wir so spielen wie heute, dann werden wir die anderen Europa-League-Spiele auch gewinnen können."
Alexander Rosen (Direktor Profifußball TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Nach dem Führungstreffer war es ein richtig gutes Spiel von uns. Wir nehmen diesen Wettbewerb ernst und wollen weiterkommen. Wir haben in dieser Saison auch in Europa schon mehrfach gezeigt, dass wir es können, aber heute haben wir eben endlich Punkte mitgenommen."
Benjamin Hübner (TSG 1899 Hoffenheim): "Ich bin sehr zufrieden. Das Spiel ist sehr gut gelaufen für uns. Die Führung war wichtig und dann haben wir die Partie heute gut und clever zu Ende gespielt. Dass ich der Mannschaft aktuell mit den Kopfballtoren helfen kann, ist schön. Ich hoffe, dass es kein Glück ist und so weitergeht. Ich denke, dass wir heute bewiesen haben, dass wir es auch in Europa können. Genau so wollen wir weitermachen. Wir suchen unsere Chance in dieser Gruppe und werden weiter alles geben."
Kerem Demirbay (TSG 1899 Hoffenheim): "Ich bin glücklich, dass wir allen heute zeigen konnten, dass wir es auch international können. Wir wollten heute ein Zeichen setzen. Ich denke, das ist uns gelungen. Wir waren heute bissig, gut gegen den Ball und in den Zweikämpfen präsent - das war sehr wichtig. Das 2:0 haben wir im richtigen Moment nachgelegt. Ich habe heute einen guten Job gemacht und zwei Tore vorbereitet, aber dennoch gilt es, den Ball flach zu halten, nicht durchzudrehen."
Mark Uth (TSG 1899 Hoffenheim): "Wir mussten heute gewinnen und jetzt haben wir endlich drei Punkte. Ich hoffe, dass es nun so weitergeht. Das nehmen wir in die kommenden Spiele in Europa, aber auch in der Bundesliga mit. Ich denke, dass wir noch mindestens zwei Spiele gewinnen müssen, um in die K.o.-Phase zu kommen. Dafür werden wir alles geben."

Der Tweet zum Spiel:

Zumindest die TSG 1899 Hoffenheim erledigte ihre Aufgabe diesmal zufriedenstellend.

Das fiel auf: Prominenter Fan

Istanbul Basaksehir FK ist der Lieblingsklub des türkischen Staatspräsidentens Recep Tayyip Erdoğan. Die heimische Arena weihte er persönlich ein. Nach dem 2:0-Erfolg über Brügge in der Champions-League-Qualifikationsrunde ließ er sich sogar in der Kabine blicken.

Die Statistik: 1800

Sinsheim und die türkische Hauptstadt trennen rund 1800 Kilometer. Von einem Derby kann also sicherlich nicht gesprochen werden.
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